Direkt zum Hauptbereich

Wolf von Saša Stanišić, Regina Kehn - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Wolf 


von Saša Stanišić und Regina Kehn


Jörg ist wie alle eigen und wie alle andes, er wird aber von den anderen noch mal andersiger gemacht, verstehst du? Man kann jemanden nämlich absichtlich verandern. Sorry, mir fallen nur erfundene Wörter ein. 

Weil, auch wenn du komplett doof wärest oder komplett helle oder was auch immer: Das müsste ja niemanden interessieren. Es gibt aber immer welche, die es interessiert. Nicht aus Neugier. Aus Stressgier. Sind deine Eltern arm? Opfer. Sind sie Bonzen, die eine Schuhfabrik geerbt haben? Opfer. (Wobei der Arme, sind wir mal ehrlich, eher die Ar…karte zieht.)


Ein namenloser Ich-Erzähler muss in den Ferien für eine Woche ins Ferienlager. Am Ende erfahren wir, er heißt Kemi. Keine Diskussion – aus Schluss, vorbei. Die Mutter hat entschieden. Mücken, Schnaken, Zecken, Wandern und wer weiß, was sonst noch auf ihn wartet. Viele Jugendliche auf einen Haufen. Nichts für den Einzelgänger Kemi, der nicht auf Natur steht. Kemi ist nicht der Gruppentyp – er fühlt sich mit sich selbst viel wohler. Bei der Abfahrt entdeckt er Jörg, den alle angrinsen, wie er in zünftiger Wanderkluft aufläuft, mit einem Rucksack, den er wohl aus dem Museum geklaut hat. Und schon geht es los mit dem Geschubse bei Marco und seinen Jungs. Die werden Jörg eine Woche lang leiden lassen.



Klar ist: Jörg kennt sich aus, und sich auskennen, das macht normalerweise froh. Jörg macht es aber auch vorsichtig.


Angekommen wird Kemi mit Jörg zusammen eine Blockhütte zugeteilt. Auch das noch! «Jörg ist halt so einer, kennt jeder. Einer, der anders ist, und, bitte, versteh mich nicht falsch! Natürlich sind wir alle anders, bla, bla.» Doch ziemlich schnell stellt Kemi fest, dass Jörg ein klasse Typ ist, nämlich «cool andersig». Der Rucksack ist sein ganzer Stolz, den trug bereits sein Urgroßvater – eine Wanderfamilie – und Jörg hat ein gnadenloses Zeichentalent, trägt immer den Skizzenblock dabei. Jörg hat viel erlebt beim Wandern, kennt sich aus, ein pfiffiges Kerlchen – und er freut sich darauf mit den anderen loszuziehen. Kemi wiederum macht den Betreuern gleich am ersten Tag klar: Wandern ist nichts für ihn und basteln schon gar nicht. Man kann ihn zu nichts zwingen. Er ist hier, weil er muss – aber mitmachen muss er nicht. Und das zieht er auch durch. Nach außen macht er auf dicke Hose und nach innen ist er voller Selbstzweifel.



 … du wärst okay, bis jemand daraus ein Problem macht. Aus dir etwas Schlechtes macht. Dir Schlechtes will.

Manchmal reicht die kleinste Kleinigkeit, damit es losgeht. Einfach am falschen Ort was Falsches gesagt, schon ist er aus mit schöner Schulzeit. Und dann kommt das Schlucken und das Dulden und zu Hause heulen vor Angst immer weniger Reden und Tun …


Marco und seine Jungs haben Jörg auf den Kieker. Kemi überlegt, ihm zu helfen, lässt es aber sein – denn dann wird wahrscheinlich er das nächste Opfer sein. Weil: «In dieser Geschichte hier bin ich der Miesepeter, aber ein bisschen sympathisch, und Jörg ist das Opfer.» Wie lange wird er zusehen? In der Nacht liegt Kemi lange wach, weil der Wolf auf ihn lauert: Angst in einer Wolfsgestalt. Er sitzt vor der Tür, liegt vor dem Bett … Jörg kann ebenfalls nicht schlafen, der Wolf sitzt auch ihm im Nacken.


Der Wolf jetzt, der sieht verdammt echt aus, Der Wolf ist groß, der Wolf ist schlank, der Wolf ist grau. Der Wolf leckt sich über die Schnauze. Guckt aus gelben Augen. 

Der Wolf atmet über eine Atemraspel.



Spannend, witzig, mit Sprachwitz, gelingt es Saša Stanišić zwei «andersige» nerdige Typen darzustellen. Einer, der sich freiwillig als Außenseiter darstellt und der andere das Opfer, der zum Außenseiter gemacht wird. Zwei liebenswerte Jungs, wenn man sie nimmt, wie sie sind und hinter die Fassade schaut. Zwei Betreuer, die mit Sicherheit keine Pädagogen sind – dafür ein kluger Koch mit dabei, einer mit Feingefühl, nicht nur für das Essen. Mobbing beginnt durch dumme Leute, die sich wichtig fühlen wollen, weil sie ansonsten bedeutungslos sind, sich stark fühlen, wenn sie andere demütigen. Aber Mobbing entsteht eigentlich durch die anderen, die zuschauen, bzw. wegschauen. Saša Stanišić schafft es, durch Leerstellen Atmosphäre  zu schaffen, dem Ungesagten die Wucht zu geben. Eine tiefgründige Geschichte, die mit viel Sprachgefühl und fantasievollem Sprachwitz gestaltet ist. Das ist Literatur für Kinder auf hohem Niveau! Gerne mehr davon! Regina Kehn setzt mit ihren Schwarz-Gelb-Grafiken stimmungsvolle Punkte, beeindruckend die Wolfsdarstellungen. Der Carlsen Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 11 Jahren. Das passt. Das Buch ist auch bestens als Schullektüre geeignet.


Saša Stanišić, wurde 1978 in Jugoslawien geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Bücher wurden in über dreißig Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Jajaja, aber was heißt das schon? Preiselbeeren sind leckerer als Preise. Außerdem waren das Erwachsenenbücher. Was zählt, ist für Kinder. Stanišić schläft und arbeitet in Hamburg. Er kann (schlecht) Gitarre spielen. Die Buch erhielt bisher folgende Auszeichnungen: Ausgezeichnet als «Hörbuch des Monats» (von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur), Shortlist des Literaturpreises «Der Vielfalter - für Diversität im Kinder- und Jugendbuch 2023», ausgezeichnet mit dem «Leselotse»; Juni 2023 mit «Die besten 7 Kinder- und Jugendbücher» Juni 2023 (Deutschlandfunk)

Regina Kehn wurde 1962 in Hamburg geboren und studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg Illustration. Seit 1988 ist sie als freiberufliche Illustratorin für verschiedene Verlage und Zeitschriften tätig und wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.



Saša Stanišić, Regina Kehn
Wolf
Kinderroman, Jugendroman, Mobbing, Außenseiter
Hardcover, 192 Seiten
Carlsen Verlag, 2023
Altersempfehlung: ab 11 Jahren





Mehr zum Thema Mobbing:

Unsichtbar von Eloy Moreno

In Spanien ist Eloy Moreno bereits ein Bestsellerautor. Unaufgeregt erzählt er die Leidensgeschichte eines namenlosen Jungen, der in der Schule gemobbt wird. Wie alles anfing? Er ist gut in der Schule – einfach so, alles fällt ihm zu. Er ist bescheiden, protzt nicht damit herum, und er hat ein Ziel: Er will beruflich etwas aus sich machen. Eines Tages, mitten in einer Klassenarbeit, pickst ihn der Hintermann, ein fauler Schüler, der Klassenprotz. Er will die Arbeit von dem Vordermann haben, er soll sich gefälligst eine neue Arbeit schreiben. Doch der sagt nein. Genau das ist der Beginn eines Leidenswegs. – Mobbing! Ein Jugendbuch bei dem man Schnappatmung bekommt. Jugendroman ab 14 Jahren, Empfehlung – auch als Schullektüre.

Weiter zur Rezension:  Unsichtbar von Eloy Moreno


Mein letzter Livestream – und alle schauen zu von Erin Jade

Weil er so fett ist, bleibt er in der Schule ein Außenseiter, man nennt ihn «BUTTER»; er wiegt über 400 Pfund. Seine Liebe gilt der Musik und mit seinem Saxophon kann er Herzen erweichen. Auch das von Anna, einer Klassenkameradin. Doch die kennt ihn nur aus dem Netz aus einem Chatroom, will sich unbedingt mit ihm treffen. Er weiß aber genau, dass sie sich ihren Price Charming ganz anders vorstellt. Er hat die Nase voll vom Mobbing und fasst einen Entschluss: Er wird sein Leben beenden – und das kündigt er auf einer geheimen Website an, zu der man einen Zugangscode braucht. Den schickt er an all seine Feinde, die ihn tagtäglich schikanieren. Berührender Jugendroman ab 14 Jahren / Allage. Unbedingt Lesen!

Weiter zur Rezension:  Mein letzter Livestream – und alle schauen zu von Erin Jade


Geraubte Namen von Tàssies

Das Kinderbuch widmet sich den Themen Mobbing und Außenseitertum. In der Schule sprechen sie diesen Jungen nicht beim Namen an. Sie nennen ihn Streber – weil er mitmacht, Weichei – weil er sich nicht prügelt. Er versteckt sich – ihm fehlt irgendwann die Lust am Leben. Ein Bilderbuch, das nicht viel Worte benötigt, um die Qual in eindrucksvollen Grafiken darzustellen – mit einem Hoffnungsstrahl. Ein Buch, das Diskussionen mit Kindern in Gang setzt, das Emotionen freisetzt. Das Bilderbuch ab 5/6 Jahren ist auch gut einsetzbar in Kindergärten, als Schullektüre und im therapeutischen Bereich. Empfehlung!

Weiter zur Rezension:   Geraubte Namen von Tàssies


Mehr von Saša Stanišić

Panda-Pand von Saša Stanišić und Günther Jakobs

Pandabär Nicht-Peter (Warum er so heißt? Das müsst ihr selbst herausfinden) lebt allein, denn Pandabären sind Einzelgänger. Ein langweiliges Leben! Auch die besten Turnübungen machen es nicht besser. So knabbert er beim Frühstück genüsslich an einem Bambusrohr, pustet gelangweilt kräftig in sein Lieblingsessen – und heraus kommt die beste Panda-Idee aller Zeiten! Erst ein Ton, dann zwei und schließlich die schönste Melodie der Welt. Musizieren macht mehr Spaß in Gesellschaft ...

Weiter zur Rezension:  Panda-Pand von Saša Stanišić und Günther Jakobs


Hey, hey, hey, Taxi! von Saša Stanišić und Katja Spitzer

Saša Stanišić hat sein erstes Kinderbuch geschrieben – zusammen mit seinem Sohn! Gemeinsam haben sie sich verrückte Taxi-Abenteuer ausgedacht. Wir sollten öfter mal Taxi fahren, denn hier kann man die wildesten Dinge erleben! Taxifahrer sind Persönlichkeiten, die so einiges zu bieten haben! Autos, die bruffen, brukken und butschen, strickende Drachen, Gurken und Tomaten als Straßenampeln, ein Hexenbesen auf vier Rädern. Ein Bilderbuch voll phantastischer Abenteuer, und witziger Illustrationen, Kurzgeschichten kreativ, voll Fantasie  – absolute Empfehlung ab 4 Jahren!

Weiter zur Rezension:   Hey, hey, hey, Taxi! von Saša Stanišić und Katja Spitzer



Kinder- und Jugendbücher - 10 bis13 Jahre






Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
Kinder- und Jugendliteratur

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Wolfssommer von Hans Rosenfeldt

  Ein atmosphärisch dichter und spannender Schweden-Krimi von Hans Rosenfeldt, bekannter Krimiautor und Drehbuchautor (skandinavische TV-Serie «Die Brücke», britische Fernsehserie «Marcella» über Netflix) erwartet uns mit dem Auftakt einer neuen Serie. Die Erwartungen waren hoch. Rosenfeldt hat geliefert. Die Kleinstadt Haparanda, nahe der finnischen Grenze, wird zufällig zum Schauplatz eines Drogendeals. Wer hat die Drogen und das Geld, wer wird sie am Ende bekommen? Der einzige der durchblickt, ist der Leser – Dank Mehrperspektivität. Denn alle Protagonisten tappen im Dunkeln – wissen nichts voneinander. Ein komplexer und spannungsreicher Thriller! Weiter zur Rezension:    Wolfssommer von Hans Rosenfeldt

Rezension - Kalte Füße von Francesca Melandri

  Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der «Rückzug aus Russland» hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt - auch in der Familie von Francesca Melandri, einer der wichtigsten Autorinnen Italiens. Ihr Vater hat ihn überlebt. Doch erst als Anfang 2022 Bilder und Orte des Kriegs in der Ukraine omnipräsent sind, wird ihr klar: Der Vater ist vor allem in der Ukraine gewesen. Sie tritt mit ihrem verstorbenen Vater in ein Zwiegespräch, wobei sie den Krieg damals mit dem Heutigen in der Ukraine vergleicht. Und es ist eine Abrechnung mit der italienischen Linken. Empfehlung, unbedingt lesen! Weiter zur Rezension:    Kalte Füße von Francesca Melandri 

Rezension - Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

  Offene Antworten auf deine Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät Ein Aufklärungsbuch, das locker Fragen beantwortet und kurze Erfahrungsberichte von jungen Menschen einstreut, das alles mit knalligen Illustrationen unterlegt. Du bist, wie du bist, und du bist, wie du bist okay. Das Jugendbuch erklärt, stellt Fragen. Die Lust im Kopf, genießen mit allen Sinnen; was verändert sich am Körper in der Pubertät?, die Vagina, die Monatsblutung, der Penis, Solosex, LGBTQIA, verliebt sein, wo beginnt Sex?, Einvernehmlichkeit, wie geht Sex?, Verhütung, Krankheiten, Sextoys – das Buch spart nichts aus. Informieren, anstatt tabuisieren! Locker und sensibel werden alle Themenfelder sachlich vorgestellt. Prima Antwort auf offene Fragen; ab 11 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Die Grille in der Geige von Anna Haifisch

  Eines Sommers findet eine wandernde Grille im Wald eine alte Geige. «Wie praktisch!», ruft sie und zieht in das geräumige Instrument ein. Sie töpfert und zieht Nudeln und des Nachts zupft sie die Saiten, erfreut alle Insekten und Mäuse in der Umgebung mit ihrer Musik. Doch als ein bitterkalter Winter das Land überzieht, stürmen die Insekten das Heim der Grille, zerhacken es und zünden es an … Ein humorvolles Bilderbuch ab 4 Jahren – Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Die Grille in der Geige von Anna Haifisch 

Rezension - Lázár von Nelio Biedermann

  «Ein wirklich großer Schriftsteller betritt die Bühne, im Vollbesitz seiner Fähigkeiten.», so wird von ihm geschrieben. Nelio Biedermann schreibt mit 20 Jahren sein erstes Buch und das Manuskript geht in die Versteigerung – die Verlage überbieten sich, es wird in 20 Sprachen verkauft, man redet über ein sechsstelliges Vorschusshonorar – über den neuen Thomas Mann. Uff. Ich war gespannt. Mich konnte der Familienroman nicht überzeugen – leider. Weiter zur Rezension:    Lázár von Nelio Biedermann

Rezension - So weit der Fluss uns trägt von Shelley Read

  Am Fuße der Elk Mountains in Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in fünfter Generation in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater, dem Onkel und ihrem Bruder Seth. In der Stadt begegnet sie Wilson Moon, und beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Dramatische Ereignisse zwingen Victoria, selbst das Leben in die Hand zu nehmen. Ein wenig schwülstig, doch gut lesbar, atmosphärisch, ein Familienroman, ein Coming-of-age – gute Unterhaltung … eine Hollywood-Geschichte. Die Pilcher-Fraktion wird begeistert sein!  Weiter zur Rezension:    So weit der Fluss uns trägt von Shelley Read

Rezension - Wenn das Wasser steigt von Dolores Redondo

  1983, der Polizist Noah Scott ist besessen davon, den Serienmörder Bible John zu erwischen. Er steht im Verdacht, Frauen, die aus Diskotheken verschwanden, nie wieder auftauchten, ermordet zu haben. Seit Jahren ist Noah an dem Fall dran, und er glaubt, den Täter identifiziert zu haben. Er folgt John Clyde und es gelingt ihm, auf seinem persönlichen Friedhof die Handschellen anzulegen – doch dann krampft sich etwas in seiner Brust zusammen und es wird schwarz vor seinen Augen … Ein spanischer literarischer Thriller vom Feinsten! Weiter zur Rezension:    Wenn das Wasser steigt von Dolores Redondo

Rezension - Was danach kommt von Anika Suck

  Karmen passt einen Moment beim Autofahren nicht auf und verursacht einen Verkehrsunfall mit tragischem Ausgang – ein Kind ist tot. Es sind nur ein paar Sekunden, die Karmens Leben in seinen Grundfesten erschüttern. Denn im darauffolgenden Prozess muss sie sich einer Schuld stellen. Von der Presse Kindsmörderin getauft und von der Empörungsgesellschaft vorverurteilt, wird sie auch von ihrem sozialen Netz fallen gelassen. Am Ende muss Karmen selbst entscheiden, ob sie schuldig ist oder nicht. Mich konnte das Buch nicht überzeugen, da für mich die Darstellung der Geschichte absoluter Gerichts-Nonsens ist. Weiter zur Rezension:    Was danach kommt von Anika Suck  

Rezension - Alt, fit, selbstbestimmt: Warum wir Alter ganz neu denken müssen von Lutz Karnauchow und Petra Thees

  Alter könnte so schön sein. Doch ältere Menschen werden in unserer Gesellschaft diskriminiert. Schlimmer noch, sie denken sich alt und grenzen sich selbst aus, sagen die Autor:innen. Das hat Folgen: Krankheit und Gebrechlichkeit im Alter gelten als normal. Altenpflege folgt daher dem Prinzip «satt, sauber, trocken». Und genau dieses Prinzip kritisieren Dr. Petra Thees und Lutz Karnauchow und gehen mit ihrem Ansatz neue Wege. Dieses Buch stellt einen neuen Blick auf das Alter vor - und ein radikal anderes Instrument in der Altenpflege. «Coaching statt Pflege» lautet die Formel für mehr Lebensglück im Alter. Ältere Menschen werden nicht nur versorgt, sondern systematisch gefördert. Das Ziel: ein selbstbestimmtes Leben. Bewegung, Physiotherapie und Sport statt herumsitzen! Ein interessantes Sachbuch, logisch in der Erklärung, ein mittlerweile erfolgreiches, erprobtes Konzept. Weiter zur Rezension:    Alt, fit, selbstbestimmt: Warum wir Alter ganz neu denken müssen von Lutz...