Das Feuilleton ist aus dem Häuschen, jubelt: Ein genialer Roman! Oft schaffen es genau diese Bücher nicht, den Durchschnittsleser anzusprechen. Warum das so ist, mag im Einzelfall liegen. Eine neue Art der Literatur zu finden, ein schwieriges Unterfangen. Doch der ein oder andere Schriftsteller schafft es mit seinem Experiment, die Herzen zu bewegen – zumindest die des Feuilletons. Wie sieht es mit dem Durchschnittsleser aus? Oft fällt genau dieser Roman durch. Heiß diskutiert – die Geschmäcker sind verschieden. Man muss sich darauf einlassen können, etwas Neues auszuprobieren. Nicht abschrecken lassen, was die anderen sagen, denn dann hätte ich manches Buch erst gar nicht gelesen. Eine neue Art einen Roman zu schreiben, wie kann das aussehen?
Ich stelle euch zwei Bücher vor, die sich an eine neue Form herangewagt haben. Das eine hat es geschafft, mein Herz zu erobern, das andere konnte mich nicht begeistern.
Lincoln im Bardo von George Saunders
Man muss sich auf diesen Text einlassen, denn Saunders hat das Schreiben neu erfunden. Mich jedenfalls hat Saunders schnell gefesselt. Wenn man sich einlässt, liest man einen wundervollen Roman. Präsident Lincoln auf dem Friedhof im Zwiegespräch mit seinem gerade verstorbenen Sohn – aber sie sind nicht allein – eine Menge Seelen quatschen ihnen hinein. Humorvoll, empathisch, zauberhaft – eine Form der Literatur ist neu erfunden.
Hier geht es zur Rezension: Lincoln im Bardo von George Saunders
Dunkle Zahlen von Matthias Senkel
Erzählstruktur mag etwas Außergewöhnliches sein, die Fülle der Stränge und Protagonisten. Aber genau das war nicht meins, insbesondere weil mir obendrauf der Russlandbezug fehlte, ich die vielen Andeutungen im Subtext nicht verstanden habe.
Hier geht es zur Rezension: Dunkle Zahlen von Matthias Senkel
Eine chaotische Lesestruktur ist auch nicht meins, aber das Buch von Saunders klingt ganz interessant ;)
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