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A Modo Mio von Alessandra Dorigato - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



A Modo Mio 


von Alessandra Dorigato

Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien 


«A modo mio» – auf meine Art – die Foodbloggerin Alessandra Dorigato versammelt hier ihre Lieblingsrezepte aus Italien, wobei viele vegetarisch sind. Sie unterfüttert sie mit vielen Tipps von Mamma Maria und Nonna Nina und erklärt zu Beginn den Ursprung der Gerichte und aus welcher Region sie stammen. Sie gibt auch Tipps, wie man z.B. Butter mit veganer Butter ersetzen kann. Ein Buch, das Gefühl vermittelt, Duft, Aroma und Geschmack, die Geschichte hinter dem Rezept.



Spaghetti alla Nerano


Beim Risotto hilft der Trick meiner Mamma: Nicht rühren! Rührt man einmal im Risotto, dann klebt er auf dem Boden des Topfes an.


Die Lieblings-Familienrezepte entstammen Traditionsgerichten und es gibt Eigenkreationen der Familie, wie das von Nonna Nina: Wozu lange Nudelteig walken, wenn im Garten Kartoffeln wachsen? Und so entstand eine Kartoffel-Lasagne, die je nach Jahreszeit mit diversem Gemüse variiert wird. Für die «Tomatensugo», wohl ein Familienrezept, werden enthäutete Tomaten zusammen mit einer halben Zwiebel und Basilikum, Salz in einen Topf mit Butter oder Olivenöl gegeben, stundenlang bei niedriger Hitze geköchelt, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Zwiebel und Basilikum vor dem Servieren entfernen. Ich habe im offiziellen italienischen Pasta-Codex extra nachgeschaut, diese Zubereitung kommt bei über 1000 Kochrezepten nicht vor. Ausprobieren, ob es schmeckt, für mich klingt es nach wenig Geschmack.



Apfel-Walnuss-Risotto


Die meisten Gerichte sind klassisch, bekannte Rezepte. Das fand ich schade, da sie tausendfach publiziert wurden: Pappa al pomodoro, sizilianischer Salat mit Fenchel und Orangen, Minestrone, Pasta alla Norma, Fettuccine alla papalina, Spaghetti all´Amatriciana, Carbonara, Lasagne Miesmuscheln mit Wein, Brathuhn mit Zitronen, Kalbsrouladen mit Pinienkernen, gefüllte Zucchiniblüten, Arancini, toskanische Kartoffelbällchen, Erbazzione reggiano, Folpetti padovani, neapolitanische Pizza, Focaccia, Feigenbrot, Cantuccini mit Pistazien, Sauerteig und Landbrot, Marillenkuchen, Granita, Torta mantovana, Cannoli, Tiramisu, Fior de latte, Biancomangiare, Cantuccini.


Es gibt auch Einiges, das in klassischen Büchern nicht zu finden ist, modern und fisch daherkommt: Sommersalat mit Wassermelone und Mozzarella (aber auch nichts Neues), Honigkarotten mit Pecorino, gebratene Zucchini mit Estragon und Weißbrotwürfel, Maroni-Linsensuppe-Suppe, Apfel-Walnuss-Risotto, Zucchini-Hirse-Frittata, Kürbis-Cappellacci, überbackene Polenta, Omas Eierlikör.



Erbazzione reggiano


Sehr lecker ist das Rezept «Bavette mit Minze-Basilikum-Pesto», das auch im Ofen karamellisierten Ricotta beinhaltet. Oder das «Pizzoccheri» – eine Kichererbsen-Spinat-Creme zur Pasta, das aus dem nördlichen Veltin stammt. Sehr lecker sind bestimmt ebenfalls die Priesterwürger «Strangolapreti», Klöße, die aus altbackenem Brot, Malvenblättern, Milch und Parmesan hergestellt werden. Das «Huhn in Milch», eine gute Idee für Hähnchenschnitzel. Die Bärlauchsuppe mit Kartoffelchips hat es mir angetan und ebenso der «Sbrisolona ai mirtilli, ein Blaubeerkuchen mit einem Teig aus Haferflocken. Überhaupt, der süße Teil in diesem Buch ist bemerkenswert. Einiges Neues wird präsentiert, wobei Alessandra Dorigano leckere Desserts, Kuchen und Kekse zeigt, die frisch sind und nicht überzuckert; was mir gut gefällt. Am Ende gibt es ein Kapitel zur Vorratshaltung, dem «Einkochen», Gemüse und Marmelade. 



Huhn in Milch


Für wen eignet sich dieses Kochbuch? Die Rezepte sind frisch und leicht, einfach nachzukochen. Wer fleischlose Gerichte sucht, liegt hier richtig, Fleisch / Fisch ist an einer Hand abzuzählen. Vegetarisch ja – vegan in Grenzen, außer man ersetzt Milchprodukte mit veganem Ersatz. Die Zutaten sind überall erhältlich und bekannt. Wer sich sehr gut in der italienischen Küche auskennt, wird nicht allzu viel Neues finden, eher in der süßen Abteilung. Mir gefallen die kleinen Intros, Geschichten zu der Entstehung der Rezepte, die Tipps aus der Familienküche. Die Rezepte sind auf jeden Fall für Koch-Anfänger geeignet und für die, die sich in die italienische Küche wagen möchten. Das Buch ist sehr ansprechend gestaltet, feine Fotos, meist in Draufsicht, das alles auf mattem Papier präsentiert.


Alessandra Dorigato ist in der Lombardei und im Trentino aufgewachsen – bei zwei großartigen Köchinnen: bei ihrer mamma und ihrer nonna. Seit dem Jahr 2000 lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Wien. Neben ihrer wöchentlichen Food-Kolumne für die Tageszeitung «Der Standard» (Online) kocht sie auch jeden Monat als Gast in der Sendung «Studio 2» im ORF 2. Ständig tüftelt sie an Rezepten für ihren Foodblog A Modo Mio: Dort findet man authentische Küche aus den verschiedenen Regionen Italiens und viele Geschichten, die damit verbunden sind. Alessandra veranstaltet auch Pasta-Workshops in Wien, wo sie neben den Kenntnissen der italienischen Küche auch ein wenig Dolce Vita vermittelt. 


Alessandra Dorigato
A Modo Mio
Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien 
Kochbuch, Rezepte, italienische Küche, Italien, Kulinarisches
Hardcover, 243 Seiten, 190 x 245 mm
Edition Raetia Verlag, 2022




Italienische Küche


All‘orto von Claudio Del Principe

Claudio Del Principes Küche ist puritanisch: Einfach, natürlich, Frisches, möglichst vor Ort gewachsen – vielleicht aus dem eigenen «all´orto», dem Gemüsegarten. Ein Koch, der gern Gemüse auf den Tisch bringt. Alles in allem wunderbare Rezepte, bei denen einem bereits beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammenläuft. Traditionelles aufgepeppt, neue Gerichte hinzugefügt. Vegetariern und Veganern wird das Herz aufgehen! Empfehlung

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Gennaros Limoni von Gennaro Contaldo

Dieses Kochbuch wird eins meiner Lieblingskochbücher werden. Nicht nur, weil ich ein Zitronenfan bin, sondern weil Gennaro hier eine Menge leckerer Rezepte auftischt, die recht unbekannt sind und typisch italienisch: leicht zuzubereiten sind. Sommerküche pur! Vom Salat über die Pasta zu Fisch und Fleisch bis zum Naschwerk ist hier alles dabei; zum Ende Espresso, Limoncello, Cocktails – für Zitronenfans eine wahre Wundertüte für Kulinarisches, eine kulinarische Hommage an die Zitrone. Empfehlung!

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Die Gourmet-Bibel Italien von François-Régis Gaudry

Kürzlich hatte ich die «Die Gourmet-Bibel Frankreich» vorgestellt. Dieses Nachschlagewerk ist im Prinzip auf die gleiche Art gestaltet: ein Buch zum Schmökern – dies für Italienfans. Bibel sagt ja bereits alles über den Umfang aus. Wissenswertes über die italienische Küche und deren Kultur, Historisches, Literatur, berühmte Persönlichkeiten, die kulinarischen unterschiedlichen Produkte Italiens, Rezepte von Affogato bis Zuppa inglese finden sich hier: kulinarisches Wissen in geballter Kraft. Grandios – ein Lexikon und Nachschlagewerk zum Blättern und Verweilen.

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Der Pasta-Codex von Vincenzo Buonassisis 

Wer hat’s erfunden? Nicht die Italiener – aber die Italiener haben die Pasta in tausend Varianten zum Volksgericht erklärt. Flach, geformt, gerollt oder gefüllt - Pasta kann fast alles. Vincenzo Buonassisis über Jahre Pastarezepte gesammelt: 1.001. Der Pasta-Codex erzählt aber auch die Geschichte, Tradition und Leidenschaft hinter dem italienischen Nationalgericht und präsentiert voller Hingabe Rezepte durch authentische Recherche aus allen Regionen Italiens. Pasta frisch oder getrocknet, mit Gemüse, Fisch oder Wild zubereitet, die meisten klassischen «Nonna-Gerichte» sind ganz einfach zuzubereiten. Ein Pasta-Lexikon!

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Toskana in meiner Küche von Cettina Vicenzino

Cettina Vicenzino, hat nicht nur Rezepte aus der Toskana mitgebracht – wobei sie Wert darauf legt, dass dies Werk als Lesebuch zu werten ist, weil man Rezepte besser «mit dem Zusammenhang der restlichen Buchseiten versteht». Und die Rezepte verstehen sich nicht grundsätzlich traditionell – nämlich ohne Kindheitserinnerung – ein Spaziergang durch die Küchen der heutigen Toskana. Gerichte wie Gnudi toscani, Testaroli, Pici, Strigoli, die man hier und dort ähnlich gegessen hat, nachgekocht, ein wenig variiert, Originalrezepte, die die Autorin erhalten hat. Dazu präsentiert sie uns spannende Geschichten und Porträts interessanter Menschen, Fotos mit Eindrücken zu Land und Menschen, Tradition. 70 Rezepte umrundet von Wissenswertem, Kuriosem und Humorigem. Empfehlung!

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Die Rezepte meiner italienischen Mamma von Cristian Momo

Momo ist ein Geschichtenerzähler, ein Blogger, der traditionelle süditalienische Küche präsentiert. Neben den Rezepten seiner Mutter bringt er uns sein Sizilien näher. Neben den Rezepten erfahren wir viel über die sizilianische Seele, Traditionen, Hintergrundwissen zur Entstehung von Gerichten. Eben das macht dieses Kochbuch anders, sympathisch. Das Reisekochbuch bringt nicht viele neue Rezepte, aber Einblick in die sizilianische Seele und Mythen. 

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Casalinga von Domenico Gentile

Die einfache italienische Küche, die der armen Leute, ist das Thema, absolut authentisch. Das versprochene Traditionelle wird nicht durchgängig beherzt. Wer nach Fisch und Fleisch sucht, wird hier kaum fündig, was für die Armenküche in Ordnung ist. Und wer nach neuen Rezepten sucht, der findet rein gar nichts, leider – back to the roots ist durchgefallen – denn darum ging es ja. Erdkunde ist auch nicht die Sache des Autors, bei dem das Mezzogiorno bereits in der Toskana beginnt.

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River Café – Alle Rezepte von Rose Gray und Ruth Rogers

Begonnen hatte alles 1987 mit einer Kantine. Doch die Frauen Ruth Rogers und Rose Gray hatten weit  mehr geplant. Aus der Kantine wuchs ein kleines Restaurant, das im Laufe der Jahre ein paarmal vergrößert wurde und weltweiten Ruf erlangte. Italienisch, frisch, einfach und authentisch, das ist die Devise, die zum Erfolg führte. Drum kann es «Pappa al pomodoro» auch nur im Sommer geben. In dieser Gesamtausgabe sind über 900 Rezepte zusammengefasst. Vor allem wird ein Augenmerk auf die norditalienische Küche mit Salsa, Pesto, Pasta, Gnocchi, Risotto, Polenta, Frittata gelegt. Aber auch eine Menge Rezepte zu Fleisch, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse, Brot und Minipizza, Desserts, Torten, Granitas, Sorbets, Eiscreme und Semifreddo, sowie Drinks sind enthalten.

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Perfektion Pasta – Das Geheimnis des Nudelkochens von Thomas Vilgis und Mario Furlanello

Jetzt mal ehrlich, wer braucht heute noch ein Kochbuch über Pasta? Aber dieses hier ist eine Hommage an die Pasta – na ja, ein wissenschaftliches Buch, hier wir erklärt, wie die beste Pasta gelingt, welche Soße sich für welche Nudelart eignet. Zwei Männer haben experimentiert und ausgewertet, wie ein Pastateig am besten gelingt. 80 Rezepte gibt es inklusive. Der Frankfurter Koch Mario Furlanello und der Physiker und berufsmäßige Genussforscher für Food Physics Thomas Vilgis haben sich darangemacht zu testen, welche Zutaten beim Pastateig Einflüsse haben und wie man sie zusammenbringt. Wissenswertes über Pasta und Soßen – für Pastaliebhaber ein Muss!

Pronto! von Gennaro Contaldo  

Die italienische Küchenphilosophie, so lehrt uns Gennaro Contaldo, bringt durch schlichte, frische Zutaten, einfache, wohlschmeckende Gerichte zustande. Frisch – einfach – schnell - lecker – genau darum ist die italienische Küche so beliebt, besonders zur Sommerszeit, denn die schnelle italienische Küche muss nicht ausschließlich aus Pasta und Pizza bestehen. 90 Rezepte, je in maximal 40 Minuten zubereitet, eingeteilt in Salate, Suppen, Pasta, Risottos, Fisch, Fleisch, Gemüse und Desserts. Traditionelle Gerichte – gut erklärt – aber wer neue Ideen sucht, wird hier nicht fündig.

Weiter zur Rezension:   Pronto! von Gennaro Contaldo


Kulinarische Bücher 

Kochbücher, Backbücher und alles rund um Lebensmittel findet sich kompakt auf dieser Seite. Auch Genussromane, soweit ich welche lese. Schleckermäulchen also hierher klicken:


Sachbücher

Hier stelle ich Sachbücher vor, die im Prinzip nichts mit Fachliteratur zu tun haben. Eben Sachbücher jeder Art, die ein breites Publikum interessieren könnte.
Sachbücher

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