Rezension
von Sabine Ibing
Rosi und Mücke eine Käferfreundschaft – Die ersten Abenteuer
von Simone Stokloßa
Dass diese winzigen Pilze für die großen Bäume so wichtig sind – das hätten sie nicht gedacht.
Rosi und Mücke sind zwei Käfer, die im Eichenwald wohnen. Eines Tages zieht ein schweres Gewitter auf, sodass die beiden unter einem Baum Schutz suchen. Gefahr lauert im Wald an jeder Ecke. Kinder lernen, mit diesem Buch die Natur zu verstehen, und es wird ihnen die Wichtigkeit von Käfern und Waldbewohnern nahegebracht und das Miteinander der Pflanzenwelt. Käfer sind ganz nette Kerle, auch wenn es beim Mistkäfer zu Hause ein wenig stinkt. Man erfährt eine Menge über Eicheln. Können sich Bäume miteinander unterhalten? Essen Bäume – wenn ja was? Was haben Eichen mit Sektkorken zu tun? Wie kann man mit Äpfeln schreiben und warum schmecken Bäume bitter? Fragen zur Natur eingebunden, in eine Geschichte, interessant und aufregend nicht nur für die Käferfreunde. So erfahren Kinder ganz nebenbei naturwissenschaftliche Zusammenhänge und abstrakte Vorgänge der Natur kindgerecht kennen.
Sie erklärt Rosi und Mücke, dass die Pilze winzige, schlauchartige Ärmchen haben, die 10-mal dünner sind als die eines menschlichen Haares, und dass man diese auch Hyphen (gesprochen Hüfen) nennt. Mit diesen Hyphen umwickeln die Pilze die Wurzelspitzen der Bäume. Sie dringen in das Erdreich und sogar in Steine ein, was den Baumwurzeln nicht gelingt. Dort sammeln sie Nährstoffe, die die Bäume dringend benötigen und leiten sie durch die Hyphen an die Wurzeln. Als Gegenleistung bekommen sie von den Wurzeln Zucker, den sie selbst nicht herstellen.
Zeichnerisch, mit viel Liebe zur Grafik, hat Simone Stokloßa hier eine Kinderbuchserie begonnen, die sechs Bücher beinhalten soll. Am Ende jedes Buchs findet sich ein Glossar mit Fotos von den Tieren und Pflanzen, damit man sich das Original vorstellen kann, wenn es einem über den Weg krabbelt – wenn es am Wegesrand steht. Mir hat es sehr gut gefallen, wie Geschichte und Information zusammenspielen. Allerdings lag zuerst das Auge auf den Zeichnungen. Die grafische Qualität hat mich sogleich überzeugt – und so fing ich an, mich für den Inhalt zu interessieren. Die Idee, über eine Geschichte naturwissenschaftliche Zusammenhänge in einfacher Form zu transportieren, ließ die pädagogischen Augen aufleuchten. Ich finde, dieses Serie ist nicht nur etwas für den Privathaushalt, sondern perfekt für den Kindergarten geeignet. Lesen – vorlesen – staunen – diskutieren. Empfohlenes Lesealter ist 6-8 Jahre – Vorschulalter und Erstleser.
Der erste Band ist auf leicht gelblichen Papier gedruckt, das die Grafiken weicher zeichnet – siehe 2. Band. Es gibt auch eine CD dazu.
Simone Stokloßa lebt in einem kleinen Ort in Brandenburg. Nach einer juristischen Ausbildung
studierte sie Informatik und arbeitete viele Jahre als Managerin in einem Energiekonzern. Heute schreibt sie Kinderbücher, die sie in ihrem kleinen Stockmaus Verlag herausbringt.
Rosi & Mücke – Eine Käferfreundschaft – Die erste Reise
von Simone Stokloßa
Zum 2. Band gilt gleiches wie für Band 1.
Honigtau … So nennt man die Ausscheidungen der Blattläuse dort auf den Bäumen. Also, sie pupsen sozusagen sowas aus.
Rosi und Mücke planen eine Expedition. Sie wollen das erste Mal im Leben den schützenden Wald verlassen, um andere Bäume und Insekten kennenzulernen. Auf ihrer Reise lernen sie neue Tiere und Pflanzen kennen und lernen wieder eine Menge über die Natur. Waldhummeln, Gartenhummeln, Ackerhummeln, Baumhummeln, Wiesenhummeln, Steinhummeln, da wird es einem ganz hummelig. Können Hummeln Mäusebau-Besetzer werden? Haben Ameisen eine gute Nase und sind sie Krieger? Wie glüht ein Glühwürmchen-Po und warum stellen sich Bäume ihr Essen selbst her?
Nicht nur interessant für Kinder! Der zweite Teil ist auf weißem, glatten Papier gedruckt, die Farben leuchten hier mehr. Alles Geschmacksache. Mir persönlich gefiel das gelbliche Papier in der Haptik besser, auch in der Optik. Aber das ist nur eine Nuance. Absolute Empfehlung für beide Bände.
Unsere Wälder von Jess French und Alexander Mostov
Dieses Bilderbuch vermittelt, weshalb Wälder lebenswichtig für die Menschen sind. Zunächst werden die Klimazonen mit ihren drei Waldarten erklärt: tropische Regenwälder, boreale Nadelwälder und die Wälder der gemäßigten Breiten. Die Wälder auf der Erde schwinden. Welche Ursachen das hat, wird im zweiten Kapitel erklärt. Das Dritte befasst sich mit den Folgen der Entwaldung: Ungleichgewicht Klimawandel, ungesunde Wälder, bedrohte Völker, Tiere und Pflanzen. Ab der Mitte des Kinderbuchs geht es um Lösungsansätze, dem entgegenzuwirken. Prima Kindersachbuch ab 9 Jahren zum Thema Umwelt, Umweltschutz, Natur, Klimawandel, auch als Unterrichtsmaterial gut zu nutzen.
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Es werde Wald! von Rina Singh und Ishita Jain
Dies ist eine wahre Geschichte! Der Inder Jadav Payeng hat bewiesen, dass jeder Einzelne von uns eine ganze Menge bewirken kann. Als Junge begann er 1979 auf einer Sandbank im Bundesstaat Assam Bambus zu pflanzen, später kamen andere Bäume und Pflanzen hinzu. Niemand glaubte, dass er damit Erfolg haben würde. Der Wald wuchs und wuchs ... Eine märchenhafte Geschichte, die real ist und dabei so wundervoll illustriert. Empfehlung ab 4/5 Jahren.
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Der Dschungel im Boden von Atlant Bieri und Siriporn Bieri
Biolehrer, Gartenfreunde – Kinder! – aufgepasst! Wir vergraben unsere Unterhosen (Baumwolle) im Garten und untersuchen sie 4 Wochen lang wissenschaftlich. Ja, ernsthaft. Hier wimmelt es von eigenartigsten Lebensformen – und die machen etwas mit dem Slip. Hunderte von Asseln, hunderttausende von Springschwänzen und Millionen von Nematoden, Milliarden von Kleinstlebewesen sorgen sie für sauberes Trinkwasser, zersetzen natürliche Reste von Pflanzen und Lebewesen. Ein Sachbuch für die ganze Familie; Kindersachbuch, Jugendsachbuch. Meine Altersempfehlung: Allage ab 10/11 Jahren. Ein brillanter Beitrag zum Wissen über unser Ökosystem – als Unterrichtsmaterial gut geeignet.
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Ein Riese warf einen Stein von Josef Guggenmos und Sabine Kranz
Empfehlung! Aus Spaß wirft ein Kind einen Stein auf einen Ameisenhaufen. Ein Riese warf einen Stein - für die Ameisen ein Desaster. Josef Guggenmos, verstorben in 2003, ist einer der bekanntesten Kinderlyriker Deutschlands. Er schrieb das Gedicht «Ein Riese warf einen Stein», dass man am Stück auf der letzten Seite findet. Im Bilderbuch sind die einzelnen Zeilen auf die Seiten verteilt. Sabine Kranz hat das Ganze eindrucksvoll großformatig illustriert. Der Stein wirkt wie ein Erdbeben im Ameisenhaufen, bringt den Bau zum Einsturz, für die Ameisen eine Katastrophe. Naturkunde in Gedichtform. Ab 3 Jahren
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