Rezension
von Sabine Ibing
Die Waise von Perdida
von Regis Hautière und Adrián
Der vierjährige Claudi lebt mit seinen Eltern Martha und Claude auf dem Planeten Perdida, ein karger Lebensraum, noch nicht völlig erschlossen. Max, ein polizeilich gesuchter Schmuggler, ist mit der Mutter gut befreundet, gerade zu Besuch, rät, den Planeten zu verlassen, er sei unwirtschaftlich und gefährlich. Doch Martha winkt ab. Sie überreicht Max ein Funkgerät in Eiform, das sie entwickelt hat, um zu testen, ob ihre Subraumwellen wirklich im All funktionieren. Sie will versuchen, mit Max darüber zu kommunizieren. Perdida wird einmal im Jahr zu einer bestimmten Zeit von großen fleischfressenden Wespen heimgesucht, die auf der Suche nach Nahrung sind. Die Bewohner verlassen in dieser Zeit den Planeten, oder sie suchen in Bunkern Schutz. Doch in diesem Jahr kommen die Wespen viel zu früh an. Ganz plötzlich sind sie da, stürzen sich sofort auf Claude. Matha kann zunächst mit Claudi fliehen. Währenddessen macht die interstellare Polizei Jagd auf Max. Der kann sich gerade noch retten, doch sein Raumschiff hat einige Einschüsse abbekommen und er muss zur Reparatur einen Planeten ansteuern.
©Spltterverlag |
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Ein Mann spricht Max in einer Kneipe an, fragt, ob er ihn und seine Freundin mitnehmen kann, auf einem bestimmten Planeten absetzen, und er bietet dabei eine große Summe für den Transport an. Der Typ gefällt Max nicht, aber bei dem Angebot - die Reparatur für das Raumschiff ist nicht unerheblich – kann er nicht nein sagen. Kurz darauf erreicht ihn über das Funkei ein Hilferuf von Martha. Sie bittet Max, Claudi zu retten. Damit der Junge eine Chance hat, in den sicheren Wald zu flüchten, übergibt sie ihm das Ei und opfert sich den Wespen. Max ändert seine Pläne. Er nimmt einen alten Gärtner an Bord, der früher einmal auf Perdida gelebt hat und sich ein wenig mit den Pflanzen dort auskennt. Er soll Caudi über das Funkei führen, ihm sagen, was essbar ist und welche Pflanzen giftig sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Als Erstes muss Claudi gerettet werden. Der Fahrgast kommt mit seiner Freundin an Bord. Dem gefällt die Kursänderung gar nicht und gleich gibt es Ärger. Max startet das Raumschiff – Der alte Mann nimmt mit Claudi Kontakt auf.
Es ist eine typische Abenteuergeschichte mit vielen Wendungen, ganz nach dem Hollywoodkonzept. Eine spannende Geschichte, denn natürlich läuft nichts so glatt, wie Max es sich ausgemalt hat. Das Ende ist überraschend, aber dank Albert Einstein plausibel. Die Farbgestaltung der Graphic Novel hat mir gefallen, die sich immer an der betreffenden Umwelt orientiert. Die Hitze ist durch Orangetönung fast fühlbar, grüne Töne für Pflanzenwelt, schwarz für das All usw. Kontrastreiche Zeichnungen im typischen Comicstyle gehen mal in die Tiefe, mal ins breite Umfeld. Es gibt harte Situationen, beginnend mit dem grausamen Tod der Eltern, auch das Haustier von Claudi erwischt es irgendwann. Also kein Comic für Kinder. Der Splitter Verlag setzt die Altersempfehlung bei ab 14 Jahren an. Das ist völlig ok. Eine spannende Geschichte, Allage, für Science-Fiction-Comicfans. Mir hat das Buch gefallen. Leider bietet der Verlag keine Infos zum Comiczeichner Adrián, auch keine zu Regis Hautière, die dieses Script entworfen hat. Leider fehlt auch der Hinweis, dass diese Adaption auf folgende Urheberschaft beruht (im Impressum wird es erwähnt): nach der Novelle «L’Orphelin de Perdide» («Der Waisenjunge von Perdida») von Stefan Wul, verfilmt als französischer Science-Fiction-Zeichentrickfilm: «Herrscher der Zeit» (1982) von René Laloux (Regie).
Regis Hautière, Adrián
Die Waise von Perdida
Originaltiel: L’Orphelin de Perdide
Übersetzt aus dem Französischen von Harald Sachse
Science-Fiction, Comic, Graphic Novel
Hardcover, 112 Seiten, 23 x 32 cm
Umfasst beide Bände der Originalausgabe
Splitter Verlag, 2020
Empfohlenes Lesealter: 14+ , Allage
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Kinder- und Jugendliteratur
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