Direkt zum Hauptbereich

Papiergeschichten: Ideen für Mixed Media und Collage von Regula Stucki - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing





Papiergeschichten: Ideen für Mixed Media und Collage 


von Regula Stucki



Geschichten in Schichten – Regula Stucki zeigt, wie Mixed Media und Collage vielfältige gestalterische Möglichkeiten bieten. Inspirationen für mehr Kreativität im Alltag. Bullett-Journaling, Lettering, Art-Journaling, Doodles, Collagen … Dieses Buch bietet ganz viele Antworten auf die Frage, was man mit lieb gewonnenen Materialien alles machen kann: ausschneiden, übermalen, neu mixen, schichten, bekleben, beschriften oder besticken – und am Ende entsteht immer ein Unikat! Regula Stucki inspiriert mit ihren Collagen, Mixed-Media-Bildern, Leporellos, Zines, Mappen, umgenutzten Kassettenhüllen oder Diarahmen zum Sammeln und kreativen Gestalten mit scheinbar wertlosen Materialien. 




Die Techniken werden in kurzen Schritten im Buch gezeigt und anhand von Videos via QR-Code genau  erklärt. In der ersten Vorlage basten wir aus einer Toilettenrolle, die gefaltet und bearbeitet wird, mit Goldfarbe bestrichen, dann mit Serviettentechnik mit Blumen ausgestaltet, am Ende einen Knopf mit Bändchen erhält, ein kleines Kunstwerk. Entstanden ist eine elegante kleine Mini-Tasche, in die man einen lieben Gruß verstecken kann, ein Scheinchen zum Geburtstag, ein kleines Schmuckstück usw. Collagen entstehen aus alten Fotos und Schnipseln, die du gesammelt hast. Merke – schaff dir zunächst eine Sammlung von Objekten an, die dir gefallen: Bilder aus einer Zeitung, Werbung, kleine Grafiken, Muster, Noten, Briefmarken, Zitronennetz, ein Stück Pappe, Bändchen, das Etikett einer Weinflasche, Federn, Aufkleber, Kino- und Eintrittskarten, ein Stück Stoff oder Gewebe, Tapete, getrocknete Pflanzen… was auch immer dir in die Finger gerät. Dazu Farbstifte jeder Art, Kreiden, Farben – was du zu Hause hast … Nimm eine Pappe, bemal sie, bekleb sie male nochmal drüber, schreibe einen Text – was auch immer dir einfällt. Oder gestalte ein Wimmelbild. 







Collagen in alten Musikkassettenhüllen zum Aufstellen, alte Diarahmen neu befüllen, Zines (Minibüchlein und Kleinstmagazine, die durch das Falten und Schneiden, meist A4-großen Blattes Papier erstellt werden) ein Leporello oder ein Art-Journal herstellen. Wie bekomme ich weißes Papier dazu, auszusehen, als wäre es alt und vergilbt? In diesem Sachbuch gibt es eine Menge Inspiration, um selbst eigene Ideen zu finden. Regula Stucki hat ihren Stil, auch ihren Farbstil, den man ja nicht nachahmen muss. Es geht um die Grundidee – was jeder draus macht, ist jedem seine eigene Sache. Wer gern mit Papier etwas Künstlerisches gestalten möchte, der liegt hier richtig. Weder muss man zeichnen können, noch handwerklich begabt sein. Spaß an der Sache genügt. Das Material sammelt man sich im Papiermüll usw. zusammen, die meisten Materialien hat man herumliegen. Schere, Cutter, Schablonen, Acrylfarben, Gresso zum Grundieren, Gel matt zum Collagieren, Pinsel, Lineal, als Spachtel dienen alte Kreditkarten; Distress Ink, wenn man Papier abdunkeln will – das ist das Maximum was man an Material benötigt, aufgezeigt am Ende vom Buch. Fein auch die Umsetzung, das Buch durch Videos via QR-Codes zu erweitern. Denn hier wird genau der Herstellungsprozess gezeigt, Schritt für Schritt am Objekt. Prima Idee – meine Empfehlung! 





Regula Stucki lebt und arbeitet in Bern. Papier, Wortspiel und Farbe ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre Biografie. Nach Stationen als Verlagskauffrau, Journalistin, Autorin, Gestalterin, Spitalclown und Kabarettistin widmet sie sich seit 2012 in ihrem Atelier vor allem der Mixed-Media- und Collagetechnik, bietet Kurse an und nimmt an Ausstellungen teil.




Regula Stucki
Papiergeschichten: Ideen für Mixed Media und Collage
Kunst, Sachbuch, Grafikdesign, Bullett-Journaling, Lettering, Art-Journaling, Doodles, Collagen
Broschiert, 160 Seiten, 16.7 x 23.8 cm
Haupt Verlag, 2024










Kreative, künstlerische Seite

Auf dieser Seite stelle ich euch Bücher vor, die im weitesten Sinn mit Kreativität zu tun haben. Kunst. Kochen und das Schreiben haben eine eigene Seite erhalten.
Kreative, künstlerische Seite


Sachbücher

Hier stelle ich Sachbücher vor, die im Prinzip nichts mit Fachliteratur zu tun haben. Eben Sachbücher jeder Art, die ein breites Publikum interessieren könnte.
Sachbücher









Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Wolfssommer von Hans Rosenfeldt

  Ein atmosphärisch dichter und spannender Schweden-Krimi von Hans Rosenfeldt, bekannter Krimiautor und Drehbuchautor (skandinavische TV-Serie «Die Brücke», britische Fernsehserie «Marcella» über Netflix) erwartet uns mit dem Auftakt einer neuen Serie. Die Erwartungen waren hoch. Rosenfeldt hat geliefert. Die Kleinstadt Haparanda, nahe der finnischen Grenze, wird zufällig zum Schauplatz eines Drogendeals. Wer hat die Drogen und das Geld, wer wird sie am Ende bekommen? Der einzige der durchblickt, ist der Leser – Dank Mehrperspektivität. Denn alle Protagonisten tappen im Dunkeln – wissen nichts voneinander. Ein komplexer und spannungsreicher Thriller! Weiter zur Rezension:    Wolfssommer von Hans Rosenfeldt

Rezension - Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

  Offene Antworten auf deine Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät Ein Aufklärungsbuch, das locker Fragen beantwortet und kurze Erfahrungsberichte von jungen Menschen einstreut, das alles mit knalligen Illustrationen unterlegt. Du bist, wie du bist, und du bist, wie du bist okay. Das Jugendbuch erklärt, stellt Fragen. Die Lust im Kopf, genießen mit allen Sinnen; was verändert sich am Körper in der Pubertät?, die Vagina, die Monatsblutung, der Penis, Solosex, LGBTQIA, verliebt sein, wo beginnt Sex?, Einvernehmlichkeit, wie geht Sex?, Verhütung, Krankheiten, Sextoys – das Buch spart nichts aus. Informieren, anstatt tabuisieren! Locker und sensibel werden alle Themenfelder sachlich vorgestellt. Prima Antwort auf offene Fragen; ab 11 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

Rezension - Kalte Füße von Francesca Melandri

  Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der «Rückzug aus Russland» hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt - auch in der Familie von Francesca Melandri, einer der wichtigsten Autorinnen Italiens. Ihr Vater hat ihn überlebt. Doch erst als Anfang 2022 Bilder und Orte des Kriegs in der Ukraine omnipräsent sind, wird ihr klar: Der Vater ist vor allem in der Ukraine gewesen. Sie tritt mit ihrem verstorbenen Vater in ein Zwiegespräch, wobei sie den Krieg damals mit dem Heutigen in der Ukraine vergleicht. Und es ist eine Abrechnung mit der italienischen Linken. Empfehlung, unbedingt lesen! Weiter zur Rezension:    Kalte Füße von Francesca Melandri 

Rezension - Die Grille in der Geige von Anna Haifisch

  Eines Sommers findet eine wandernde Grille im Wald eine alte Geige . «Wie praktisch!», ruft sie und zieht in das geräumige Instrument ein. Sie töpfert und zieht Nudeln und des Nachts zupft sie die Saiten, erfreut alle Insekten und Mäuse in der Umgebung mit ihrer Musik. Doch als ein bitterkalter Winter das Land überzieht, stürmen die Insekten das Heim der Grille , zerhacken es und zünden es an … Ein humorvolles Bilderbuch ab 4 Jahren – Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Die Grille in der Geige von Anna Haifisch 

Rezension - Lázár von Nelio Biedermann

  «Ein wirklich großer Schriftsteller betritt die Bühne, im Vollbesitz seiner Fähigkeiten.», so wird von ihm geschrieben. Nelio Biedermann schreibt mit 20 Jahren sein erstes Buch und das Manuskript geht in die Versteigerung – die Verlage überbieten sich, es wird in 20 Sprachen verkauft, man redet über ein sechsstelliges Vorschusshonorar – über den neuen Thomas Mann . Uff. Ich war gespannt. Mich konnte der Familienroman nicht überzeugen – leider. Weiter zur Rezension:    Lázár von Nelio Biedermann

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Motte und die Metallfischer von Sanne Rooseboom und Sophie Pluim

  Der Sommer, in dem Motte ein U-Boot fand, fing ziemlich normal an. Langweilig sogar. Doch auf einmal liegt das Schicksal der ganzen Stadt in ihren Händen. Es sind Ferien, aber Mottes Mutter muss arbeiten, einen Urlaub könnten sie sich nicht leisten. Sie ist als Personalcoach unterwegs: Mode, Schminke, Sport, Gesundheit, Ernährung. Und genau das interessiert Motte so gar nicht. Am Kai zeigt ihr Lukas das Metallfischen – ein perfektes Hobby für Motte, die neben schwarzer Kleidung das Unperfekte an Dingen liebt. Sie kauft sich einen Magneten zum Metallangeln. Vielleicht kann man sich etwas verdienen, wenn man Altmetall zur Altmetallhändlerin bringt; sie sammelt ihre ersten Schätze, die die Mutter eklig findet. Plötzlich hängt etwas ganz Großes an der Angel! Spannender Kinderroman ab 9/10 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Motte und die Metallfischer von Sanne Rooseboom und Sophie Pluim

Rezension - So weit der Fluss uns trägt von Shelley Read

  Am Fuße der Elk Mountains in Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in fünfter Generation in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater, dem Onkel und ihrem Bruder Seth. In der Stadt begegnet sie Wilson Moon, und beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Dramatische Ereignisse zwingen Victoria, selbst das Leben in die Hand zu nehmen. Ein wenig schwülstig, doch gut lesbar, atmosphärisch, ein Familienroman, ein Coming-of-age – gute Unterhaltung … eine Hollywood-Geschichte. Die Pilcher-Fraktion wird begeistert sein!  Weiter zur Rezension:    So weit der Fluss uns trägt von Shelley Read

Rezension - Wenn das Wasser steigt von Dolores Redondo

  1983 , der Polizist Noah Scott ist besessen davon, den Serienmörder Bible John zu erwischen. Er steht im Verdacht, Frauen, die aus Diskotheken verschwanden, nie wieder auftauchten, ermordet zu haben. Seit Jahren ist Noah an dem Fall dran, und er glaubt, den Täter identifiziert zu haben. Er folgt John Clyde und es gelingt ihm, auf seinem persönlichen Friedhof die Handschellen anzulegen – doch dann krampft sich etwas in seiner Brust zusammen und es wird schwarz vor seinen Augen … Ein spanischer literarischer Thriller vom Feinsten! Weiter zur Rezension:    Wenn das Wasser steigt von Dolores Redondo

Rezension - Was danach kommt von Anika Suck

  Karmen passt einen Moment beim Autofahren nicht auf und verursacht einen Verkehrsunfall mit tragischem Ausgang – ein Kind ist tot. Es sind nur ein paar Sekunden, die Karmens Leben in seinen Grundfesten erschüttern. Denn im darauffolgenden Prozess muss sie sich einer Schuld stellen. Von der Presse Kindsmörderin getauft und von der Empörungsgesellschaft vorverurteilt, wird sie auch von ihrem sozialen Netz fallen gelassen. Am Ende muss Karmen selbst entscheiden, ob sie schuldig ist oder nicht. Mich konnte das Buch nicht überzeugen, da für mich die Darstellung der Geschichte absoluter Gerichts-Nonsens ist. Weiter zur Rezension:    Was danach kommt von Anika Suck