Direkt zum Hauptbereich

Flucht nach Mexiko von James Lee Burke - Rezension

Rezension 

von Sabine Ibing



Flucht nach Mexiko 

von James Lee Burke

(Dave Robicheaux: 14) 


Der erste Satz: Es war das Ende einer Epoche, von der ich vermute, dass Historiker sie womöglich als das letzte Jahrzehnt der Amerikanischen Unschuld ansehen.

Dieser Robicheaux-Krimi beginnt mit einer Rückblende. Wir gehen zurück ins Jahr 1958. In den Sommerferien, auf das College wartend, arbeiten Dave Robicheaux und sein Halbbruder Jimmie für eine Seismografen-Crew auf Galveston Island. In Gewitterstimmung schwimmen sie weit hinaus auf die dritte Sandbank. Plötzlich umkurvt sie ein Hai, eine portugiesische Galeere treibt sich auch herum. Wie aus dem Nichts erscheint eine junge Frau, Ida, auf einem Reifenschlauch mit Holzpaddeln in der Hand, rettet die Brüder. Jimmie verliebt sich in Ida, die sich ihr Geld auf dem Strich verdient, um Omas Häuschen zu retten. Jimmie schafft es, sie zu überreden, mit ihm abzuhauen, nach Mexiko, weit weg von ihrem Zuhälter. Doch Ida erscheint nicht wie verabredet am Treffpunkt und bleibt auf ewig verschwunden. Jimmie sucht jahrelang nach ihr.

Ein verschwundenes Mädchen kommt in Erinnerung

Im Staat Louisiana ist systematische Korruptionsanfälligkeit selbstverständlich. Die Kultur, die Denkart, die religiösen Einstellungen und die Wirtschaft unterscheiden sich in nichts von einem karibischen Staat. Wer glaubt, im Staat Louisiana zu Reichtum und Macht zu kommen, ohne mit dem Teufel Geschäfte zu machen, weiß höchstwahrscheinlich nichts vom Teufel und noch viel weniger über Louisiana.

Zeitwechsel. Dave Robicheaux, nun Ex-Cop, wird von einem im Sterben liegenden ehemaligen Collegekollegen ans Todesbett gerufen. Der beichtet ihm, er wisse, was damals mit Ida geschah, sein Onkel und ein paar Cops hätten sich damals Ida geschnappt. Und schon ist er tot. Die alte Geschichte, von der Jimmie nie loskam, kommt nun in Dave wieder hoch. Parallel ermordet ein Killer Frauen, entsorgt sie im Sumpfgebiet. Dave wird wieder bei der Polizei eingestellt, denn Personal ist knapp, die Täter muss gefunden werden.

Ich musterte ihre Augen. Sie waren dunkelbraun wie flüssige Schokolade, besessen von Visionen, Stimmen und Geräuschen, von denen ich glaubte, dass nur sie sie sah und hörte.

Dave ist schwierig und verdammt stur

Dave Robicheaux hatte die Polizei verlassen, weil er immer wieder aneckte. Er lebt derzeit recht einsam mit Kater und Waschbär. Seine Frau war verstorben und die Tochter studiert nun, ist weit weg von zu Hause, das alte Haus war abgebrannt. Nur halbherzig führt er seinen Job bei der Polizei aus, er ist lange noch nicht wieder in seinem Job angekommen. Moral ist Daves Instanz, von Gesetzen und Regeln hält er nicht viel, wenn sie nicht seiner Sache dienen. Seine Verhörmethoden entsprechen nicht immer den Vorschriften. Er legt sich gern mit Gangstern an, wenn sie ihn herausfordern und kann sich auf ihre Regeln einlassen. Und Dave treiben seine Dämonen. Er ist Alkoholiker, trocken, aber nicht frei von Versuchung. Helen, seine Chefin, hat Dave zwar zurückgeholt, aber ihr gefällt es nicht, dass er weiter im Fall Ida herumstochert, anstatt sich auf den Serienmörder zu konzentrieren. Dave ist getrieben von Gerechtigkeit und Moral – auf welche Weise er korrupte Cops aufdeckt, Verbrecher aufwirbelt, um sie zur Strecke zu bringen, ist ihm egal, Hauptsache, sie werden inhaftiert. Dave ist schwierig und verdammt stur, aber er ist der beste Ermittler. Helen hat ihn nicht im Griff, sie staucht ihn zusammen und er macht dort weiter, wo er aufgehört hat. Das ist ihr bewusst. Dave Robicheaux, der Typ, den man als Leser gern zum Freund hätte. Man kennt ihn nach 14 Bänden besser als sich selbst.

Wer glaubt, im Staate Louisiana zu Geld und Macht kommen zu können, ohne mit dem Teufel Geschäfte zu machen, weiß höchstwahrscheinlich nichts vom Teufel und noch viel weniger über Louisiana.

Mississippidelta mit allen Sinnen

James Lee Burke ist der König des literarischen Krimis, er gehört zu den mächtigsten Epikern der amerikanischen Literatur. In diesem Band hat Dave Robicheaux eher mit sich selbst und mit seinen privaten Angelegenheiten zu schaffen, die sich aber oft mit seiner Polizeiarbeit überschneiden. In alter Manier beschreibt Burke sein Louisiana, das Mississippidelta, den Bajou: Mangroven, Austern-, Schrimps- und Hummersandwiches, dabei zischt die Jax-Bierdose, Dr. Peppers liegt auf der Zunge, Angelsport, flamingoroter Himmel bei Sonnenuntergang, Regen - arme Menschen und ein Heer von Gangstern, Zuhältern und korrupten Bullen. Burke beherrscht es wie kein anderer, Literatur und Kriminalität zu vereinen. Man versinkt als Leser und sagt sich am Ende: Schon wieder vorbei. Dabei freut man sich auf den nächsten Band.

Die letzten Kreuzritter ihrer Art auf dem Ritt für Gerechtigkeit


Im Original heißt der Titel »Crusader’s Cross«, für meine Begriffe absolut passend. Die Flucht nach Mexiko war eine Idee, die nie umgesetzt wurde, insofern irritiert der deutsche Titel, denn Mexiko kommt gar nicht vor. Crusader’s Cross, das Kreuz der Kreuzritter – Dave Robicheaux und sein Kumpel Clete Purcel, die letzten Kreuzritter ihrer Art auf dem Ritt für Gerechtigkeit. Für mich war der beste Band aus dieser Serie bisher »Im Dunkel des Deltas«. Dieser Band ist für mich der Schwächste, was man so lax als schwach bezeichnen mag. Das soll erst mal einer besser machen. James Lee Burke, ist 1936 in Louisiana geboren, wurde bereits Ende der Sechzigerjahre von der amerikanischen Literaturkritik als neue Stimme aus dem Süden gefeiert, ehe er sich Mitte der Achtzigerjahre dem Kriminalroman zuwandte. Er schreibt immer noch kräftig weiter - wir hoffen auf ein langes Leben.

Dave Robicheaux-Reihe in der richtigen Reihenfolge:

Neonregen von James (1987)
Blut in den Bayous (1988)
Schmierige Geschäfte / Black Cherry Blues (1989)
Flamingo (1990)
Weißes Leuchten (1992)
Im Schatten der Mangroven (1993)
Mississippi Jam (1994)
Im Dunkel des Deltas (1995)
Nacht über dem Bayou (1996)
Sumpffieber  (1998)
Straße ins Nichts (2000)
Die Schuld der Väter (2002)
Straße der Gewalt (2003)
Flucht nach Mexiko (2005)
Dunkle Tage im Iberia Parish (2006)
Sturm über New Orleans (2007)
Keine Ruhe in Montana (2008)
Eine Zelle für Clete (2010)
Die Tote im Eisblock (2012)
Light of the World (2013, noch nicht übersetzt)
Mein Name ist Robicheaux  (2018)
Blues in New Iberia (2019)
A Private Cathedral (2020, noch nicht übersetzt)


© Sabine Ibing

Ein guter Roman darf auch spannend sein – Und ein guter Krimi ist auch gute Literatur! von Günther Butkus


Ein weiterer Beitrag zur Rubrik: Krimis und Thriller - eigentlich ein kunterbuntes Genre

Friedrich Schiller kann man mit seiner Erzählung »Der Verbrecher aus verlorener Ehre« (1786) als Vorreiter des Genres Kriminalliteratur bezeichnen. Kriminalliteratur ist an sich keine Trivialliteratur, wie fälschlicherweise eine Zeit lang behauptet wurde. »Schuld und Sühne« von Fjodor Dostojewskis, Wilhelm Raabes »Stopfkuchen«, »Michael Kohlhaas« von Heinrich von Kleist, »Die Judenbuche« von Annette Droste Hülshoff«, sie alle gehören dazu.

Günther Butkus zum literarischen Krimi:
Jeder Mensch trägt seit Kindheitstagen ein Raster in sich, eine Prägung, wie er auf Sprache, Musik, Bilder, Natur etc. reagiert. Unbewusst gleichen wir jeden neuen Eindruck mit dem ab, was in uns ist. Damit dies gelingt, muss die Sprache mehr sein, als nur der Transportbehälter für Inhalte. 
Neugierig? Hier geht es zum Artikel:  Ein guter Roman darf auch spannend sein – Und ein guter Krimi ist auch gute Literatur! von Günter Butkus




Krimis und Thriller

Ich liebe Krimis und Thriller. Natürlich. Spannend, realistisch, gesellschaftskritisch oder literarisch, einfach gut … so stelle ich mir einen Krimi vor. Was ihr nicht oder nur geringfügig bei mir findet: einfach gestrickte Krimis und blutrünstige Augenpuler.
Krinis und Thriller


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Das Nest von Sophie Morton-Thomas

  Ein Küstenort in Großbritannien, wo das Marschland auf den Ozean trifft, wo Vögel die bessere Gesellschaft sind, lebt Fran eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, der mit Mobilheimen ausgestattet ist, ihren Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Mit Dom, ihrem Mann, läuft es nicht mehr so, ihre Schwester lebt mit ihrer Familie in einem Wagen, zahlt keine Miete, dem Schwager hatte sie den Entzug finanziert und jetzt trinkt er wieder, hat keine Arbeit. Freude findet Fran nur an den verschiedenen Vogelarten, die sie am Strand beobachten kann; sie hat auch ein Häuschen zur Beobachtung finanziert. Und nun entdeckt sie ein Nest mit einer seltenen Vogelart, hofft, dass die Jungen ausschlüpfen werden. Und verschwindet die Lehrerin … Ein leiser Thriller. Weiter zur Rezension:    Das Nest von Sophie Morton-Thomashttps

Rezension - Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

  Offene Antworten auf deine Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät Ein Aufklärungsbuch, das locker Fragen beantwortet und kurze Erfahrungsberichte von jungen Menschen einstreut, das alles mit knalligen Illustrationen unterlegt. Du bist, wie du bist, und du bist, wie du bist okay. Das Jugendbuch erklärt, stellt Fragen. Die Lust im Kopf, genießen mit allen Sinnen; was verändert sich am Körper in der Pubertät?, die Vagina, die Monatsblutung, der Penis, Solosex, LGBTQIA, verliebt sein, wo beginnt Sex?, Einvernehmlichkeit, wie geht Sex?, Verhütung, Krankheiten, Sextoys – das Buch spart nichts aus. Informieren, anstatt tabuisieren! Locker und sensibel werden alle Themenfelder sachlich vorgestellt. Prima Antwort auf offene Fragen; ab 11 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

Rezension - Motte und die Metallfischer von Sanne Rooseboom und Sophie Pluim

  Der Sommer, in dem Motte ein U-Boot fand, fing ziemlich normal an. Langweilig sogar. Doch auf einmal liegt das Schicksal der ganzen Stadt in ihren Händen. Es sind Ferien, aber Mottes Mutter muss arbeiten, einen Urlaub könnten sie sich nicht leisten. Sie ist als Personalcoach unterwegs: Mode, Schminke, Sport, Gesundheit, Ernährung. Und genau das interessiert Motte so gar nicht. Am Kai zeigt ihr Lukas das Metallfischen – ein perfektes Hobby für Motte, die neben schwarzer Kleidung das Unperfekte an Dingen liebt. Sie kauft sich einen Magneten zum Metallangeln. Vielleicht kann man sich etwas verdienen, wenn man Altmetall zur Altmetallhändlerin bringt; sie sammelt ihre ersten Schätze, die die Mutter eklig findet. Plötzlich hängt etwas ganz Großes an der Angel! Spannender Kinderroman ab 9/10 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Motte und die Metallfischer von Sanne Rooseboom und Sophie Pluim

Rezension - Lázár von Nelio Biedermann

  «Ein wirklich großer Schriftsteller betritt die Bühne, im Vollbesitz seiner Fähigkeiten.», so wird von ihm geschrieben. Nelio Biedermann schreibt mit 20 Jahren sein erstes Buch und das Manuskript geht in die Versteigerung – die Verlage überbieten sich, es wird in 20 Sprachen verkauft, man redet über ein sechsstelliges Vorschusshonorar – über den neuen Thomas Mann . Uff. Ich war gespannt. Mich konnte der Familienroman nicht überzeugen – leider. Weiter zur Rezension:    Lázár von Nelio Biedermann

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Interview mit Christina Clemm von Sabine Ibing

  © Sibylle Baier, Antje Kunstmann Verlag Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und als Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Deutschlands bekannteste Fachanwältin für Straf- und Familienrecht in Berlin und war Mitglied der Expertenkommission zur Reform des Sexualstrafrechts des BMJV, Aktivistin und politisch aktiv für Geflüchtete und von Gewalt Betroffene. Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. In ihrem Buch «AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt» nimmt sie uns mit auf eine Reise in die Gerichtssäle der Republik, an die Tatorte, in die Tatgeschehen. Mit  «Gegen Frauenhass» zeigt sie die Mechanismen patriarchaler Gewalt und fordert, dass sich endlich etwas ändert. Hier mein Interview mit Christina Clemm. Weiter:   Interview mit Christina Clemm von Sabine Ibing

Rezension - Dunkle Sühne von Karin Slaughter

  Gesprochen von NinaPetri  Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 19 Stunden und 55 Minuten  Willkommen in North Falls - einer kleinen Stadt, in der jeder jeden kennt. Das glauben zumindest alle. Bis zum großen Feuerwerk am 4. Juli . Als in dieser Nacht zwei Teenager-Mädchen verschwinden, ist die Stadt in Aufruhr. Für Deputy Emmy Clifton wird der Fall zur Bewährungsprobe – beruflich und persönlich, ihr Vater ist der Sheriff der Kleinstadt. Eines der vermissten Mädchen ist die Tochter ihrer besten Freundin, und Emmy weiß, dass sie sie nach Hause bringen muss, um eine alte Schuld zu begleichen. Doch je tiefer Emmy in die Ermittlungen eintaucht, desto stärker wird ihr bewusst, dass hinter den vertrauten Gesichtern der Kleinstadt dunkle Abgründe lauern. Ein klasse Auftakt für eine Serie,  Copkrimi , Whodunnit , ein düsterer, stimmungsvoller literarischer Krimi aus den ländlichen Südstaaten, gut aufgebaute Charaktere, toxische Männlichkeit , Spannung, Familiendramen, Wendun...

Rezension - Hase Hollywood und das Geheimnis des Drachenlandes von Stefan Rasch, Simon Rasch und Anja Abicht

  Ein mächtiges Kinderbuch! Schwer an Gewicht, eine lange witzige, fantasievolle Geschichte. Der Hase Hollywood und seine Freunde betreiben ein Gasthaus in einer einsamen Bucht am Ende der Welt. Eines Tages taucht ein gefürchteter Piratenkapitän bei ihnen auf und vergisst doch glatt seinen Seesack unter dem Tisch. Darin befindet sich alte Schatzkarte und ein geheimnisvoller rosa Glitzerball. Der Ball entpuppt sich als Ei, aus dem ein kleiner Drachen schlüpft. Und damit beginnt eine abenteuerliche Reise zur Schatzinsel, denn auf der Karte sind auch die Drachen verzeichnet, den das Hasen-Team zu seinen Eltern bringen möchte. Sehr feine Illustrationen, grundsätzlich eine gute Geschichte, aber grobe handwerkliche Fehler für den Kinderroman. Weiter zur Rezension:     Hase Hollywood und das Geheimnis des Drachenlandes von Stefan Rasch, Simon Rasch und Anja Abicht 

Rezension - Was danach kommt von Anika Suck

  Karmen passt einen Moment beim Autofahren nicht auf und verursacht einen Verkehrsunfall mit tragischem Ausgang – ein Kind ist tot. Es sind nur ein paar Sekunden, die Karmens Leben in seinen Grundfesten erschüttern. Denn im darauffolgenden Prozess muss sie sich einer Schuld stellen. Von der Presse Kindsmörderin getauft und von der Empörungsgesellschaft vorverurteilt, wird sie auch von ihrem sozialen Netz fallen gelassen. Am Ende muss Karmen selbst entscheiden, ob sie schuldig ist oder nicht. Mich konnte das Buch nicht überzeugen, da für mich die Darstellung der Geschichte absoluter Gerichts-Nonsens ist. Weiter zur Rezension:    Was danach kommt von Anika Suck  

Rezension - Flusslinien von Katharina Hagena

  Gesprochen von Ruth Reinecke, Chantal Busse, Julia Nachtmann, Jesse Grimm Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer 11 Std. und 15 Min. Margrit Raven ist hundertzwei und wartet auf den Tod. Früher war sie Stimmbildnerin , jetzt lebt sie in einer Seniorenresidenz an der Elbe . Die Erinnerungen und Ausflüge in einen Park halten Margrit am Leben - und die Besuche ihrer zornigen Enkelin Luzie, die sich kurz vor dem Abitur von der Schule abgemeldet hat. Sie übernachtet nun allein in einer Hütte für Sportler an der Elbe, will Tätowiererin werden. Und dann ist da noch Arthur. Wenn er gerade niemanden zur Dialyse fährt, sucht er mit einer Metallsonde den Strand der Elbe ab, erfindet Sprachen, kämpft für gefährdete Arten und ringt mit einer Schuld. Zu viel hier und da gefischt, irgendwie zusammengekocht, ein Einheitsbrei, bei dem mir die Tiefe zu einem Thema fehlte. Sprachlich gut, das haut es raus – aber alles zu weit ausgewalzt. Weiter zur Rezension:    Flusslinien von Katharina Hag...