Rezension
von Sabine Ibing
Das Museum der unnützen Körperteile
von Rachel Poliquin, Clayton Hanmer
Warum du heute noch Weisheitszähne, Schluckauf oder Gänsehaut bekommst
Willkommen im kuriosesten Museum! Das über die Evolution des Menschen! Den Menschen gibt es ja schon länger – und in der Zeit, seit er die Erde bevölkert, hat er eine Menge Unruhe und Blödsinn geschaffen. Aber darum geht es hier nicht, sondern um die Entwicklung des Menschen, um die Entwicklung seines Körpers über die Jahrhunderte. Jedes Lebewesen passt sich über lange Zeit gesehen seiner Umgebung an, um zu überleben. Und auch der Mensch hat sich verändert, und im Laufe der Zeit sind Restposten, sogenannte Rudimente, in seinem Köper verblieben, die heute wohl wertlos sind. Das gibt es übrigens auch bei Tieren, wie uns «Weisheitszahn» berichtet, der uns durch das Museum führt.
Er selbst ist auch ein unnützer Genosse, der oftmals Ärger macht – und er erklärt uns, warum es ihn gibt, noch gibt, denn die ersten Jugendlichen haben bereits keine Weisheitszähne mehr. Zu ihm gesellt sich die verschwundene Niere, die Fragen. Warum zuckst du manchmal beim Einschlafen zusammen? Wieso bekommst du Gänsehaut bei Kälte und schrumpelige Finger im Wasser? Warum haben wir Schluckauf? Was kann der Blinddarm noch, außer sich zu entzünden? Warum ist der menschliche Kiefer so stark geschrumpft, dass die Weisheitszähne keinen Platz mehr haben? Wer von euch hat Affenmuskeln? Viele Organe und Reaktionen unseres Körpers sind Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, die heute vollkommen unnütz erscheinen. Manche haben tatsächlich keine Funktion mehr, andere sind überraschend sinnvoll und alle unglaublich interessant!
Wie viel Affe steckt noch in dir? Warum können Menschen Skorbut bekommen, Tiere aber nicht? Dieses Buch hat mich vollends begeistert! Ein klasse Thema, interessant und humorvoll präsentiert. Gleiches gilt für die Illustrationen von Clayton Hanmer. Das Sachkinderbuch ist mit teils großflächigen Illustrationen aufgelockert und Info-Vignetten mit Sachtext wechseln sich ab mit den Gesprächen zwischen dem Weisheitszahn und der verschwundenen Niere (von der wir am Ende ihre Geschichte erfahren). Die Fachillustrationen und die zur Geschichte zugehörig, die im Comic-Stil daherkommen, sind eine klasse visuelle Kombination zum Text. Der Knesebeck Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 8 Jahren. Passt für mich, auch der Text ist altersgerecht angepasst. Wer sich für Biologie und medizinische Dinge interessiert, der liegt hier genau richtig! Empfehlung!
Rachel Poliquin schreibt hauptsächlich über Tiere. Sie überrascht gern mit unerwarteten Held:innen, mit pummeligen, schüchternen und ungewöhnlichen Wesen. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Vancouver.
Clayton Hanmer (aka CTON) illustriert Kinderbücher und unterrichtet Zeichnen. Im englischsprachigen Raum ist er für seine Comicstrips bekannt, die unter anderem bereits in der National Geographic Kids und der New York Times veröffentlicht wurden. Er lebt mit seiner Frau, seiner Tochter und Katze Graphite in Bloomfield, Ontario.
Das Museum der unnützen Körperteile
Warum du heute noch Weisheitszähne, Schluckauf oder Gänsehaut bekommst
Originaltitel: The Museum of odd body leftovers
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Cornelia Panzacchi
Kinderbuch, Sachkinderbuch, Körper, Biologie, Medizin, Natur
Hardcover, 80 Seiten, 20.8 x 25.8 cm
Knesebeck, 2024
Altersempfehlung. ab 8 Jahren
Forscher, Naturwissenschaft und Weltentdecker in der Kinder- und Jugendliteratur
Kleine und große Forscher und Entdecker, das soll hier das Thema sein. Forscher, Erfinder, Entdecker - wer waren sie und was haben sie entdeckt - erfunden. Naturwissenschaft für Kinder. Entdecke selbst die Welt und wie sie funktioniert! Hier meine Empfehlungen für alle Altersgruppen in der Kinder- und Jugendbuch Abteilung: Forscher und Weltentdecker in der Kinder- und JugendliteraturKinder- und Jugendliteratur
Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
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