Direkt zum Hauptbereich

Gemüse einfach wunderbar von Alice Hart - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Gemüse einfach wunderbar 


von Alice Hart 

Essen so bunt wie ein Regenbogen mit über 80 vegetarischen Rezepten 


Weniger Fleisch essen, so weit, so gut – aber manchem fehlen zum fleischlosen Menü die Rezepte. Die findet ihr hier, ziemliche leckere – auf jeden Fall! Alice Harts Motto für ein gesundes Leben ist einfach: Eat a rainbow every day – iss jeden Tag einen Regenbogen. Sprich: Je bunter es auf dem Teller zugeht, desto besser. So beginnt das Kochbuch mit einer guten Einführung in die Gemüseküche, in die Grundlagen der Ernährung, Erklärungen zu Zubereitung, Würze, Textur, Vitamintabelle, und die Autorin erklärt, warum herzhaft gesünder als süß ist. Das ist mir sehr sympathisch. Sinnvoll ist es daher natürlich, die Kapitel nach Jahreszeiten aufzuteilen, um mit frischen Zutaten kochen zu können; je mit circa 20 Rezepten. 



Stängelkohl mit Paccheri


Jedes Rezept wird einleitend vorgestellt, die Gemüsesorte, und was man mit dem Grundrezept weiterhin anfangen kann, wie man Reste verwertet und sonstige Tipps; Zubereitungs-, Gar-, und Ruhezeiten. Ebenso ist angegeben, ob das Rezept als Beilage gedacht ist, was man dazu reichen kann, oder als Vorspeise servieren, bzw. ob dies ein vollständiges Menü ist. Vegetarisch ist die Voraussetzung in diesem Buch, was nicht unbedingt vegan bedeutet – solche Rezepte sind markiert. Der Frühling beginnt mit Stängelkohl mit Paccheri, wobei erklärt wird, wie man dieses Pesto auch anderweitig nutzen kann; Käsesorten werden immer mit alternativen veganen Sorten angegeben. Es folgt eine Frittata mit Blattgemüse (variabel); Salsa mit dicken Bohnen und Grapefruit auf Halloumi; Tajinen, Bolws; ein grünes Pad Thai mit asiatischen Nudeln; Frühlingskartoffeln mit Chocorée und Blauschimmelkäse; zarte Bete mit Joghurt und Kräutern oder Möhrensalat mit Miso-Dressing und Möhren-Hummus. 



Salsa mit dicken Bohnen und Grapefruit auf Halloumi


Für den Sommer bekommen wir Fenchel auf den Tisch, Sommerbohnen mit grünem Chili-Dressing und Pistazien mit Labnehbällchen; gebackenes Gemüse; Lasagne; Artischocken; Tomaten; sommerliche Salate, gefüllte Zucchini und Paprika; eine Bowl mit Ramen Pilzen Pak Choi und Miso; ein Kichererbsen-Dal mit Spinat und Zucchini; Roher Zucchinisalat mit Frischkäse und Linsen. Im Herbst geht es weiter mit Tomaten; Auberginen; Kürbis; Karotten; eine scharf-saure Suppe im Asienstile; gefülltes Gemüse; Bohneneintopf; oder ein Duftendes Curry mit Auberginen, Tomaten und Butterbohnen oder mal Spaghhetti alla Putanesca mit Butternut-Kürbis. Für den Winter finden wir ein Falaffel-Rezept; Blumenkohl-‹Popcorn›; Süßkartoffel Wedges mit Ingwer-Miso-Schmelz; Gratin aus gerösteten Pastinaken, Rosenkohl-Rigatoni und Muskatnuss-Käse-Creme und Walnüssen; Rote Beete; Pilz-Mangold-Quesadillas mit roter Chimichurri, Veggi-Burger, knuspriger Blumenkohl … 


Sommerbohnen mit grünem Chili-Dressing und Pistazien mit Labnehbällchen


Die Rezepte sind aus der Weltküche zusammengestellt und alle Zutaten findet man heute in jedem gutsortierten Supermarkt, das Gemüse frisch auf Wochenmärkten und in Gemüsegeschäften. Die über 80 Rezepte sind gut aufbereitet, die Herkunft erwähnt, Alternativen erklärt, Ratschlägen für effiziente Vorbereitung liegen bei. Besser geht es nicht. Vom vietnamesischen Frühstücksomelett über den grünen Sommersalat bis zum Winterauflauf ist für jeden etwas dabei. Vegetarische Rezepte, ebenso vegane. Am Ende gibt es ein Schlagwortverzeichnis nach Zutaten, so dass man prima alles wiederfindet. Die Rezepte sind einfach bis mittelschwer – ein Anfänger kann sich gut einfinden. Vegetarische Weltküche, aromatische Rezepte – Empfehlung.



Duftendes Curry mit Auberginen, Tomaten und Butterbohnen


Alice Hart ist eine etablierte und erfahrene Kochbuchautorin aus Großbritannien, Food-Stylistin, Köchin und qualifizierte Ernährungsberaterin (MSc). Ihre lebendigen, saisonalen vegetarischen Rezepte zelebrieren Vollwertkost, Gewürze und Kräuter sowie das Gemüse selbst. Alice hat viele Bücher geschrieben, aber dies ist ihr drittes vegetarisches Kochbuch.



Alice Hart 
Gemüse einfach wunderbar 
Essen so bunt wie ein Regenbogen mit über 80 vegetarischen Rezepten 
Übersetzt aus dem Englischen von Chris Keutmann-Wohlthat und Ursula Fethke
Sachbuch, Kochbuch, Weltküche, Vegetarische Küche, Rezepte, Gemüse, Kulinarisches
Hardcover, 240 Seiten, 19.8 x 2.7 x 25.4 cm
ZS Verlag - Edel Verlagsgruppe, 2023



Weiteres zum Thema:

You can cook this! von Max La Manna

Die Low-Waste-Küche mit 135 Gemüserezepten. Max La Manna zeigt einfache und schnelle Gerichte mit den 30 meist verschwendeten Lebensmitteln. Bei der Preissteigerung muss jeder auf den Geldbeutel schauen, und so zeigt der Low-Waste-Experte, wie man das gesamte Gemüse verwertet, Reste verarbeitet und Lebensmittel clever gelagert werden. Vegetarische und vegane Rezepte – schnell, einfach und günstig. Nachhaltig und umweltbewusst kochen! Bananenschalen essen, Kaffeesatz in den Pfannkuchenteig geben  – Interessantes, Kurioses; hier bleibt der Kompost fast leer. Es sind viele leckere Rezepte dabei. Ein wenig chaotisch gestaltet sich manchmal die Rezeptgestaltung.

Weiter zur Rezension:  You can cook this! von Max La Manna


Meze vegetarisch von Ali Güngörmüs

Meze ist mehr als eine Vorspeise – es ist ein Lebensgefühl! Arabische und jüdische Küche, mediterran-orientalisch, frisch und voller Aromen durch Gewürze und Vielfalt – in diesem Kochbuch international zusammengestellt. Meze ist ja nicht ein Menü, sondern die Kombination verschiedener Gerichte, die man gemeinsam zu genießt. Viele dieser Speisen sind vegetarisch und darum ist es Ali Güngörmüs sicher leichtgefallen, über 90 vegetarische Rezepte zusammenzustellen – wobei sich hier viele Kulturen mischen. Diese Rezepte sind einerseits traditionell, auf der anderen Seite aber auch innovativ und neu miteinander variiert. Moderne trifft Tradition – jede Menge neuer Ideen! Klasse!

Weiter zur Rezension:   Meze vegetarisch von Ali Güngörmüs


All‘orto von Claudio Del Principe

Claudio Del Principes Küche ist puritanisch: Einfach, natürlich, Frisches, möglichst vor Ort gewachsen – vielleicht aus dem eigenen «all´orto», dem Gemüsegarten. Ein Koch, der gern Gemüse auf den Tisch bringt. Alles in allem wunderbare Rezepte, bei denen einem bereits beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammenläuft. Traditionelles aufgepeppt, neue Gerichte hinzugefügt. Vegetariern und Veganern wird das Herz aufgehen! Empfehlung

Weiter zur Rezension:   All‘orto von Claudio Del Principe


Flavour von Yotam Ottolenghi und Ixta Belfrage

Mehr Gemüse essen, aber wie zubereiten? Innovative, geschmacklich exzellente Rezepte

 auf Gemüsebasis sind das Herzstück von Yotam Ottolenghis Küche – schon immer gewesen, weiß man, wenn man seine Kochbücher kennt. Alles vegan, oder was? Nein – es sind Käse und Eier in vielen Rezepten enthalten. Aber Veganer werden viele taugliche Rezepte finden, bzw. entsprechenden Ersatz finden. Bei Fleisch wird sich mit dem Würzen Mühe gegeben – warum nicht bei Gemüse? Ein feines, modernes Kochbuch. 

Weiter zur Rezension:  Flavour von Yotam Ottolenghi und Ixta Belfrage


Kulinarische Bücher 

Kochbücher, Backbücher und alles rund um Lebensmittel findet sich kompakt auf dieser Seite. Auch Genussromane, soweit ich welche lese. Schleckermäulchen also hierher klicken:







Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Zappenduster von Hubertus Becker

Wahres aus der Unterwelt Kurzgeschichten aus der Unterwelt: »Alle Autoren haben mehr als zehn Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbracht.« 13 Geschichten von 6 verschiedenen Autor*innen. Diverse Schreibstile, vermischte Themen, aber das Zentralthema ist Kriminalität. Knastgeschichten, Strafvollzug, die Erzählungen haben mir unterschiedlich gut gefallen – zwei davon haben mich beeindruckt, die von Sabine Theißen und Ingo Flam. Weiter zur Rezension:  Zappenduster von Hubertus Becker 

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension -MENSCH!: Eine Zeitreise durch unsere Evolution von Susan Schädlich, Michael Stang und Bea Davies

  Die Entstehungsgeschichte der Menschheit als spannende Comic-Sachgeschichte präsentiert – lehrreich und humorvoll verpackt! Woher kommen wir? Wer waren unsere Vorfahren? Und ab wann lernten sie, mit Werkzeugen umzugehen? Diese Graphic Novel nimmt uns mit auf eine Zeitreise durch die Evolution der Menschen, indem wir ihnen sozusagen hautnah begegnen. Wissenschaft meets Comic, Historische Fiction – Sachkinderbuch ab 10 Jahren, über die Evolution der Menschen – klasse gemacht! Empfehlung auch als Unterrichtsmaterial! Weiter zur Rezension:    MENSCH!: Eine Zeitreise durch unsere Evolution von Susan Schädlich, Michael Stang und Bea Davies

Rezension - Ist Oma noch zu retten? von Marie Hüttner

  Ein herrlich spaßiger, spannender Kinderkrimi! Mit Papa und seiner neuen Flamme in die Berge zum Wandern oder zu Oma Lore. Keine Frage! Bei der fetzigen Lore ist es immer lustig. Jetzt sitzt Pia aber seit über einer Stunde auf dem Bahnhof, ohne dass Oma sie abgeholt hat. Sehr seltsam. Omas Haus ist nicht weit entfernt; und so macht sich Pia mit ihrem Rollkoffer auf den Weg. Niemand öffnet die Tür! Durch ein offenes Fenster gelangt sie hinein. Doch Oma bleibt verschwunden. Die Detektivarbeit beginnt … Ein Pageturner, ein Kinderroman, eine waschechte Heldenreise, ein rasanter Abenteuerroman und nervenkitzelnder Kinderkrimi ab 8-10 Jahren. Unbedingt lesen!  Weiter zur Rezension:   Ist Oma noch zu retten? von Marie Hüttner

Rezension - Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

  Eine fantasievolle poetische Gutenachtgeschichte, eine Bilderbuch-Reise über das, was in der Nacht geschieht. Eine Tochter fragt den Papa: «Was ich dich schon immer mal fragen wollte ..... Was passiert eigentlich, wenn ich schlafe?» Und der Papa beginnt zu erzählen. Es beginnt um neun Uhr. Stunde um Stunde verändert sich die Nacht und zeigt uns ihr wahres, ihr traumgleiches Antlitz: Statuen spielen verstecken, Telefone rufen sich gegenseitig an, der Wal im Schwimmbad traut sich an die Wasseroberfläche, die Laternen trinken aus Pfützen… Ist das möglich, was Papa erzählt? Oder will er uns einen Bären aufbinden? Eine wunderschöne Gutenachtgeschichte ab 4 Jahren, die zu herrlichen Träumen einlädt. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

Rezension - Spanischer Totentanz von Catalina Ferrera

Der erste Barcelona-Krimi, »Spanische Delikatessen«, von Calina Ferrera hatte mir als Hörbuch gefallen: leichte Story mit Lokalkolorit, feiner Humor, spannende Geschichte. Leider konnte mich der zweite Band nicht überzeugen. Weder Spannung noch ein Gefühl für die Stadt kam auf. Touristische Beschreibungen und Restaurantbesuche lähmen eine durchschaubare Kriminalgeschichte, die die Mossos d’Esquadra auf den Cementiri de Montjuïc und die Zona Alta führt. Weiter zur Rezension:    Spanischer Totentanz von Calina Ferrera

Rezension - In der Ferne von Hernan Diaz

  Anfang der 1850er Jahre, Håkan Söderström lebt zu einer Zeit in Schweden, in der die Menschen täglich ums Überleben kämpfen. Auszuwandern ins gelobte Land Amerika scheint eine Chance. So schickt der Vater die ältesten Jungen los. Zusammen mit seinem großen Bruder Linus steigt Håkan auf das Schiff nach England. Von dort soll es nach Nujårk, New York, weitergehen, doch im Hafen von Portsmouth verlieren sich die Brüder. Håkan fragt sich durch: Amerika! Doch der Bruder erscheint nicht auf dem Schiff – denn Håkan sitzt auf dem nach Buenos Aires. Das kapiert er zu spät, steigt in San Francisco aus. New York ist sein Ziel. Fest entschlossen, den Bruder zu finden, macht er sich zu Fuß auf den Weg, entgegen dem Strom der Glückssucher und Banditen, die nach Westen drängen. Sprachlich ausgefeilt, eine spannender, berührender Anti-Western, ein Drama mit einem feinen Ende. Die Epoche der Besiedlung Amerikas, Kaliforniens, wird hautnah eingefangen. Empfehlung! Weiter zur Rezension:  In der Ferne v

Rezension - Durch das Jahr mit der Natur von Lucy Brownridge, Margaux Samson Abadie

  Eine spannende Reise durch die Jahreszeiten zu Tieren und Pflanzen rund um den Globus. Das Jahr beginnt mit dem Januar – mit einem heißen Bad. In Japan baden die Japanmakaken mitten im Schnee in warmen Quellen, fühlen sich ziemlich wohl dabei. In Peru ist Paarungszeit für die Aras. Die Männchen wollen schön sein für die Damenwelt – und gehen vor der Balz für ihre Figur auf Diät: sie schlecken Schlamm. Auch in Afghanistan ist Paarungszeit mitten im Schnee für die Schneeleoparden. In der Antarktis schlüpfen Pinguine aus dem Ei. Und so geht es weiter durch das Jahr. Kleine Sachgeschichten aus der Natur ab 4 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Durch das Jahr mit der Natur von Lucy Brownridge, Margaux Samson Abadie

Rezension - Hallo Insekten von Nina Chakrabarti

Ein kleiner Naturführer  Was sind eigentlich Insekten? Woran erkennt man sie? Wusstest du, dass Grillen ihre Ohren an ihren Knien haben und dass Schmetterlinge mit ihren Füßen schmecken? Und was sind Schnabelkerfen? In diesem Naturführer in Taschenformat werden im Kurzformat wichtige Insekten vorgestellt. Wir erfahren so einiges über den Aufbau von Insekten, Unterschiede in den Arten, etwas über Falter, Bienenstöcke, Ameisenkolonien und Metamorphosen. Kinder lernen, wie man ein Insektenhotel baut und was der Unterschied zwischen Tarnung und Mimikry ist. Kompaktes Sachkinderbuch Natur ab 6 Jahren. Empfehlung. Weiter zur Rezension:    Hallo Insekten von Nina Chakrabarti 

Rezension - Unser Deutschlandmärchen von Dincer Gücyeter

  Eine türkische Familiengeschichte, die mit der Urgroßmutter und der Großmutter einleitend beginnt. Die nächste Generation wandert nach Deutschland aus – das gelobte Land, wo Milch und Honig fließt. Der Traum, den viele «Gastarbeiter» träumten: Arbeiten, viel Geld verdienen, nach Hause zurückkehren und ein Haus bauen. Und dann wurden aus den Gästen Einwohner. In Deutschland die Türken – in der Türkei die Deutschen – entwurzelt, nirgendwo wirklich zu Hause. Eine Familie, die sich bemüht hat, sich zu integrieren. Ein Zwiegespräch zwischen Sohn und Mutter – zwei völlig verschiedene Generationen, aber auch eine Abrechnung mit der deutschen Gesellschaft und eine mit dem Heimatland und dem Machismo, mit der Erniedrigung der Frauen. Ein hervorragender Gesellschaftsroman, ein Bildungsroman über Migration, Rassismus und Misogynie – meine Empfehlung! Weiter zur Rezension:     Unser Deutschlandmärchen von Dincer Gücyeter