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Die Zeuginnen von Margaret Atwood - Rezension

Rezension 

von Sabine Ibing



Die Zeuginnen 

von Margaret Atwood

Sprecherinnen: Leslie Malton, Eva Meckbach, Inka Löwendorf, Vera Teltz, Julian MehneAudible, Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 13 Std. und 9 Min.


Wissen ist Macht, vor allem diskreditierendes Wissen. Ich bin nicht die Erste, die das erkannt oder nach Kräften Kapital daraus geschlagen hat: Jeder Geheimdienst der Welt hat es schon immer gewusst.

Vor 15 Jahren erschien »Der Report der Magd« und endete offen: »Und so steige ich hinauf, in die Dunkelheit dort drinnen oder ins Licht.« - der letzte Satz der Magd Desfred. Margaret Atwood hat nun die Fortsetzung des Romans herausgegeben – allerdings setzt das Buch nicht ans Ende des letzten Romans an, und es ist in einem völlig anderen Stil geschrieben. Mir persönlich hat der erste Band literarisch mehr gelegen, doch vielen Lesern wird diese Dystopie besser gefallen, weil der Plot letztendlich in eine spannende Geschichte eingebunden ist. Natürlich ist auch dieses Buch wieder klasse! Wir erinnern uns: Von einem Tag auf den anderen werden im Staat Gilead (ein Staat, gelegen in der ehemaligen USA, angrenzend an Kanada) die Frauen von ihrem Arbeitsplatz entlassen, zusammengetrieben und eingeteilt: Fruchtbare Frauen wie Desfred, die Mägde, tragen rote Kleider, werden als »Geburtsmaschinen« eingesetzt, werden gut behandelt, leben in den Häusern der Kommandanten. In den Häusern der Privilegierten leben außerdem die »Martas« in grünen Kleidern, Frauen, die im Haushalt arbeiten. Die »Tanten« gehören zum System, sie führen die Oberaufsicht, halten nach Abweichlern Ausschau, und sie sind die einzigen Frauen, die lesen und schreiben dürfen. Die Ehefrauen der Kommandanten sind braun gekleidet, besitzen die meisten Privilegien nach den Tanten – haben aber auch nichts zu sagen. Sonstige Frauen werden als Arbeitssklaven in die Kolonien geschickt, wo sie schwere landwirtschaftliche Arbeit ableisten müssen oder sie arbeiten in verstrahlten Gebieten. Frauen sind in diesem Staat entmündigt. Der Status eines Menschen ist an der Kleidung zu erkennen.

Erzählt wird aus drei Perspektiven, die sich zu einer Geschichte zusammensetzen. In diesem Buch berichtet Tante Lydia von ihrem Leben, ihre Aufzeichnungen versteckt sie in einem ausgehöhlten Buch namens »Apologia Pro Vita Sua«. Agnes Jemima kommt zu Wort, die von einer liebevollen Mutter in einem Kommandantenhaushalt aufgezogen wurde, als privilegierte Tochter auf eine Eliteschule gehen darf, natürlich weder Lesen noch Schreiben gelernt hat. Als ihre Mutter stirbt, kommt eine neue Frau ins Haus, die loswerden möchte. Agnes bekommt die Ehre, mit dreizehn Jahren den Führer der Nation heiraten zu dürfen. Daisy, die dritte Perspektive, wächst in Kanada auf. Ihre Eltern betreiben einen Secondhandladen und engagieren sich im sozialen Bereich.

Nur Tote dürfen Denkmäler haben; ich aber habe zu Lebzeiten eines bekommen. Schon jetzt bin ich versteinert. Dieses Denkmal sei ein kleines Zeichen der Anerkennung für meine zahlreichen Verdienste, hieß es in der Würdigung, die von Tante Vidala vorgetragen wurde. Unsere Obrigkeit hatte sie dazu verpflichtet, was bei ihr nicht gerade auf Gegenliebe stieß. Ich dankte ihr mit aller aufzubietenden Bescheidenheit, dann zog ich an dem Seil und löste damit den Stoffvorhang, der mich verhüllte; sich bauschend sank er zu Boden, und da stand ich. Bei uns in Haus Ardua wird nicht gejubelt, aber hier und da wurde diskret applaudiert. Ich neigte den Kopf zu einem Nicken.

Tante Lydia ist eine wundervolle Figur, schillernd und oberflächlich gesehen voller Widersprüche. Sie wuchs im alten System auf, das dem unseren glich, sie war Richterin, Familienrichterin, Fachabteilung Gewalt gegen Frauen. Nach dem Putsch landet auch sie wie alle Frauen in einem Footballstadion und wird gefoltert. Dann stellt man sie vor die Wahl: Kopfschuss oder Teil des Systems sein, privilegiert, zu den Eliten zugehören zu dürfen. Man brauche intelligente Frauen, die die Frauen im Land systemgerecht ausbilden. Lydia entscheidet sich, Tante zu werden, in einer Diktatur, einem Unrechtsstaat  – die oberste Tante Haus Ardua, der Wohnsitz der Tanten, den nicht einmal Männer ungefragt betreten dürfen. Tanten haben Akteneinsicht in Staatsangelegenheiten, geheime Dokumente – und sie können lesen und schreiben. Lydia steht neben Kommandant Judd, dem mächtigsten Mann im Staat, hilft dabei, Aufrührer zu brechen, zu foltern. Aus dem Opfer wird ein Täter, ein doppelter Täter, denn sie dokumentiert alles, jede Ungerechtigkeit. Sie erinnert mich an Brechtfiguren: Das System von innen aushöhlen. Untereinander trauen sich selbst die Tanten nicht über den Weg,  in Haus Ardua herrscht Eifersucht und Denunziantentum. Lydia ist ein mächtiger Teil des Systems und gleichzeitig der Kopf des Untergrunds – ein gefährliches Spiel. In Gilead läuft es nicht gut, wirtschaftlich gesehen, man steht im Krieg mit Kalifornien, mit Texas herrscht Waffenruhe. Weiterhin gehen Säuberungsaktionen durch das Land, Menschen werden verhaftet, getötet. Die Gottesgläubigkeit wird nur nach außen gelebt.

Schaffe mir Kinder, wo nicht, so sterbe ich. Siehe, da ist meine Magd Bilha: Gehe zu ihr, dass sie auf meinem Schoß gebäre und ich durch sie aufgebaut werde. Das wurde uns jeden Morgen zum Frühstück verlesen, wenn wir in der Highschool-Cafeteria saßen und Haferbrei mit Sahne und braunem Zucker aßen. Ihr bekommt das beste, ist euch das klar?, sagte Tante Lydia. Wir sind im Krieg, alles ist rationiert. Ihr seid verwöhnte Mädchen, sagte sie und sah uns funkelnd an, als schelte sie ein Kätzchen. Unartige Muschi.

Zwei Mädchen, aufgewachsen in verschiedenen Staatssystemen

Agnes ist im neuen System aufgewachsen, Tochter eines Kommandanten, wohlbehütet. Die Schule gleicht einem strengen katholischen Mädcheninternat. Nach dem Tod ihrer Mutter erfährt sie, dass die Frau, die sie geboren hat, eine Magd war, die sie nie kennenlernte. Ihr graust es davor, Kommandant Judd zu heiraten, einen alten Mann. Es gibt nur einen Ausweg: Sie entschließt sich, sich zur Tante berufen zu fühlen. Auch Daisy in Kanada erfährt nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern, dass sie adoptiert wurde. Sie ist die berühmte »kleine Nicole«, die als Baby aus Gilead entführt wurde. Nach ihr wird gesucht, Gilead will sie zurückhaben. Ihre Zieheltern waren verdeckt Teil Widerstandsgruppe »Mayday«, die von Kanada aus gegen Gilead agierte. »Mayday« hilft Flüchtlingen aus Gilead zu entkommen. Nun versteht Daisy manch merkwürdiges Verhalten ihrer Eltern. Mit den beiden jungen Frauen schließt sich der Kreis zu der Magd Desfred. Drei Frauen, die ein System der Männerherrschaft zum Wanken bringen.

Aus dem Teig (Plätzchen) formte ich immer nur Männer, niemals Frauen, denn sobald sie aus dem Ofen kamen, aß ich sie auf, und das gab mir das Gefühl, insgeheim Macht über Männer zu haben.

Eine kraftvolle Sprache, spitzfindig, mit einer Portion Humor und jeder Menge Sarkasmus

Eine spannende Dystopie, ein Beitrag zum Thema Frauenrechte, Gleichberechtigung und Freiheit, spannend geschrieben, fein formuliert. Dieser Roman hat mehr Tempo und wesentlich mehr Handlung als sein Vorgänger, lässt Spannungselemente eines Thrillers einfließen. Das macht das Buch für die Mehrheit der Leser gefälliger, aber nicht besser. Leerstellen und Subtext des ersten Bandes fehlen, der Tiefgang. Aber trotzdem ist auch dieser Roman absolut gelungen auf seine Weise, man kann die Bücher nicht vergleichen im Stil. Eine kraftvolle Sprache, spitzfindig, mit einer Portion Humor und jeder Menge Sarkasmus. Nachdem der Report der Magd verfilmt wurde, wollte Margaret Atwood wahrscheinlich eine neue Filmvorlage liefern, und das ist sicher gelungen. Meine Empfehlung!

Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Ihr »Report der Magd« wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Man Booker Prize, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Pen-Pinter-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Für diesen Roman erhielt sie unter anderem 1987 den Arthur C. Clarke Award. Margaret Atwood lebt in Toronto. Dieser Roman wurde 1990 von Volker Schlöndorf unter dem Titel »Die Geschichte der Dienerin« verfilmt. Die Hauptrollen spielten Natasha Richardson (Kate / Offred), Faye Dunaway (Serena Joy), Robert Duvall (Kommandant Fred) und Aidan Quinn (Nick). Das Buch wurde 2017 in Form der Fernsehserie The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd umgesetzt.


Margaret Atwood 
Die Zeuginnen
Sprecher: Leslie Malton, Eva Meckbach, Inka Löwendorf, Vera Teltz, Julian Mehne
Dystopie
Originaltitel: The Testaments
Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von  Monika Baark
Audible, Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 13 Std. und 9 Min.
Berlin Verlag
Gebundene Ausgabe, 576 Seiten

Rezension zu Report der Magd:  Der Report der Magd von Margaret Atwood

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