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Geraubte Namen von Tàssies - Rezension

Rezension 

von Sabine Ibing




Geraubte Namen 


von Tàssies


Meine Schule: 

mein Gefängnis.

Jede Stunde:

eine Strafe.




Das Kinderbuch widmet sich den Themen Mobbing und Außenseitertum. In der Schule sprechen sie diesen Jungen nicht beim Namen an. Sie nennen ihn Streber – weil er mitmacht, Weichei – weil er sich nicht prügelt. Er versteckt sich – ihm fehlt irgendwann die Lust am Leben. Ein Bilderbuch, das nicht viel Worte benötigt um die Qual in eindrucksvollen Grafiken darzustellen. 



Wir sind alle aufgefordert, unser Miteinander besser zu gestalten, indem wir unsere Komplexität und unsere manchmal großen Unterschiede annehmen und wertschätzen. Das können wir, weil wir weder Äpfel noch Birnen sind: Wir alle sind Menschen.


Schonungslos und berührend stellt Tàssies in satten Farben in Technik des Linolschnitts und Gravur die Geschichte eines namenlosen Jungen dar. Mobbing, schulischer Alltag, das Leben als Außenseiter. Ein Leidensweg. Tàssies bedient sich weniger Farben; Grau und Schwarz stehen im Vordergrund, die Kleidung in Stahlblau, duffe Rottöne bringen einen Kontrast, der weiße Hintergrund hebt die Figuren ins Zentrum. Das Fehlen der Gesichter in den meisten Zeichnungen – sie werden als Apfelköpfe dargestellt – stellt die Isolation krass heraus. Trotz des Drangsals gibt es am Ende ein Licht; der Lesende wird herauskatapultiert aus der Depressivität. Tàssies ruft dazu auf, unsere Kinder so erziehen, dass sie alle Menschen gleich respektieren. Ein Buch, das Diskussionen mit Kindern in Gang setzt, das Emotionen freisetzt. Es eignet sich Einzelgespräche, wie auch Gruppengespräche anzukurbeln, und das Bilderbuch ist gut einsetzbar für Kindergärten, als Schullektüre und im therapeutischen Bereich. Der Verlag Edition Bracklo gibt eine Altersempfehlung ab 6 Jahren. Sicher, weil das Schulmobbing Thema ist. Ich denke aber, Kinder ab 5 Jahren verstehen das Thema, da Mobbing ebenso im Kindergarten stattfinden kann. Empfehlung!



Tàssies wurde 1963 in Barbastro in Aragón, Spanien, als Josep Antoni Tàssies Penella geboren. Er studierte Journalismus in Barcelona, konnte aber nicht damit aufhören, zwischen seine Notizen zu zeichnen. Daher beschloss er, sich ganz dem Zeichnen zu widmen. Seine Werke sind gleichermaßen für Erwachsene und Kinder gedacht. Tàssies lebt mit seiner Familie im katalonischen Brunyola. Sein Werk wurde mit zahlreichen Kinder- und Jugendbuchpreisen ausgezeichnet wie den International Award for Illustration (Bologna Children´s Book Fair) und  den Grand Prix BIB in Bratislava.



Tàssies
Geraubte Namen
Originaltitel: Noms robats, 2010
Bilderbuch, Kinderbuch, Mobbing, Außenseiter, Schullektüre, spanische Literatur, Kinder- und Jugendliteratur
Edition Bracklo, 2022
Altersempfehlung: ab 6 Jahren; ab 5 Jahren von mir




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Wolf von Saša Stanišić und Regina Kehn

Ein namenloser Ich-Erzähler muss in den Ferien für eine Woche ins Ferienlager. Am Ende erfahren wir, er heißt Kemi. Keine Diskussion – aus Schluss, vorbei. Die Mutter hat entschieden. Mücken, Schnaken, Zecken, Wandern und wer weiß, was sonst noch auf ihn wartet. Viele Jugendliche auf einen Haufen. Nichts für den Einzelgänger Kemi, der nicht auf Natur steht. Kemi ist nicht der Gruppentyp – er fühlt sich mit sich selbst viel wohler. Bei der Abfahrt entdeckt er Jörg, den alle angrinsen, wie er in zünftiger Wanderkluft aufläuft, mit einem Rucksack, den er wohl aus dem Museum geklaut hat. Und schon geht es los mit dem Geschubse bei Marco und seinen Jungs. Die werden Jörg eine Woche lang leiden lassen. Außenseiter, Mobbing – ein kluger Jugendroman ab 11 Jahren, auch geeignet als Unterrichtsmaterial. Empfehlung!

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Unsichtbar von Eloy Moreno

In Spanien ist Eloy Moreno bereits ein Bestsellerautor. Unaufgeregt erzählt er die Leidensgeschichte eines namenlosen Jungen, der in der Schule gemobbt wird. Wie alles anfing? Er ist gut in der Schule – einfach so, alles fällt ihm zu. Er ist bescheiden, protzt nicht damit herum, und er hat ein Ziel: Er will beruflich etwas aus sich machen. Eines Tages, mitten in einer Klassenarbeit, pickst ihn der Hintermann, ein fauler Schüler, der Klassenprotz. Er will die Arbeit von dem Vordermann haben, er soll sich gefälligst eine neue Arbeit schreiben. Doch der sagt nein. Genau das ist der Beginn eines Leidenswegs. – Mobbing! Ein Jugendbuch bei dem man Schnappatmung bekommt. Jugendroman ab 14 Jahren, Empfehlung – auch als Schullektüre.

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Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
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