Rezension
von Sabine Ibing
Sinnlos
von Thomas Michael Glaw
Eine Frau wartet auf ihre Verabredung. Was sie nicht weiß, sie steht im Fokus eines nachtlichttauglichen Zielfernrohrs. Ein leichter Druck auf den Abzug. Ein Sirren in der Luft, die Frau bricht am Isarufer zusammen und stirbt. Der Münchner Kriminalrat Benedict Schönheit und sein Team bearbeiten den ungewöhnlichen Mordfall, denn das Opfer wurde mit einer Armbrust ermordet. Die junge Deutsche, die aus dem Libanon stammt, hatte das Elternhaus verlassen, da sie einen Mann heiraten sollte, der ihr nicht gefiel und war zunächst in Köln, dann in München untergetaucht. Ein Ehrenmord liegt nahe – wird aber im Verlauf der Handlung nicht weiter verfolgt. Bene Schönheit (wie kommt man auf solch einen Namen?) ermittelt im privaten Umfeld der Frau, die Kunst studierte und nebenbei für die Süddeutsche Zeitung Artikel schrieb. Der Chefredakteur gerät in Verdacht, auch im studentischen Umfeld der Kunsthochschule werden die Fühler ausgestreckt. Bene, der Schöne, hat gleich mit einer Zeugin eine Liebschaft laufen, betrügt seine Freundin – was ihn noch weniger sympathisch macht.
Hier stimmt sprachlich so einiges nicht
Ciucci hob seine rechte Hand, wir blieben stehen und er bückte sich. ‹das könnten Fußspuren sein.›Erzog Plastikhandschuhe für sich und uns aus dem Aluminiumkoffer, den er abgestellt hatte.
Sprachlich konnte mich das Buch keineswegs abholen. Bereits nach den ersten Seiten fing ich an zu blättern, genervt vom schlechten Ausdruck und verbesserbarer Stilistik, Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Besonders nervig sind die vielen schlechten Schachtelsätze. Im Prinzip habe ich nichts gegen Schachtelsätze, wenn sie gekonnt gesetzt werden. Hier fehlt jegliches Gefühl für Ausdruck und sprachlichen Rhythmus. Leider. Es wird umständlich erzählt, anstatt mit aktiven Handlungen zu arbeiten. Die kraftlosen Dialoge konnten mich ebenfalls nicht überzeugen. Kann sich der Verlag weder Lektor noch Korrektor leisten? Der Spannungsfaktor ist auch nur mäßig umgesetzt. «Warum schreibt man? Vielleicht weil einen ein leeres Stück Papier anstarrt. Vielleicht, weil man etwas zu sagen hat. Wissenschaft, Kunst und Intuition. Ich würde das für einen guten Roman ähnlich sehen. Anstelle von Wissenschaft würde ich den Begriff Handwerk bevorzugen.» - so der Autor. Dann mal ab, eine Ausbildungsstelle suchen! Insgesamt keine Empfehlung!
Es waren die Momente, in den ich mich glücklich fühlte, in diesem alten Monstrum namens Ettstraße, das so viele schreckliche Momente im Dritten Reich gesehen hatte, zu arbeiten.
Thomas Michael Glaw lebt als Unternehmer, Autor und Fotograf in München.
Sinnlos
Krimi, Kriminalliteratur, Kriminalroman
Taschenbuch, 260 Seiten
Mediathoughts Verlag, 2024
Krimis und Thriller
Ich liebe Krimis und Thriller. Natürlich. Spannend, realistisch, gesellschaftskritisch oder literarisch, einfach gut … so stelle ich mir einen Krimi vor. Was ihr nicht oder nur geringfügig bei mir findet: einfach gestrickte Krimis und blutrünstige Augenpuler.
Krinis und Thriller
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