Erster Satz: Die erste Waffe, die ich je hielt, war die Hand meiner Mutter. Was für ein fantastischer erster Satz! Annis wird in Sklaverei geboren, Vater ist der Plantagenbesitzer. Sie führt ein hartes Leben als Haussklavin, muss bereits als Kind ihrer Mutter kräftig zur Hand gehen. Als sie jugendlich ist, wird ihre Mutter verkauft, und, ein paar Jahre später auch sie selbst. Es ist ein hartes Leben auf der Reisplantage in South Carolina, aber doch etwas wie Heimat. Nun werden Annis und ihre Mitgefangenen angekettet zu den Sklavenmärkten von New Orleans getrieben, wochenlang rennen sie durch Regen und Kälte mit blutigen Füßen über Stock und Stein – angekettet mühen sie sich in Todesangst durch Flüsse. Eine Geschichte, die mit afrikanischen Mythen durchzogen ist – eine inhaltliche und sprachliche Balance zur wilden Realität des Sklavendaseins. Das ist hohe Kunst. Ein Roman, der berührt, der die Geschichte der Südstaaten in den Mittelpunkt stellt, lyrisch, doch völlig unverblümt. E...
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