Rezension
von Sabine Ibing
Tierisch gute Erfindungen
von Christiane Dorion und Gosia Herba
Schon oft haben Wissenschaftler versucht, ein Problem zu lösen oder etwas Neues zu entwickeln und merken, dass schlaue Tiere es bereits für sie erfunden haben. In diesem Kindersachbuch stellen 30 Tiere vor, welche Fähigkeiten sie besitzen. Es beginnt mit dem Mimik-Oktopus, der in Sekunden seine Farbe wechseln kann, um sich der Umgebung anzupassen. Aber er kann noch viel mehr...
Eine kleine Erklärung zum Prisma durch den Morphofalter; die Tiere stellen sich persönlich vor. Von der Haut des Hais können wir uns einiges abgucken und einige Tiere sind Meisterbauer. Termiten haben Häuser erfunden, die innen immer kühl bleiben, sogar in der Wüste. Augen wie ein Teleobjektiv, Saugknöpfe an den Füßen und fester Griff, ein Echolot; es gibt sogar ein Tier, das Papier herstellen kann. Die Kunst zu fliegen und dabei die Kontrolle zu halten, die eigenen Zähne zu reparieren, wasserdichte Kleidung, Energiesparwunder ... hier gibt es eine Menge zu entdecken.
Was kann sich der Mensch von tierischen Errungenschaften abschauen? Vom Eisvogel haben wir uns Hilfe für die Konstruktion von Zügen geholt, die viel schneller fahren und dabei ganz leise sind. Von den Bienen haben wir gelernt, dass ein Sechseck die perfekte Form ist. Das Adlerauge finden wir eingebaut in die kleinsten Kameras. Und auch das Fliegen haben uns die Vögel vorgemacht. Eines haben uns die tierischen Ingenieure dabei immer voraus: Alles, was sie erfinden, ist umweltfreundlich und hinterlässt keinen Müll.
Mir gefällt, dass dies Buch mit wenigen kindgerechten Textvignetten auskommt, die Ich-Erzählung der Tiere selbst. Die Grafiken bedienen sich jeweils einer Hintergrundfarbe in kräftigen Milchfarben, so dass das Auge nicht vom Wesentlichen abgelenkt wird. Die Tiere sind humoristisch dargestellt, großformatig in kräftigen Farben. Interessant ist, dass hier auch eine Menge Physik und Chemie angesprochen wird, ohne es beim Namen zu nennen. Zusammenhänge erfassen und Verstehen gelingt so in spielerischer Weise. Der Knesebeck Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 8 Jahren. Passt, ein typisches Buch die Grundschulkinder.
Christiane Dorion kommt ursprünglich aus Kanada und ist für einen Forschungsaufenthalt nach Großbritannien gezogen und dort geblieben. Sie arbeitet als Bildungsberaterin u.a. für den WWF und hat schon viele Kinderbücher geschrieben, für die sie auch schon einige Preise gewonnen hat.
Gosia Herba ist Illustratorin und kommt aus Polen. Seit über 12 Jahren ist sie als Illustratorin tätig und hat schon eine Vielzahl an Kinderbüchern und Graphic Novels illustriert.
Die Super-Erfinder aus dem Tierreich
Aus dem Englischen übersetzt von Cornelia Panzacchi
Kinderbuch, Bilderbuch, Sachbilderbuch Kindersachbuch, Tiere, Natur, Kinder- und Jugendliteratur
Gebunden, 80 Seiten, 23.5 x 27.6 cm
Knesebeck Verlag, 2022
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Zum Thema
Pflanzen besitzen Superkräfte im Vergleich zu uns! Sie können Steine sprengen, wie Feuer brennen, sich (fast) unsichtbar machen oder so alt werden, wie kein anderes Lebewesen auf der Erde. Das Kindersachbuch beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Fähigkeiten von Pflanzen. Bäume kommunizieren miteinander, obwohl sie weder ein Telefon besitzen, noch laufen können. Superstinkende Blüten, insektenjagende, fleischfressende Wesen, Hungerkünstler, Salzliebhaber, scharf bis zum umfallen, himmlisch duftende Blüten kämpfende Pflanzen mit Kampfgeschrei, brennende, dornige ... Sachbilderbuch ab 6 Jahren.
Weiter zur Rezension: Die Superkräfte der Pflanzen von Anne Scheller und Annika Sauerborn
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