Direkt zum Hauptbereich

Unsichtbar von Eloy Moreno - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Unsichtbar 


von Eloy Moreno


Mir ist schon wieder dasselbe passiert. Ich bin gerade zitternd aufgewacht, das Herz hämmert mir an die  Rippen, als wollte es rausspringen, und mit dem Gefühl, dass auf meiner Brust ein Elefant sitzt. Teilweise fällt mir das Atmen so schwer, dass ich denke: Wenn ich den Mund nicht ganz weit aufmache, kriege ich keine Luft mehr.


In Spanien ist Eloy Moreno bereits ein Bestsellerautor. Unaufgeregt erzählt er die Leidensgeschichte eines namenlosen Jungen, der in der Schule gemobbt wird. Wie alles anfing? Er ist gut in der Schule – einfach so, alles fällt ihm zu. Er ist bescheiden, protzt nicht damit herum, und er hat ein Ziel, er will beruflich etwas aus sich machen. Eines Tages, mitten in einer Klassenarbeit, pickst ihn der Hintermann, ein fauler Schüler, der Klassenprotz. Er will die Arbeit von dem Vordermann haben, er soll sich gefälligst eine neue Arbeit schreiben. Doch der sagt nein. Genau das ist der Beginn eines Leidenswegs. 


Wir beginnen am Ende


Denn in diesem Raum befindet sich nicht nur ein Junge, der irgendwann plötzlich unsichtbar geworden ist. Da ist auch eine Mutter, die sich seit dem Unfall pausenlos fragt, seit wann sie ihren eigenen Sohn nicht mehr sieht.


Der Roman beginnt mit dem Krankenzimmer, mit den Auswirkungen, mit dem Ende. Alles wird wage gehalten, Andeutungen, ein Unfall ist geschehen, Besucher halten die Hand, alles ist unfassbar. Und dann geht es an den Anfang zurück, den Beginn dieser Mobbingtour. Hautnah erleben wir die Angst, die Demütigungen und alle Phasen der Verzweiflung des Opfers, das keinen anderen Ausweg weiß, als sich in die Welt der Phantasie zu flüchten. Aber auch der Mobber und die, die wegsehen, kommen zu Wort.


Niemand stellt sich ihm zur Seite

Der wütende Junge nimmt dem Namenlosen sein Pausenbrot weg, quetscht ihm angegangenes Obst in die Schultasche zwischen die Bücher, piesackt den Jungen, der vor ihm sitzt von hinten. Und er und sein ebenso hohlköpfiger Freund gewinnen immer mehr Spaß an der Sache ihn zu quälen, sie schlagen ihn, bespucken ihn, prügeln ihn. Der Mobber ist der Größte in der Klasse, der Älteste, mehrfach sitzen geblieben. Aber die Mädchen stehen auf ihn. Wenn er die Klasse wieder nicht schafft – und darin tendieren seine Leistungen – muss er ohne Abschluss die Schule verlassen. Was ihm dann von seinem Vater droht, mag er sich nicht ausmalen. Die Übergriffe steigern sich in Brutalität und Gemeinheit. Sich zu wehren hat keinen Zweck, und so «hofft, [er] dass ihn niemand gesehen hat, denn die Scham schmerzt mehr als die Schläge.». Denn der Mobber «braucht die Schwäche eines anderen, um seine eigene Stärke zu beweisen.» Er hat ja sonst nichts vorzuweisen. Die Klassengemeinschaft lacht, mischt sich nicht ein, sieht geflissentlich weg – feuert sogar an. Kiri und Zaro geht das zu Herzen, auch sie greifen nicht ein, aus Angst, selbst die Wut des Mobbers auf sich zu ziehen. Aber da ist eine, die beobachtet, nicht alles sieht, doch das was sie sieht, lässt den alten Drachen in ihr aufsteigen: die Lehrerin. Sie selbst war in ihrer Schulzeit ein Mobbingopfer. 


Man liest man mit Schnappatmung


Zuerst hat die Wirkung nur kurz angehalten. Ein paar Minuten lang bin ich plötzlich verschwunden, wurde unsichtbar. Aber mit der Zeit habe ich es geschafft, dass es länger anhielt, am einen Tag eine halbe Stunde, am nächsten vierzig Minuten, eine Stunde… Manchmal habe ich es hingekriegt, dass mich stundenlang Kasimiraniemand gesehen hat!


Die Sache steigert sich. Auf der einen Seite ziehen die einen Lust aus ihrer Macht, überlegen sich neue Gemeinheiten, Brutalitäten, testen aus, was sie sich noch alles erlauben können. Auf der anderen Seite fällt der gemobbte Junge immer mehr in sich zusammen, versucht, sich unsichtbar zu machen, taucht ab in seine Fantasiewelt. Die Lehrerin, die einschreiten möchte, stößt an ihre Grenzen bei der Direktorin. Denn solche Dinge kann (darf) es an ihrer Schule nicht geben. Man hat einen Ruf zu verlieren. Dazu sei gesagt, dass in Spanien mehr als 50% der Schulen privat geführt werden. Der Jugendroman ist mehrperspektiv gestaltet, wir erhalten die Sicht aus verschiedenen Seiten. Die Lehrerin weiß, dass Mobber meist selbst Opfer sind und sie versucht, nicht so einzugreifen, dass sie ihn an den Pranger stellt. Saft versucht sie Einfluss auf die Klasse zu nehmen. Sie erzählt ihren ihren Schülern ein Märchen, ein Gleichnis, um sie mit dem Mobbing zu konfrontieren. Ein Jugendroman, der mitten ins Herz trifft. Ohnmächtig, einzuschreiten, liest man mit Schnappatmung, was diesem namenlosen Jungen angetan wird. Gut geeignet als Schullektüre! Denn was hier passiert – das passiert an jedem Tag irgendeinem namenlosen Kind! Der Sauerländer Verlag gibt ein Empfohlenes Lesealter ab 14 Jahren. Das passt für mich. Empfehlung!


Eloy Moreno, geboren 1976, arbeitete zunächst als Informatiker. Seine große Leidenschaft für Literatur veranlasste ihn, sich auf das Abenteuer Schreiben einzulassen. Seinen ersten Roman veröffentlichte er zunächst im Selbstverlag, ehe ein Verlag auf ihn aufmerksam wurde. Bisher hat er fünf Romane veröffentlicht, die allesamt zu Bestsellern wurden, mit renommierten Preisen ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. »Unsichtbar« ist das erste Buch des Autors, das auf Deutsch erscheint.



Eloy Moreno
Unsichtbar
Originaltitel: Invisible 
Aus dem Spanischen übersetzt von Ilse Layer
Jugendbuch, Jugendroman, Mobbing, Schullektüre, Spanische Literatur, Kinder- und Jugendliteratur
Taschenbuch, 336 Seiten
Sauerländer, 2023
Empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahre



Mehr zum Thema Mobbing:

Wolf von Saša Stanišić und Regina Kehn

Ein namenloser Ich-Erzähler muss in den Ferien für eine Woche ins Ferienlager. Am Ende erfahren wir, er heißt Kemi. Keine Diskussion – aus Schluss, vorbei. Die Mutter hat entschieden. Mücken, Schnaken, Zecken, Wandern und wer weiß, was sonst noch auf ihn wartet. Viele Jugendliche auf einen Haufen. Nichts für den Einzelgänger Kemi, der nicht auf Natur steht. Kemi ist nicht der Gruppentyp – er fühlt sich mit sich selbst viel wohler. Bei der Abfahrt entdeckt er Jörg, den alle angrinsen, wie er in zünftiger Wanderkluft aufläuft, mit einem Rucksack, den er wohl aus dem Museum geklaut hat. Und schon geht es los mit dem Geschubse bei Marco und seinen Jungs. Die werden Jörg eine Woche lang leiden lassen. Außenseiter, Mobbing – ein kluger Jugendroman ab 11 Jahren, auch geeignet als Unterrichtsmaterial. Empfehlung!

Weiter zur Rezension:   Wolf von Saša Stanišić und Regina Kehn

Moreno


Mein letzter Livestream – und alle schauen zu von Erin Jade

Weil er so fett ist, bleibt er in der Schule ein Außenseiter, man nennt ihn «BUTTER»; er wiegt über 400 Pfund. Seine Liebe gilt der Musik und mit seinem Saxophon kann er Herzen erweichen. Auch das von Anna, einer Klassenkameradin. Doch die kennt ihn nur aus dem Netz aus einem Chatroom, will sich unbedingt mit ihm treffen. Er weiß aber genau, dass sie sich ihren Price Charming ganz anders vorstellt. Er hat die Nase voll vom Mobbing und fasst einen Entschluss: Er wird sein Leben beenden – und das kündigt er auf einer geheimen Website an, zu der man einen Zugangscode braucht. Den schickt er an all seine Feinde, die ihn tagtäglich schikanieren. Berührender Jugendroman ab 14 Jahren / Allage. Unbedingt Lesen!

Weiter zur Rezension:  Mein letzter Livestream – und alle schauen zu von Erin Jade


Geraubte Namen von Tàssies

Das Kinderbuch widmet sich den Themen Mobbing und Außenseitertum. In der Schule sprechen sie diesen Jungen nicht beim Namen an. Sie nennen ihn Streber – weil er mitmacht, Weichei – weil er sich nicht prügelt. Er versteckt sich – ihm fehlt irgendwann die Lust am Leben. Ein Bilderbuch, das nicht viel Worte benötigt, um die Qual in eindrucksvollen Grafiken darzustellen – mit einem Hoffnungsstrahl. Ein Buch, das Diskussionen mit Kindern in Gang setzt, das Emotionen freisetzt. Das Bilderbuch ab 5/6 Jahren ist auch gut einsetzbar in Kindergärten, als Schullektüre und im therapeutischen Bereich. Empfehlung!

Weiter zur Rezension:   Geraubte Namen von Tàssies






Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
Kinder- und Jugendliteratur

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Chronisch gesund statt chronisch krank von Dr. med. Bernhard Dickreiter

Von der Schulmedizin bis heute ignoriert: Die wahren Ursachen der chronischen Zivilisationskrankheiten – und was man dagegen tun kann Noch nie hat es so viele chronisch Kranke gegeben wie heute: Arthrose, Diabetes, Alzheimer, Rückenleiden, Krebs, Burnout usw. Der Internist, Reha-Experte und Ganzheitsmediziner Dr. med. Bernhard Dickreiter ist überzeugt, dass diese Patienten selbst aktiv etwas dagegen unternehmen können. Sein Standpunkt: Wir müssen alles dafür tun, damit es den Zellen in unserem Organismus gut geht. Jede Zelle ist von einer organtypischen Umgebung eingeschlossen, in die sogenannte extrazelluläre Matrix (EZM). Dort zieht die Zelle ihre Nährstoffe, den Sauerstoff, und hier entsorgt sie ihre Abfallstoffe. Ist die Zellumgebung nicht gesund, werden wir krank. Die Schulmedizin bekämpft meist nur Symptome: Schmerzen – Schmerztablette. Die Ursachen werden oft nicht hinterfragt, bzw. operabel versucht zu beheben: neues Knie, neue Hüfte usw. Dickreiter geht ganzheitlich vor.

Rezension - Comfort von Ottolenghi und Helen Goh

  Rezepte, die du lieben wirst Der Israeli Yotam Ottolenghi hat zusammen mit seinem dreiköpfigen Küchenteam das nächste Kochbuch entwickelt. Das Team widmet sich dem Comfort Food und liefert inspirierende Gerichte, die nach Zuhause und Geborgenheit schmecken. Aber auch nach Kindheitserinnerungen und Reiseeindrücken. Comfort Food bedeutet für jeden etwas anderes, auf jeden Fall etwas wie Geborgenheit und Wohlfühlgefühl: ein Gefühl von Nostalgie, aber auch Vertrautheit. So sind über 100 Rezepte entstanden, von der Bolognese (mit asiatischen Gewürzen) bis zu Eier-Gerichten, von der One-Pot-Pasta bis zum Apfelkuchen. Rezepte, die zugleich originell aber auch vertraut und bewährt sind. Und immer mit dem gewissen Ottolenghi-Twist. Weiter zur Rezension:    Comfort von Ottolenghi und Helen Goh

Rezension - Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

  Offene Antworten auf deine Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät Ein Aufklärungsbuch, das locker Fragen beantwortet und kurze Erfahrungsberichte von jungen Menschen einstreut, das alles mit knalligen Illustrationen unterlegt. Du bist, wie du bist, und du bist, wie du bist okay. Das Jugendbuch erklärt, stellt Fragen. Die Lust im Kopf, genießen mit allen Sinnen; was verändert sich am Körper in der Pubertät?, die Vagina, die Monatsblutung, der Penis, Solosex, LGBTQIA, verliebt sein, wo beginnt Sex?, Einvernehmlichkeit, wie geht Sex?, Verhütung, Krankheiten, Sextoys – das Buch spart nichts aus. Informieren, anstatt tabuisieren! Locker und sensibel werden alle Themenfelder sachlich vorgestellt. Prima Antwort auf offene Fragen; ab 11 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

Rezension - Die weiße Wölfin von Vanessa Walder und Simona M. Ceccarelli

  Das geheime Leben der Tiere (Wald, 1) Ein heftiger Sturm tost durch das Flusstal, als fünf Wolfswelpen geboren werden. Die Jüngste ist eine winzige Wölfin. Ausgerechnet sie hat enormen Mut und nimmt sich vor, die allergrößte Jägerin zu werden. Eine Leitwölfin obendrein! Sie erhält vom Rudel den Naman «Fünf». Ein Rabenschwarm begleitet stetig das Rudel, denn sie weisen den Weg zur Beute, eine Teamarbeit. Der Rabe Raak ist der beste Freund von Fünf. Eine spannende, realitätsbezogene Tiergeschichte zum Leben der Wölfe! Empfehlung für Leseanfänger ab 8 Jahren! Weiter zur Rezension:    Die weiße Wölfin von Vanessa Walder und Simona M. Ceccarelli

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Eisbären von Marie Luise Kaschnitz illustriert von Karen Minden

Marie Luise Kaschnitz war in meiner Jugendzeit meine Lieblingsautorin und so war für mich dies von Karen Minden illustriere Buch ein Genuss, Bleistiftzeichnungen, die sich wunderschön mit der Kurzgeschichte verbinden. »Eisbären«, die Novelle ist Kaschnitz-Fans geläufig: Eine Frau hatte schon geschlafen, wacht auf vom Geräusch des Türschlosses. Endlich kommt ihr Mann nach Hause. Doch er macht kein Licht. Ein Einbrecher? Seine Stimme bittet sie, das Licht nicht auszulassen. Sie soll die Wahrheit erzählen – damals im Zoo – auf wen habe sie gewartet? Weiter zur Rezension:    Eisbären – Novelle von Marie Luise Kaschnitz, illustriert von Karen Minden

Rezension - Simply Jamie von Jamie Oliver

  Jeden Tag was Gutes In fünf Kapiteln werden tägliche schnelle Gerichte, ebenso Wochenend-Wunder, bewährte Ofenrezepte bis hin zu leckeren Nachspeisen von Jamie Oliver vorgestellt. Simply Jamie ist dazu da, die Lust am Kochen zu wecken. Das Buch steckt voller köstlicher, unkomplizierter Ideen, die schnell angerichtet sind. Und der Clou: Es gibt Grundzutaten wie Soßen oder ein pochiertes Huhn usw., aus denen sich wiederum eine Menge verschiedene Varianten herstellen lassen. Weiter zur Rezension:     Simply Jamie von Jamie Oliver

Rezension - Caspar Plautz - Rezepte mit Kartoffeln von Kay Uwe Hoppe, Dominik Kli – und Theo Lindinger

  Der Marktstand Caspar Plautz auf dem Viktualienmarkt in München ist wegen seiner Kartoffelvielfalt beliebt. Dazu gehört ein kleiner, aber feiner Imbiss, der mittags im Mittelpunkt seiner Gerichte die Kartoffel würdigt. Die Kartoffel erobert im Caspar Plautz die Welt. Der Erdapfel ist wendig, anpassungsfähig, geschmacklich variabel. Das ist ein wirklich exzellentes Kochbuch, das zeigt, wie die moderne Küche sich Ideen aus aller Herren Länder greift, sie neu kombiniert – wunderbar harmoniert. Von traditionell zu Weltküche – vegetarisch zu Fisch und Fleisch – hier findet jeder seine Lieblingskartoffelgerichte. Weiter zur Rezension:    Caspar Plautz - Rezepte mit Kartoffeln von Kay Uwe Hoppe, Dominik Kli – und Theo Lindinger Theo Lindinger

Rezension - Indians! von Tibure Oger

  Der dunkle Schatten des weißen Mannes  1922, irgendwo in Amerika. White Wolf, ein ehemaliger Häuptling der Chippewa, sitzt als Zirkusattraktion vor Publikum und erzählt aus seinen Erinnerungen. Es sind Geschichten aus einem langen Leben, das bald sein Ende finden wird. Geschichten aus 400 Jahren Kolonialismus, von einseitigen Kriegen und zweischneidigen Verträgen, von Heldenmut und von Habgier. Geschichten vom wackeren Kampf der First Nations gegen den Mord an ihrem Volk und von ihrer scheinbar unausweichlichen Niederlage. Tiburce Oger hat für «Indians!» sechzehn herausragende Künstlerinnen und Künstler der Neunten Kunst versammelt, um eine Chronik der Eroberung des Westens zwischen 1540 und 1889 zu erschaffen: Die bittere Kehrseite des amerikanischen Traums, die Auslöschung von Kulturen der indigenen Völker. Sehr guter Comic, der in kleinen Graphic Novels aus der Sicht der Ureinwohner die Geschichte ins rechte Licht rückt. Weiter zur Rezension:    Indians! von Tibure Oger

Rezension - Feuerwanzen lügen nicht von Stefanie Höfler

  Mischa und Nits sind beste Freunde. Mischa liebt die Poems von Nits. Und der bewundert Mischa, weil er schlau ist und ein wandelndes Lexikon über Tiere zu sein scheint. Lügen geht gar nicht, so Nits Überzeugung. Darum fragt er sich, warum Mischa dem Lehrer weismachen will, er hätte eine Chlorallergie, als der Schwimmunterricht beginnt – Nits erzählt er, die Badehose sei von Mäusen angefressen worden. Überhaupt scheint Mischa in Schwierigkeiten zu stecken – doch wohl eher sein Vater ... Nits betritt in dieser Familie plötzlich eine völlig andere Welt – die der Armut. Aber das ist ein Unterthema – Mischas Vater ist untergetaucht; Mischa und Nits werden ihn nicht im Stich lassen – aber das könnte gefährlich werden ... Spannung, Humor und ein wenig Tragik machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Meine Empfehlung ab 11 Jahren für diesen exzellenten Kinderroman.  Weiter zur Rezension:    Feuerwanzen lügen nicht von Stefanie Höfler