Direkt zum Hauptbereich

La Vita è Dolce von Letitia Clark - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



La Vita è Dolce 


von Letitia Clark

Cantuccini, Cannoli & Cassata – die Welt der italienischen Süßspeisen


Die süßesten Seiten Italiens, vorgestellt von Letitia Clark, die ihre Liebe für italienische Desserts, Torten und Gebäck zum Ausdruck bringt. Über 80 Rezepte, Spezialitäten verschiedener italienischer Regionen: fruchtig, nussig, schokoladig oder cremig, von Mandel-Pfirsich-Keksen über karamellisierten Zitrus-Tarte, klassische Cantuccini, Biscotti, Bomboloni in Zuckerkruste, Polenta-Kuchen mit Fenchelsamen, zu Gelati-Kreationen. 



Pfirsich-Basilikum-Sorbet




Feigen


Hintergrundwissen zu den Rezepten, Geschichten und Anekdoten bereichern das Werk der auf Sardinien lebenden Autorin. Fasziniert haben mich «Sizilianische Mandel-Pfirsiche» die mit Ricottacreme gefüllt sind. Sie sehen aus wie echte Pfirsiche – zur Färbung gibt es eine interessante Geschichte und diverse Möglichkeiten, die Farbe aufzustreichen. Feinste filegrane Handarbeit mit Zuckerguss erfordern die Capigliette, die man auf Sardinien zu Festen herstellt – fast zu hübsch, um sie zu essen. Die sardischen Sommertörtchen mit Ricotta sind leichte Törtchen aus krustigem Teig, gefüllt mit einer käsekuchenähnlichen Füllung aus Ricotta, Vanille, Safran und Orangenblütenwasser. Die Ricotta-Schoko-Tarte mit Mandelboden; Schoko-Birnen-Kuchen mit Haselnüssen ; Zitrus-Campari-Kuchen mit Joghurt oder die Torta della Nonna werden sicher die Kaffeegäste erfreuen. Zum Dessert ein klassisches Panna Cotta oder eine der vorgeschlagenen Variationen; pochierte Pfirsiche mit Mascarpone, Tiramisu,  die Klassiker; oder ein Tässchen Green Lemon-Posset. Ein Posset ist die cremige Vereinigung von Sahne und Zitronensaft. Sehr fein zeigt sich ein Quitten_Haselnuss-Trifle mit Marsala (à la zuppa inglese). Es wird auch gebacken zum Dessert: klassische Cannoli, Bomboloni (die Krapfen mit Creme-Füllung) oder Chiacchiere. Wer es lieber kalt mag, greift zu Granita in diversen Geschmacksrichtungen, wie Joghurt-Honig-Sorbet mit Olivenöl, Pfirsich-Basilikum-Sorbet oder zum Gelato, wie Ricotta-Feigen-Variegato oder fior de latte mit Rosmarin



Sizilianische Mandel-Pfirsiche mit Ricottacreme


Neben den atmosphärischen Food-Fotos, die mit Schatten spielen und bis auf wenige Ausnahmen ohne Schnickschnack auskommen, finden sich stimmungsvolle Fotos aus Italien in diesem Band. Ausschnitte – eine Tür, ein Haus, zwei Zitronen auf einem Tisch, ein Pfirsich am Baum in der Dämmerung – Schattenspiele. Ausdrucksvolle Fotos machen das Buch zusätzlich zu den Rezepten zum Augenschmaus.  La vita è dolce! Ein gelungenes Buch für die Pâtisserie! Die Hintergrundgeschichten zu Herkunft und Region runden das Konzept ab. Die Rezepte sind einfach bis mittelschwer, für Hobbybäcker auf jeden Fall machbar, die Desserts sowieso. Auch die Zutaten sind problemlos zu erhalten.



Sardische Sonnentörtchen mit Ricottafüllung


Letitia Clark ist Food-Autorin, Illustratorin und Köchin. Nach dem Abschluss des Leiths-Diploms in Food and Wine arbeitete sie in einigen der besten Restaurants Londons. Heute lebt sie auf Sardinien, wo sie weiterhin schreibt und ihre Arbeit als Illustratorin fortsetzt.



Letitia Clark
La Vita è Dolce
Cantuccini, Cannoli & Cassata – die Welt der italienischen Süßspeisen
272 Seiten, 190 x 248 mm, fester Einband (mit Folienprägung und Lesebändchen)
Über 200 farbige Fotos und Illustrationen
Kochbuch, Backen, Kuchen, Torten, Gebäck, italienische Küche, Rezepte, Kulinarisches, Italienische Küche
Dorling Kindersley Verlag, 2022 




Kulinarische Bücher 

Kochbücher, Backbücher und alles rund um Lebensmittel findet sich kompakt auf dieser Seite. Auch Genussromane, soweit ich welche lese. Schleckermäulchen also hierher klicken:




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Wolfssommer von Hans Rosenfeldt

  Ein atmosphärisch dichter und spannender Schweden-Krimi von Hans Rosenfeldt, bekannter Krimiautor und Drehbuchautor (skandinavische TV-Serie «Die Brücke», britische Fernsehserie «Marcella» über Netflix) erwartet uns mit dem Auftakt einer neuen Serie. Die Erwartungen waren hoch. Rosenfeldt hat geliefert. Die Kleinstadt Haparanda, nahe der finnischen Grenze, wird zufällig zum Schauplatz eines Drogendeals. Wer hat die Drogen und das Geld, wer wird sie am Ende bekommen? Der einzige der durchblickt, ist der Leser – Dank Mehrperspektivität. Denn alle Protagonisten tappen im Dunkeln – wissen nichts voneinander. Ein komplexer und spannungsreicher Thriller! Weiter zur Rezension:    Wolfssommer von Hans Rosenfeldt

Rezension - Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

  Offene Antworten auf deine Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät Ein Aufklärungsbuch, das locker Fragen beantwortet und kurze Erfahrungsberichte von jungen Menschen einstreut, das alles mit knalligen Illustrationen unterlegt. Du bist, wie du bist, und du bist, wie du bist okay. Das Jugendbuch erklärt, stellt Fragen. Die Lust im Kopf, genießen mit allen Sinnen; was verändert sich am Körper in der Pubertät?, die Vagina, die Monatsblutung, der Penis, Solosex, LGBTQIA, verliebt sein, wo beginnt Sex?, Einvernehmlichkeit, wie geht Sex?, Verhütung, Krankheiten, Sextoys – das Buch spart nichts aus. Informieren, anstatt tabuisieren! Locker und sensibel werden alle Themenfelder sachlich vorgestellt. Prima Antwort auf offene Fragen; ab 11 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

Rezension - Kalte Füße von Francesca Melandri

  Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der «Rückzug aus Russland» hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt - auch in der Familie von Francesca Melandri, einer der wichtigsten Autorinnen Italiens. Ihr Vater hat ihn überlebt. Doch erst als Anfang 2022 Bilder und Orte des Kriegs in der Ukraine omnipräsent sind, wird ihr klar: Der Vater ist vor allem in der Ukraine gewesen. Sie tritt mit ihrem verstorbenen Vater in ein Zwiegespräch, wobei sie den Krieg damals mit dem Heutigen in der Ukraine vergleicht. Und es ist eine Abrechnung mit der italienischen Linken. Empfehlung, unbedingt lesen! Weiter zur Rezension:    Kalte Füße von Francesca Melandri 

Rezension - Die Grille in der Geige von Anna Haifisch

  Eines Sommers findet eine wandernde Grille im Wald eine alte Geige. «Wie praktisch!», ruft sie und zieht in das geräumige Instrument ein. Sie töpfert und zieht Nudeln und des Nachts zupft sie die Saiten, erfreut alle Insekten und Mäuse in der Umgebung mit ihrer Musik. Doch als ein bitterkalter Winter das Land überzieht, stürmen die Insekten das Heim der Grille, zerhacken es und zünden es an … Ein humorvolles Bilderbuch ab 4 Jahren – Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Die Grille in der Geige von Anna Haifisch 

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Lázár von Nelio Biedermann

  «Ein wirklich großer Schriftsteller betritt die Bühne, im Vollbesitz seiner Fähigkeiten.», so wird von ihm geschrieben. Nelio Biedermann schreibt mit 20 Jahren sein erstes Buch und das Manuskript geht in die Versteigerung – die Verlage überbieten sich, es wird in 20 Sprachen verkauft, man redet über ein sechsstelliges Vorschusshonorar – über den neuen Thomas Mann. Uff. Ich war gespannt. Mich konnte der Familienroman nicht überzeugen – leider. Weiter zur Rezension:    Lázár von Nelio Biedermann

Rezension - So weit der Fluss uns trägt von Shelley Read

  Am Fuße der Elk Mountains in Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in fünfter Generation in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater, dem Onkel und ihrem Bruder Seth. In der Stadt begegnet sie Wilson Moon, und beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Dramatische Ereignisse zwingen Victoria, selbst das Leben in die Hand zu nehmen. Ein wenig schwülstig, doch gut lesbar, atmosphärisch, ein Familienroman, ein Coming-of-age – gute Unterhaltung … eine Hollywood-Geschichte. Die Pilcher-Fraktion wird begeistert sein!  Weiter zur Rezension:    So weit der Fluss uns trägt von Shelley Read

Rezension - Wenn das Wasser steigt von Dolores Redondo

  1983, der Polizist Noah Scott ist besessen davon, den Serienmörder Bible John zu erwischen. Er steht im Verdacht, Frauen, die aus Diskotheken verschwanden, nie wieder auftauchten, ermordet zu haben. Seit Jahren ist Noah an dem Fall dran, und er glaubt, den Täter identifiziert zu haben. Er folgt John Clyde und es gelingt ihm, auf seinem persönlichen Friedhof die Handschellen anzulegen – doch dann krampft sich etwas in seiner Brust zusammen und es wird schwarz vor seinen Augen … Ein spanischer literarischer Thriller vom Feinsten! Weiter zur Rezension:    Wenn das Wasser steigt von Dolores Redondo

Rezension - Was danach kommt von Anika Suck

  Karmen passt einen Moment beim Autofahren nicht auf und verursacht einen Verkehrsunfall mit tragischem Ausgang – ein Kind ist tot. Es sind nur ein paar Sekunden, die Karmens Leben in seinen Grundfesten erschüttern. Denn im darauffolgenden Prozess muss sie sich einer Schuld stellen. Von der Presse Kindsmörderin getauft und von der Empörungsgesellschaft vorverurteilt, wird sie auch von ihrem sozialen Netz fallen gelassen. Am Ende muss Karmen selbst entscheiden, ob sie schuldig ist oder nicht. Mich konnte das Buch nicht überzeugen, da für mich die Darstellung der Geschichte absoluter Gerichts-Nonsens ist. Weiter zur Rezension:    Was danach kommt von Anika Suck  

Rezension - Motte und die Metallfischer von Sanne Rooseboom und Sophie Pluim

  Der Sommer, in dem Motte ein U-Boot fand, fing ziemlich normal an. Langweilig sogar. Doch auf einmal liegt das Schicksal der ganzen Stadt in ihren Händen. Es sind Ferien, aber Mottes Mutter muss arbeiten, einen Urlaub könnten sie sich nicht leisten. Sie ist als Personalcoach unterwegs: Mode, Schminke, Sport, Gesundheit, Ernährung. Und genau das interessiert Motte so gar nicht. Am Kai zeigt ihr Lukas das Metallfischen – ein perfektes Hobby für Motte, die neben schwarzer Kleidung das Unperfekte an Dingen liebt. Sie kauft sich einen Magneten zum Metallangeln. Vielleicht kann man sich etwas verdienen, wenn man Altmetall zur Altmetallhändlerin bringt; sie sammelt ihre ersten Schätze, die die Mutter eklig findet. Plötzlich hängt etwas ganz Großes an der Angel! Spannender Kinderroman ab 9/10 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Motte und die Metallfischer von Sanne Rooseboom und Sophie Pluim