Eine Frau will ihren Mann nach 31 Jahren verlassen. «Ich liebte dich sofort», berichtet die Icherzählerin und beschreibt schnörkellos, den Werdegang ihrer Ehe. Sprachgewaltig, mit wunderschönen Szenen filetiert sie ihre Beziehung, schildert mit feiner Beobachtungsgabe und schonungsloser Selbstreflexion. Das macht den Roman lesenswert, sprachlich ein Genuss. Gleichzeitig ist mir die Icherzählerin von der ersten bis zur letzten Seite auf die Nerven gegangen. Das liegt in der Persönlichkeit der Erzählerin. Der Roman ist keine Abrechnung, sondern die Beschreibung von einem Netz aus kleinen Rissen, die zum Sprung führen. Das Gegenstück aus seiner Sicht würde ich gerne lesen! Literarisch ist der Roman ein Meisterstück, aber für diesen Seelen-Striptees benötigt man Nerven – zumindest ging es mir so. Das trübsinnigste Liebespaar des Jahrhunderts!
Weiter zur Rezension: Das Liebespaar des Jahrhunderts von Julia Schoch
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