Ein amerikanischer Roman mit schönen Passagen, der mich aber insgesamt nicht überzeugt. Es geht um eine Familie – Familiengeschichte wäre falsch – eine boshafte Mutter, die ihre sieben Kinder in einem fort gegeneinander aufhetzt, damit sie gegenseitig übereinander herfallen. Es ist eine Anreihung von Situationen, Dialogen, die mich anfangs begeisterten. Ab der Mitte fühlte ich mich in einer Wiederholungsschleife: immer wieder das Gleiche in Nuancen verändert. 650 Seiten Jay, der über seine Familie schimpft, sich nicht verstanden fühlt. Genau das macht für mich den Roman statisch und damit langweilig. Dialoge von gegenseitigen Beschuldigungen, Unterstellungen. Jay ist der Unverstandene, der, über den ständig alle herfallen, das Kind, das ausgeschlossen wird, aber so gern dabei sein würde. Jay macht nichts falsch, nur die anderen. Jay unterstellt allen Beteiligten Charakterschwäche, Eifersucht, Tendenzen des Lästerns. Aber wie sieht es mit dir aus, Jay? Weiter zur Rezension: Mutt
Rezensionen, Interviews, neues aus dem Literaturbetrieb