Rezension
von Sabine Ibing
Insel der wandernden Flüche
von Tina Blase
Skys Gabe – Teil 1
Der Anfang:
Die Fähre wurde langsamer, wir näherten uns Sidh Harbour. Endlich. Nach der letzten Stunde oben auf dem Passagierdeck war ich durchgefroren bis auf die Knochen. Das kam davon, wenn man unbedingt nach vorne gucken und das alte Leben hinter sich lassen wollte.
Es ist nicht einfach, Freunde zu finden
Die MacLeods waren die Herrscher der Insel, bis die Lamars sich ansiedelten. Eine Familienfede begann, die bis heute anhält. Das Kriegsbeil ist nicht begraben, nur durch Waffenruhe gesenkt. Als Sky mitbekommt, dass auf der Insel seltsame Dinge passieren, erfährt sie von den Flüchen, die die Inselbewohner traktieren. Und ihr Großvater soll einer der Wächter sein. Ausgerechnet Rory MacLeods, erklärt Sky, dass die Insel verflucht sei und sie besser wieder abreisen solle. Der Typ hätte sie wirklich interessiert … Es ist nicht einfach, Freunde zu finden. Und so heftet sich Sky an die unnahbare, wortkarge Jamie, die sich ein altes Segelboot restauriert, bietet ihr ihre Hilfe an. Kann sie Jamie für sich gewinnen? Und was ist das für ein Kribbeln am genzen Körper, das Sky an manchen Punkten auf der Insel verspürt?
Ein prima Auftakt zu einer neuen Fantasy-Serie
Sie träumt von der Welt draußen, einer Welt ohne Flüche und Clanfehden, einer Welt, in der wir frei sein können. Aber ich glaube, so einfach ist es nicht. Ich glaube, Flüche gibt es auf die eine oder andere Weise überall, nicht nur auf Sidh, und Freiheit beginnt zuallererst in unseren Köpfen.
Ziemlich schnell ist Sky klar: Sky besitzt magische Fähigkeiten. Aber verdammt, woher? Und noch etwas ist schnell klar: Magie anzuwenden ist verboten. Wer sich dem widersetzt, muss die Insel verlassen. Kaum hat Sky die Insel betreten, treffen die Einwohner immer mehr schlimme Flüche, andere Flüche wandern. So etwas hat es seit ewigen Zeiten nicht gegeben. Schnell gerät Sky unter Verdacht, daran schuld zu sein. Kein Wort zu den Touristen; das würde eine touristische Überflutung der Insel nach sich ziehen – was niemand will. Eine spannende Geschichte, die mir gut gefallen hat. Harter schottischer Alltag, feine Naturbeschreibungen und ein Schlag Magie, Mystik zum alten Volk, Inselgeheimnisse, Freundschaften, die entstehen. Ein prima Auftakt zu einer neuen Fantasy-Serie. Atmosphärisch dicht mit einem anwachsenden Spannungsbogen, der zum Ende hin zur Hochform aufläuft. Die Handlung ist durchgehend aus Skys Perspektive erzählt. Am Ende bleiben ein paar Fragen offen und manche Dinge ahnt man bereits – so gesetzt, dass man den nächsten Band sehnsüchtig erwartet. Cover sind mir eigentlich egal; aber das hier sollte man erwähnen, Cover sowie der farbige Buchschnitt sind wunderschön gestaltet. Ein Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht. Der Magellan Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 13 Jahren. Passt für mich.
Tina Blase musste schon immer viel ausprobieren, um herauszufinden, was gut ist. Nach drei Studiengängen und unzähligen Praktika, Volontariaten und Jobs ist sie schließlich als freie Autorin und Lektorin zum Bücherschreiben gekommen – und möchte jetzt nichts anderes mehr tun.Unterwegs hat sie einen Abschluss in Kulturwissenschaften, ein Stipendium an der Akademie für Kindermedien und eine Familie angesammelt, mit der sie nach diversen Reisen durch die Weltgeschichte in Hamburg lebt.
Insel der wandernden Flüche
Skys Gabe – Teil 1
Fantasy, Jugendroman, Schottland, Hebriden, Jugendbuch, Kinder- und Jugendliteratur
Hardcover, 272 Seiten
Magellan Verlag, 2023
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Fantasy, Fantastic, Dystopien
Hier bin ich leider in letzter Zeit etwas ratlos. In dieser Rubrik wird wenig auftauchen. Leider habe ich das Gefühl, dass hier keine neuen Ideen kommen. Ich mag nicht immer wieder das gleiche Buch in Abwandlung lesen ... Aber auch hier lasse ich mich gern überraschen. Meist findet man unter den Dystopien doch mal was Neues.Fantasy
Kinder- und Jugendliteratur
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