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Catan - Geheimbund der Raben von Klaus Teuber - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing





Catan - Geheimbund der Raben 


von Klaus Teuber 

(Band 2) 


Vor achtzehn Jahren waren die Siedler auf Catan gelandet. Und Fürst Thorolf herrscht seither mit harter, aber gerechter Hand über Waldhafen, dem ersten Siedlerort der Wikinger. Damals war mit ihnen durch einen Händler ein Schiff voller Sklaven mit ihnen dort angekommen, die sich die Freiheit erkämpften und sich im Osten der Insel niederließen, Ryansdorf. Da die meisten Sklaven aus Irland oder Großbritannien stammten, spricht man hier Gälisch. Der Anführer Ryan wollte ein demokratisches System aufbauen mit gewähltem Rat, bei dem Frauen und Männer gleichberechtigt sind, Sklaverei verboten ist. Thorolfs Bruder und der Priester waren von der Idee begeistert, zogen zu Ryan. Zwischen beiden Städten herrscht seither reger Handel. In der Mitte der Insel wohnen in einem versteckten Tal ehemalige Unfreie aus Waldhafen, die angeblich ihren Herren erschlagen hätten.




Die Siedler waren hierhergekommen, um in Freiheit zu leben. Und trotzdem brachten sie ihre Sklaven mit, eine Tradition, von der sie sich nicht trennen wollten. Leider werden viele von ihnen sehr schlecht von ihren Herren behandelt, müssen hart arbeiten, werden getriezt, vergewaltigt, wegen kleinster Vergehen ausgepeitscht. Einige Unfreie planen die Flucht unter ihrem Anführer Caven, und sie nennen sich Geheimbund der Raben – so wie die Vögel frei durch die Lüfte gleiten, wollen sie selbst über ihr Schicksal bestimmen. Thorolfs Tochter Jora ist verliebt in Caven, was dieser zu nutzen weiß. Und sie ist bereit, für diesen Mann die Gemeinschaft zu verlassen, mit den Unfreien im Süden der Insel eine neue Heimat zu suchen. Sie ist der Schlüssel, um die Wachleute zu betäuben, zwei Knorren zu stehlen und zu fliehen. 

Den zweiten Teil Catan empfand ich spannender als Teil 1. Ein Roman, der schnell durchgelesen ist und auch hier wieder nur an der Oberfläche kratzt. Von der Grundanlage ist das eine spannende Geschichte. Aber völlig durchschaubar geht am Ende auf, was man ahnt: Wer überlebt, wer wird ein Paar und wer wird Anführer … Wie im ersten Teil läuft so ziemlich alles glatt für die Helden. Sie haben keine Hürden zu überwinden, höchstens ein paar Stolpersteinchen. Sterben werden nur Randfiguren, um die man als Lesender nicht trauert. Immer stehen Helferlein zur Seite. Caven kann Jora überzeugen, die Wachen mit Bier zu betäuben, das mit Schlafmittel versetzt ist. Bereits vorher kann Caven genügend Material sicherstellen, das man für die Besiedlung braucht. Als der Schmied samt Sohn ermordet werden, kann er unbemerkt jede Menge Werkzeug und Eisen stehlen usw. Die Unfreien entkommen und stoßen im Süden der Insel auf zwei schiffbrüchige Senioren, die in einem versteckten, verlassenen Dorf wohnen und sozusagen in einem gemachten Bett landen. Für die Helden steht immer die helfende Hand bereit und die Anführer sind großmütige, gerechte Menschen. Bösewichte werden schnell an die Leine gelegt. Wie gesagt, eine gute Grundgeschichte, gut lesbar, aber in der Struktur durchsichtig ohne Wendungen mit durchschaubaren Charakteren, die wenig Entwicklung durchmachen. Schade. Ich sage nur: Drama Baby! Der Fantasy-Roman läuft zwar unter Kinder- und Jugendliteratur, für mich Allage ab 14 Jahren.


Seit über vierzig Jahren entwickelt Klaus Teuber erfolgreich Spiele. Mit seinem Brettspiel CATAN gelang ihm 1995 der Durchbruch. Seither sind viele Spiele, Erweiterungen und Ergänzungen entstanden, die Spielerinnen und Spieler in unterschiedliche Zeiten und Welten versetzen.



Klaus Teuber 
Catan - Geheimbund der Raben 
(Band 2) 
Fantasy, Siedlergeschichte, Allage, Kinder- und Jugendliteratur
Hardcover, 472 Seiten
Kosmos Verlag, 2023
Altersempfehlung: Allage ab 14 Jahren.





Catan von Klaus Teuber

Norwegen im Jahr 860. Die Halbbrüder Thorolf, Yngvi und Digur verhelfen den Töchtern des Wikingerfürsten Halldor zur Flucht; denn Asla soll einen brutalen alten Mann heiraten, um dem Vater mehr Macht zu sichern. Thorolf und Asla lieben sich. Ihre Schwester Stina wäre der Ersatz – die anstelle Aslas diesen alten Mann heiraten müsste, drum folgt sie heimlich die wegschleichende Asla. Die Flucht wird zu Hause aber bald bemerkt und der Bruder der Mädchen hinterhergeschickt, die Schwestern zurückzuholen, und es kommt zu einem Kampf, bei dem der verstirbt. Nun bleibt nur noch die Flucht, um Halldors Zorn zu entgehen. Sie brechen mit bereitwilligen Familien auf, die nach der Insel Catan suchen, die ein Händler ihnen beschrieben hatte. 

Weiter zur Rezension:   Catan von Klaus Teuber


Fantasy, Fantastic, Dystopien

Hier bin ich leider in letzter Zeit etwas ratlos. In dieser Rubrik wird wenig auftauchen. Leider habe ich das Gefühl, dass hier keine neuen Ideen kommen. Ich mag nicht immer wieder das gleiche Buch in Abwandlung lesen ... Aber auch hier lasse ich mich gern überraschen. Meist findet man unter den Dystopien doch mal was Neues.
Fantasy

Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
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