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Street Cop von Art Spiegelman und Robert Coover - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing





Street Cop 


von Art Spiegelman und Robert Coover



Zum 75. Geburtstag von Art Spiegelman, dem Schöpfer von «Maus», wurde dieser Novelle herausgegeben. 2020 hatte Robert Coover eine Future-Geschichte um den letzten New Yorker Streifenpolizisten geschrieben, bat Art Spiegelman, sie zu illustrieren. So entstand inmitten der Pandemie ein Buch über die Zukunft - und eine Liebeserklärung an den Comic von einem seiner größten Künstler. In dieser Dystopie wird die Welt von Robotern beherrscht: Robocops, Drohnen, die Waren ausliefern, fliegende Autos ... Und mittendrin zieht ein altmodischer menschlicher Streifenpolizist durch New York, der seine moderne Technik nur schwerlich bedienen kann. Unter Begleitung einer KI aus dem iPhone, in deren Stimme er sich bisschen verliebt hat, und einer seltsamen Untoten, macht sich auf die Suche nach der Leiche eines Mordopfers, die verschwunden ist.





Per 3D-Drucker wird die Stadt täglich umgebaut. Um durchzufinden, muss man jeden Tag den Stadtplan updaten. Unser Streifenpolizist hat Probleme mit der neuen Technik, auch mit GPS; kommt mit den Geräten nicht klar. Bereits das Cover ist vieldeutig. Wir finden dort ein Corona-Virus und einen Krankenwagen, der statt des roten Kreuzes ein Hakenkreuz trägt. Die modernen Robocops suchen in dieser Stadt nach Schwarzen, die sie sofort exekutieren. Science-Fiction, eine City, die ständig in Bewegung ist, ein alter Cop, der versucht, einen Weg durch eine faschistisch- digitalisierte Welt zu finden. Er war selbst mal Drogendealer - wollte sich stellen, und man dachte im Präsidium, er käme zu einem Bewerbungsgespräch – eingestellt. Eine KI mit samtener Frauenstimme, eine App namens Elektra, leitet ihn durch die Stadt. Dummerweise hat er seinen Plan nicht upgedatet und kann auch mir GPS-Daten nicht umgehen. Eine Untote gabelt er in einem Laden für Hauszombies auf, die man wie Haustiere hält. Gruselig die Schürze der Untoten, auf der «Dead Lives matter too» gedruckt ist.






Schöne neue Welt ... Diese kleine Novelle, von Art Spiegelman illustriert, ist eine durchgeknallte Groteske, abstruse und beunruhigende Erzählung in naher Zukunft. Man benötigt einen ziemlich schrägen Humor, um die Geschichte zu mögen. Mensch und Technik, wie passt das zusammen, diese Frage stellt sich der Autor, wobei er gleich dystopisch die Demokratie verschwinden lässt.



Art Spiegelman, 1948 in Stockholm geboren, ist einer der größten Comic-Autoren der USA. In seiner frühen Kindheit emigrierte er mit seinen Eltern, beide Überlebende der Shoah, in die Vereinigten Staaten von Amerika. Sein berühmter Band «Maus» hielt die Erinnerungen seines Vaters an den Holocaust fest und gewann den Pulitzer-Preis. In «Im Schatten keiner Türme» beschreibt Art Spiegelman die Traumata der Anschläge vom 11. September 2001 in New York. Art Spiegelman arbeitet, neben seiner Tätigkeit als Comic-Zeichner, als Illustrator für diverse Magazine, gab von 1980 bis 1991 zusammen mit seiner Frau Françoise Mouly das avantgardistische Comic-Magazin «Raw» heraus, lehrte an der New York School of Visual Arts und war als künstlerischer Berater mehrerer Firmen tätig. Für sein Lebenswerk wurde er 2022 mit der «Medal for Distinguished Contribution to American Letters» der National Book Foundation USA ausgezeichnet. Art Spiegelman lebt mit seiner Frau in New York. 

Robert Coover wurde 1932 im amerikanischen Bundesstaat Iowa geboren und lebt heute mit seiner Frau als Hochschullehrer in Providence, Rhode Island. Für seine Werke wurde er unter anderem mit dem Faulkner-Preis für Literatur ausgezeichnet.





Art Spiegelman, Robert Coover 
Street Cop
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Clemens Meyer 
Novelle, Comic, Graphic Novel, Dystopie
Pocket-Taschenbuch, 132 Seiten 
S. Fischer Verlag, 2023





Graphic Novel, Comic, Grafisches  

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