Rezension
von Sabine Ibing
Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
von Axie Oh
Jedes Jahr wüten in Minas Heimat tödliche Stürme. Und jedes Jahr wird das schönste Mädchen in die Fluten geworfen, dem Drachen als Braut geopfert, denn eines Tages, so die Prophezeiung, soll die wahre Braut des Meeresgottes auserwählt werden und den Unwettern ein Ende bereiten. Doch dieses Jahr greift Minas Bruder in das Ritual ein, will sich dem Drachen mit dem Schwert entgegenwerfen, um seine Freundin zu beschützen, die ausgewählt wurde. Um ihn zu retten, springt Mina ins Meer, und das Untier nimmt sie mit in die Fluten.
Im Reich des Meeresgottes
Im Reich des Meeres muss Mina feststellen, dass der Meeresgott sehr jugendlich wirkt, schläfrig auf seinem Thron hängt, keinen Ton von sich gibt. Ein Fluch liegt auf ihm. Sie kann ihn befreien, allerdings bleiben ihr lediglich dreißig Tage. Mit dem Fluch und der anschließenden Heirat könnte sie die Stürme für immer zu beenden. Es ist eine koreanische Mythologie, die in dieser Art schon mehrfach literarisch verwendet wurde – insofern eine neue Variante. Minas Großmutter hatte ihr intensiv die alten Legenden erzählt, sie in die Mythen und Vorhersagen eingeführt. Es scheint, als hätte sie die Enkelin auf ihre Aufgabe vorbereitet, denn die Erinnerung daran hilft Mina stets zu wissen, was zu tun ist.
Mainstream-Fantasy
Nach einem spannenden Anfang flacht die Geschichte ab, dümpelt ein wenig vor sich hin und ist leider nicht immer logisch. Der Spannungsbogen zieht sich wie eine Gerade, so dass der Suspense ausblieb. Das Ende wurde großmaschig vorhersehbar und arg einfach gestrickt. Das Buch ist schnell gelesen, führt gut in die koreanische Mythologie ein, in die der koreanischen Geister und Götter. Es ist ein ruhiges Jugendbuch, angereichert mit einer Liebesgeschichte, nette Mainstream-Fantasy. Der Loewe Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 14 Jahren. Das passt.
Axie Oh ist eine Koreanische Amerikanerin der ersten Generation, geboren in New York City und aufgewachsen in New Jersey. Sie studierte Koreanische Geschichte und Kreatives Schreiben an der University of California San Diego sowie Writing for Young People an der Lesley University. Zu ihren Leidenschaften zählen K-Pop, Anime, Schreibwaren und Milchtee. Axie Oh lebt mit ihrem Hund Toro (benannt nach Totoro) in Las Vegas, Nevada. Sie ist die Autorin mehrerer Jugendbücher, unter anderem von Das Mädchen, das in den Wellen verschwand.
Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
Originaltitel: The girl who fell beneath the sea
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Nadine Mannchen
Fantasy, koreanische Mythologie, amerikanische Literatur, Jugendroman
Klappenbroschur, 384 Seiten
Loewe Verlag, 2023
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Fantasy, Fantastic, Dystopien
Hier bin ich leider in letzter Zeit etwas ratlos. In dieser Rubrik wird wenig auftauchen. Leider habe ich das Gefühl, dass hier keine neuen Ideen kommen. Ich mag nicht immer wieder das gleiche Buch in Abwandlung lesen ... Aber auch hier lasse ich mich gern überraschen. Meist findet man unter den Dystopien doch mal was Neues.Fantasy
Kinder- und Jugendliteratur
Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
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