Jugendliche in den Banlieues von Paris sind selten weiß. Und wer dunkelhäutig ist, der ist am Arsch – besonders wenn die Polizei vorbeischaut. Da wird bereits eine Ausweiskontrolle zum Martyrium, als hätte man eine kriminelle Vereinigung mit hochexplosiven Gangstern hochgenommen. Diaty Diallo thematisiert in ihrem Roman den allgegenwärtigen Rassismus, Polizeigewalt und Ausgrenzung in den französischen Metropolen. Sie findet ihren eigenen Sprachsound – und der ist klasse! Zwischen Jugendsprache und literarisch-poetischen Abschnitten, mit bravourösen Satzkonstruktionen und Metaphern, musikalischen Einlagen, klingt dieses Buch authentisch auf besondere Weise, und sie gibt den Jugendlichen in den verwaisten Vorstädten eine Stimme. Empfehlung! Weiter zur Rezension: Zwei Sekunden brennende Luft von Diaty Diallo
Rezensionen, Interviews, neues aus dem Literaturbetrieb