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Emilio und das Meer von Elisa Sabatinelli und Jacopo Brunos - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Emilio und das Meer 


von Elisa Sabatinelli und Jacopo Brunos


Emilo möchte Taucher werden, wie der Vater und der Großvater – sie heißen ja auch alle Emilio. Und unser kleiner Emilio träumt davon, die geheimnisvolle Perle zu finden, die mit der ungeheuren Leuchtkraft. Doch daraus wird nichts werden. Denn der Vater arbeitet mittlerweile im Touristenzentrum. Seit Amedeo, dieser Schuft, eine große Tauchstation eröffnet hat, hat Emilio seine Kunden verloren. Amedeo hatte schon den Fischern die Arbeit weggenommen, indem er mit gigantischen Netzen die Thunfische aus dem Meer gefischt hat. Egal – der kleine Emilio wird Taucher werden, das steht fest! Und er wird die sagenumwobene Perle finden! Die Liebe zum Meer, zur Natur – im Einklang mir ihr zu leben, Respekt zu haben – ist der Tenor dieses Buchs. 




Zu seinem achten Geburtstag darf Emilio, der in einem kleinen Fischerdorf in Süditalien lebt, mit dem alten Tauchanzug seines Großvaters seinen ersten Tauchgang machen. Und er findet die legendäre Perle mit der großen Leuchtkraft. Diese Perle soll Glück bringen. Und richtig, ein viele Zeitungsartikel erscheinen über Emilio, in der Schule ist er der Star. Die Familie richtet zu Hause eine Ausstellung ein – doch sie entscheiden, eines Tages muss die Perle zurück ins Meer gebracht werden. Dabei sie haben nicht mit dem fiesen Amedeo gerechnet ... Die Perle verliert auch mit der Zeit ihre Leuchtkraft, und das Meer reagiert auf den Verlust.


Die Grafiken von Iacopo Bruno machten mich zunächst stutzig, sie erinnerten mich in Teilen stark an das Bilderbuch «Seesucht» von Marlis van der Wel. Zumindest der Großvater – als sei er hier auferstanden. Iacopo Bruno ist ein bekannter italienischer Grafiker, der viele Bilderbücher und Kinderbücher gestaltet hat. Auch hier zeigt er in kräftigen Farben wieder sein gestalterisches Können. Die Zeichnungen m Aquarellstil sind eine Wucht! Es ist eine spannende Geschichte, die durch viele Illustrationen bereichert wird. Als Symbol mit der Einheit der Natur steht die Perle. Nimm der Natur etwas, was ihr gehört, störe ihr Gleichgewicht und sie wird sich rächen! Das muss am Ende sogar Amedeo einsehen. Ein fesselndes Abenteuerbuch, in dem Naturgewalten eine Rolle spielen, ein wenig Fantasy – ein rundum schönes Kinderbuch. Der Coppenrath Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 7 Jahre. Dem schließe ich mich an, das Buch ist gut geeignet für Erstleser, das das Text-Bildverhältnis passt, eine große Schrift verwendet wird.



Iacopo Bruno lebt und arbeitet in Mailand und in Levante. Gemeinsam mit seiner Frau, die seine Leidenschaft für Grafik und Typografie teilt, betreibt er The World of Dot, ein Büro für Grafikdesign, Illustration und Typographie. Er studierte an der Akademie der Schönen Künste in Carrara und widmete sich dann viele Jahre lang der Malerei. Die Lust am Illustrieren erwachte erst später, als er auf der Kinder- und Jugendbuchmesse Bologna mit fünf Peter-Pan-Bildern einen Illustrationswettbewerb gewann. Seitdem gehen seine Zeichnungen um die Welt und schmücken zahlreiche Bücher von international renommierten Verlagen. Er hat über 300 Buchtitel illustriert und viele wichtige Preise erhalten. Wenn er gerade nicht zeichnet, macht er sich in seinem Boot auf die Suche nach Delfinen. Bei schlechtem Wetter verkriecht er sich gern in seinem Keller, um alte Bilder und antike Möbel zu restaurieren.


Trailer:  



Elisa Sabatinelli, Iacopo Bruno
Emilio und das Meer
Original: Mio padre è un palombaro
Aus dem Italienischen übersetzt von Kristina Scharmacher-Schreiber
Illustriertes Kinderbuch, Erstleser, Abenteuerbuch, Meersucht, italienische Literatur
Hardcover, 96 Seiten, 19 x 23 cm
Coppenrath Verlag, 2021 
Altersempfehlung: ab 7 Jahre




Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
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