Rezension
von Sabine Ibing
Motte und die Metallfischer
von Sanne Rooseboom und Sophie Pluim
Der Sommer, in dem Motte ein U-Boot fand, fing ziemlich normal an. Langweilig sogar. Doch auf einmal liegt das Schicksal der ganzen Stadt in ihren Händen. Es sind Ferien, aber Mottes Mutter muss arbeiten, einen Urlaub könnten sie sich nicht leisten. Sie ist als Personalcoach unterwegs: Mode, Schminke, Sport, Gesundheit, Ernährung. Und genau das interessiert Motte so gar nicht. Am Kai zeigt ihr Lukas das Metallfischen – ein perfektes Hobby für Motte, die neben schwarzer Kleidung das Unperfekte an Dingen liebt. Sie kauft sich einen Magneten zum Metallangeln. Vielleicht kann man sich etwas verdienen, wenn man Altmetall zur Altmetallhändlerin bringt; sie sammelt ihre ersten Schätze, die die Mutter eklig findet.
Auf einmal hängt etwas Schweres am Magneten! Die anderen Metallfischer müssen helfen. Na so was, ein altes U-Boot hängt an der Angel. Die Mutter ist entsetzt! So eine Rostlaube kommt weder in den Garten, noch ins Wasser in ihrem Blickfeld! Die Metallfischer wohnen alle in alten U-Booten in der alten Werft, sozusagen als Kollektiv, und sie haben eine Ahnung, wem das kleine U-Boot wohl gehören könnte. Der skrupellose Millionär Arkon Bolwerd, unter dem die gesamte Stadt leidet, will Mottes das U-Boot abkaufen. Dem Geheimnis der Boots auf der Spur, gilt es Abenteuer zu bestehen. Mottes Mutter steht auf schicke Bekleidung, Schmiken, einen guten Haarschnitt; sie nennt ihre Tochter Schmettling. Den Namen kann die Tochter nicht ausstehen, nennt sich selbst Motte, trägt schwarz, hat eine grüne Strähne im Haar, die der Mutter nicht passt – eigentlich gefällt ihr nichts an Motte, schon gar nicht ihre neuen Freunde. Anstatt Metallfischen solle sie lieber Reitunterricht nehmen. Und natürlich gibt es zu Hause kein Brot, eher Salat und kalorienreduzierte Nahrung, und die Mutter probiert der Tochter ein Bodyshaming einzureden. Und weil die Mama Kunden zu Hause empfängt, muss Motte zu diesen Zeiten das Haus verlassen. Klar, dass dieses Mädchen rebelliert.

Sanne Rooseboom arbeitete nach ihrem Studium der Internationalen Beziehungen als Journalistin in den Niederlanden und Großbritannien. 2016 gab sie ihr Debüt als Kinderbuchautorin. Für Motte und die Metallfischer wurde sie 2023 für den flämischen De Boon Literaturpreis sowie für den Woutertje Pieterse Prijs nominiert und gewann De Leesjury 2024 in der Kategorie der 10- bis 12-Jährigen.
Sofie Pluim ist freiberufliche Illustratorin. Sie liebt die Natur und kombiniert in ihren Illustrationen gern Historisches und Fantastisches mit natürlichen Elementen.
Motte und die Metallfischer
Originaltitel: Mot en de metaalvissers
Aus dem Niederländischen übersetzt von Lotte Hammond
Kinderbuch, Kinderroman, Abenteuer, Kinder- und Jugendliteratur, Niederländische Literatur
Hardcover, 336 Seiten
Magellan Verlag, 2025
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Kinder- und Jugendliteratur

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