Direkt zum Hauptbereich

Das große Quiz der vergessenen Wörter - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing




Das große Quiz der vergessenen Wörter


Das große Quiz der vergessenen Wörter lädt ein zu einer nostalgischen Reise zu Begriffen, die wir vielleicht vermissen werden! Eine Box mit 75 handlichen Karten bringt den Kopf zum Qualmen: Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Was bedeutet dieses Wort eigentlich? Heute agieren wir mit Anglizismen. Wie sagte man früher zu: Chillen, Date, Brunch? Kannst du folgende Wörter in schnell und langsam einteilen? – Fersengeld geben, juckeln, ambulieren, Karacho, saumselig ... Ordne Worte zu ... Was sind Redeblumen und was fuchsschwänzeln? Jesses, was die Menschen früher so am Leibe trugen: Schwalbenschwanz, Vatermörder, Plastron, Paletot... Wer kennt die Begriffe der Herrenmode?




Die Schachtel ist als robuster Schuber aufgebaut, was mir sehr gefallen hat. Die Karten sind typisch doppelseitig aufgebaut, vorn die Fragen, hinten die Antworten. Das Quiz fördert Wörter auf den Tisch, die trotz jahrhundertelanger Benutzung aus dem täglichen Sprachgebrauch verschwunden sind: Brimborium, Chuzpe, Dripsdillen, haselieren, Portjuchhe, Schlendrian, Tausendsassa. Wer von euch ist ein Wortakrobat und kennt sich mit den Schätzen der deutschen Sprache aus? Potzblitz und ei der Daus, hier haben sogar Oma und Opa eine gute Chance das Spiel zu gewinnen. Mich fragten einmal Schüler, warum der Duden nicht dicker wird, obwohl doch jedes Jahr neue Wörter dazukommen. Neues kommt hinzu, das Alte stirbt. So ist das Leben. Sprache ist wandelbar und verändert sich. Modebegriffe fliegen schnell wieder heraus aus dem Sprachgebrauch und manche Wörter halten sich erstaunlich lange. Ein fester Stamm der Begriffe hält sich wacker jedem Sturm entgegen. Und dann gibt ja obendrauf die regionalen Begriffe ...  Wer sich als sattelfest in der deutschen Sprache hält, wird hier eines Besseren belehrt. Es gibt so einige Kracher dazwischen! In diesem Sinn, lasst uns diftig difteln, dabei dillendellen und dadrauen, was das Zeug hält! Noch Fragen? Der Moses Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 12 Jahren. Kann man machen ... es ist ein Familienspiel – aber die Jüngsten haben hier die wenigsten Chancen.


Georg Schumacher, kreativer Leiter einer Werbeagentur und Spiele-Bestsellerautor bei Moses, teilt die Liebe zum gedruckten und gesprochenen Wort mit seiner Co-Autorin Gabriele Hatzfeldt - Schauspielerin und Therapeutin. Beide haben sich während der Arbeit an diesem Quiz regelrecht in einige Wortperlen «verguckt». Während bei Gabriele die Wörter «lind» und «Wonne» ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen, findet Georg das lautmalerisch-verschmitzte »Schnurrpfeiferei» ganz famos.



Quiz zu Wörtern, die aus dem täglichen Sprachgebrauch verschwunden sind 
75 Karten in einer hochwertigen Geschenkbox 
Text: Gabriele Hatzfeldt und Georg Schumacher 
Design: Christina Kölsch
ca. 10 cm x 15,3 cm x 3 cm (B x H x T)
Kartenspiel, Familienspiel, Kommunikationsspiel, Partyspiel, Rätsel / Knobel  
Moses Verlag, 2022
Altersempfehlung: ab 12 Jahren


Das große Deutsch-Quiz – Spiel von Dirk Blechschmidt

Dies Spiel ist ein Füllhorn aus spannenden Fragen rund um die deutsche Sprache, Literatur, Märchen, Theater, Anekdoten, Grammatik, Rechtschreibung; Kreatives, Witziges, ein spannendes Spiel für sich allein im Kämmerlein oder in der Runde. Und es liegt ein kreativer Gedanke dahinter. Denn bei einigen Aufgaben muss man selbst tätig werden. Ein Quiz für Sprach- und Literaturliebhaber*innen, bei dem man ein bisschen Sprachgefühl mitbringen muss. Empfehlung!  Spiel ab ca. 16 Jahren

Weiter zur Rezension:   Das große Deutsch-Quiz – Spiel von Dirk Blechschmidt



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Zappenduster von Hubertus Becker

Wahres aus der Unterwelt Kurzgeschichten aus der Unterwelt: »Alle Autoren haben mehr als zehn Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbracht.« 13 Geschichten von 6 verschiedenen Autor*innen. Diverse Schreibstile, vermischte Themen, aber das Zentralthema ist Kriminalität. Knastgeschichten, Strafvollzug, die Erzählungen haben mir unterschiedlich gut gefallen – zwei davon haben mich beeindruckt, die von Sabine Theißen und Ingo Flam. Weiter zur Rezension:  Zappenduster von Hubertus Becker 

Rezension - Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

  Eine fantasievolle poetische Gutenachtgeschichte, eine Bilderbuch-Reise über das, was in der Nacht geschieht. Eine Tochter fragt den Papa: «Was ich dich schon immer mal fragen wollte ..... Was passiert eigentlich, wenn ich schlafe?» Und der Papa beginnt zu erzählen. Es beginnt um neun Uhr. Stunde um Stunde verändert sich die Nacht und zeigt uns ihr wahres, ihr traumgleiches Antlitz: Statuen spielen verstecken, Telefone rufen sich gegenseitig an, der Wal im Schwimmbad traut sich an die Wasseroberfläche, die Laternen trinken aus Pfützen… Ist das möglich, was Papa erzählt? Oder will er uns einen Bären aufbinden? Eine wunderschöne Gutenachtgeschichte ab 4 Jahren, die zu herrlichen Träumen einlädt. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

Rezension - Kein Bock mehr von Anna Lott und Andrea Ringli

  Eine witzige Geschichte über ein starkes Mädchen, das Verantwortung für ihre Umwelt übernimmt. Eines Tages kommt Juli aus dem Haus und der Baum ist weg. Wo mag er geblieben sein? Doch als Juli nach Hause kommt, liegt er in ihrem Bett: «Kein Bock mehr!» Den Baum hat es erwischt: Burnout. Kein Wunder, dass er so viel arbeiten muss, denn er ist der einzige Baum weit und breit. Aber wo soll die Amsel denn nun ihr Nest bauen? Und wo soll die Fledermaus schlafen? Kein Problem, meint Juli, der Baum brauchte sicher nur mal eine Pause. Und so lange kann sie ja für die Tiere da sein … Humorvolles Bilderbuch mit Tiefgang ab 3 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Kein Bock mehr von Anna Lott und Andrea Ringli 

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - In allen Spiegeln ist sie Schwarz von Lolá Ákínmádé Åkerström

  Kemi, Brittany-Rae und Muna: drei Frauen leben in Schweden – drei völlig unterschiedliche Lebenswelten; eins haben sie gemeinsam: Sie sind schwarz und nicht in Schweden geboren. Ihre Ausgangssituationen können kaum unterschiedlicher sein. Trotzdem beginnen sich ihre Leben auf unerwartete Weise zu überschneiden – in Stockholm, einer als liberal geltenden Stadt. «In allen Spiegeln ist sie Schwarz» erzählt die schwierigen Themen Migration, Rassismus, Sexismus und Identität mit Leichtigkeit; obwohl nichts komplexer ist als dieser Themenbereich. Spannender zeitgenössischer Roman. Empfehlung!  Weiter zur Rezension:   In allen Spiegeln ist sie Schwarz von Lolá Ákínmádé Åkerström

Rezension - Zeiten der Auflehnung von Aram Mattioli

  Aram Mattioli erzählt zum ersten Mal den langanhaltenden Widerstand der First Peoples in den USA - vom First Universal Races Congress (1911) über die Red Power-Ära und die Besetzung von Wounded Knee (1973) bis hin zu den Protesten gegen die Kolumbus-Feierlichkeiten (1992). Die American Indians waren dabei nie nur passive Opfer, sondern stellten sich dem übermächtigen Staat sowohl friedlich als auch militant entgegen.  Schwer verdaulich, wie die Native Americans noch im 20. Jahrhundert entrechtet und diskriminiert wurden. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Zeiten der Auflehnung von Aram Mattioli

Rezension - Das Wassergespenst von John Kentrick Banges und Barbara Yelin

Dieses witzig-gruslige Jugendbuch, bzw., schlicht Comic, nimmt eine über 100 Jahre alten Geschichte von John Kendrick Bangs auf. Die Comic-Zeichnerin Barbara Yelini interpretiert die Story neu mit wundervollen Wasserbildern. Ein wundervoller Comic für Jugendliche, die nicht sehr lesebegeistert sind. Zur Rezension:    Das Wassergespenst von John Kentrick Banges und Barbara Yelin

Kreativ - Kunst - Zeichnen - Lesen - Künstler - Was gibt es Neues?

Kreativ - Kunst - Zeichnen - Lesen - Künstler - Was gibt es Neues? Große Kunst wird gekauft und verkauft, sie kommt unter den Hammer und wird vorn und hinten versichert. Kleine Kunst ist kein Produkt. Sie ist eine Haltung. Eine Lebensform. Große Kunst wird von ausgebildeten Künstlern und Experten geschaffen. Kleine Kunst wird von Buchhaltern geschaffen, von Landwirten, Vollzeitmüttern am Cafétisch, auf dem Parkplatz in der Waschküche.  (Danny Gregory) Das Farbenbuch von Stefan Muntwyler, Juraj Lipscher und Hanspeter Schneider Als ich dieses Kraftpaket von Buch in den Händen hielt, war ich zunächst einmal platt. Wer dieses Sachbuch hat, benötigt keine Hanteln mehr! Aber Spaß beiseite, wer dieses Buch gelesen hat, hat auch keine Fragen mehr zum Thema Farben. Farben werden aus Pigmenten hergestellt, soweit bekannt. Die beiden Herausgeber sind der Kunstmaler Stefan Muntwyler und der Chemiker Juraj Lipscher, beide lebenslange Farbspezialisten, und dies ist ein Kompendium der P

Rezension - In der Ferne von Hernan Diaz

  Anfang der 1850er Jahre, Håkan Söderström lebt zu einer Zeit in Schweden, in der die Menschen täglich ums Überleben kämpfen. Auszuwandern ins gelobte Land Amerika scheint eine Chance. So schickt der Vater die ältesten Jungen los. Zusammen mit seinem großen Bruder Linus steigt Håkan auf das Schiff nach England. Von dort soll es nach Nujårk, New York, weitergehen, doch im Hafen von Portsmouth verlieren sich die Brüder. Håkan fragt sich durch: Amerika! Doch der Bruder erscheint nicht auf dem Schiff – denn Håkan sitzt auf dem nach Buenos Aires. Das kapiert er zu spät, steigt in San Francisco aus. New York ist sein Ziel. Fest entschlossen, den Bruder zu finden, macht er sich zu Fuß auf den Weg, entgegen dem Strom der Glückssucher und Banditen, die nach Westen drängen. Sprachlich ausgefeilt, eine spannender, berührender Anti-Western, ein Drama mit einem feinen Ende. Die Epoche der Besiedlung Amerikas, Kaliforniens, wird hautnah eingefangen. Empfehlung! Weiter zur Rezension:  In der Ferne v

Rezension - Ist Oma noch zu retten? von Marie Hüttner

  Ein herrlich spaßiger, spannender Kinderkrimi! Mit Papa und seiner neuen Flamme in die Berge zum Wandern oder zu Oma Lore. Keine Frage! Bei der fetzigen Lore ist es immer lustig. Jetzt sitzt Pia aber seit über einer Stunde auf dem Bahnhof, ohne dass Oma sie abgeholt hat. Sehr seltsam. Omas Haus ist nicht weit entfernt; und so macht sich Pia mit ihrem Rollkoffer auf den Weg. Niemand öffnet die Tür! Durch ein offenes Fenster gelangt sie hinein. Doch Oma bleibt verschwunden. Die Detektivarbeit beginnt … Ein Pageturner, ein Kinderroman, eine waschechte Heldenreise, ein rasanter Abenteuerroman und nervenkitzelnder Kinderkrimi ab 8-10 Jahren. Unbedingt lesen!  Weiter zur Rezension:   Ist Oma noch zu retten? von Marie Hüttner