Rezension
Sabine Ibing
black stories
von Ursula Poznanski
Think out of the box! Ohne diese Devise zu beherzigen, wird man die Rätsel nicht lösen können. 50 knifflige Aussagen, die hin und wieder mit dem Tod eines oder mehrerer Beteiligten endet. Wie kam das zustande? Was ist hier passiert? «Eriks Geburtstagsgeschenk verdarb 3.867 Menschen den Tag.» Hatte Eric so viele Leute eingeladen und eine verdorbene Geburtstagstorte serviert? Think out of the box ... Am meisten Spaß macht das Spiel, wenn viele Leute mitmachen, diverse Ideen einbringen. Der Spielleiter, der reihum von Karte zu Karte wechselt, liest die Aussage vor. Und nun wird gerätselt, was das Zeug hält. Was könnte passiert sein? Der Spielleiter darf als Einziger die Antwort auf der Rückseite der Karte lesen. Ihm dürfen die Mitspieler Fragen stellen, die allerdings nur mit ja oder nein zu beantworten sind. Fand das Unglück direkt am Tag des Geburtstags statt? Hatte Erik mehr als 3000 Leute eingeladen? Lag es am Essen? War das Geschenk ein Tier? Immer weiter umkreisen die Ratenden die Aussage, gehen den Ursachen auf den Grund, versuchen das Mysterium zu knacken.
Viele Geheimnisse kann man lösen, auch wenn es bei einigen etwas dauert. Wer ähnliche Rätsel kennt, weiß, wie abwegig solche Lösungen sind und klopft locker in alle Richtungen mit Fragen den Kurs ab. Doch bei speziellen Karten konnten wir nur den Kopf schütteln. Kennt ihr die Namen aller Spionagesatelliten? Kennen wir uns mit Theatertechnik aus? Historisch sollte man auch ein wenig bewandert sein. Hallo! Manches ist so vertrackt und abstrus, da kommst du echt nicht drauf! Aber die meisten Fälle bringen recht viel Spaß! Selbst wenn man sich danach an den Kopf klopft. Oh, neee! Das gibt es doch nicht! Wichtig ist es, weiter zu fragen, sich dichter heranzutasten, Namen zu hinterfragen. Nicht konstant steckt ein Mensch dahinter! Und Vorsicht, sich nicht von den Zeichnungen manipulieren lassen, die führen meist in eine vorgetäuscht Richtung. Aber nicht immer. Hier werden mit Absicht falsche Fährten gelegt. Interessant sind die Bemerkungen am unteren Rand auf einigen Karten auf der Antwortseite. Manche dieser Geschichten sind wahr – oder es gibt einen spannenden Hinweis. Aktuell ist das Spiel allemal: Corona, Alexa, Challenges, autonomes Fahren, operierende Roboter inbegriffen. Der Moses Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 12 Jahren. Dem kann ich nicht folgen. Meine Empfehlung: ab 14 Jahren. Es gibt einige Fragen, die kann man wohl nur beantworten, wenn die 40 überschritten hat, wenn überhaupt. Hier hätte ich mir mehr Rücksicht auf das Wissen von Jugendlichen erwartet – etwas alterstaugliche Fragen. Ein Spiel, das ebenso für Erwachsene geeignet ist. Auch den Cleveren werden die Köpfe rauchen. black stories gibt es im Buchhandel.
Ursula Poznanski ist eine der bekanntesten Jugendbuchautorinnen im deutschsprachigen Raum. Sie ist regelmäßig auf den Bestseller-Listen zu finden und hat sich inzwischen auch als Thriller-Autorin einen Namen gemacht.
Rästselkarten in der Schmuckbox, zweifarbig illustriert
ab 2 Spielern, 50 black stories
Moses Verlag, 2021
Altersempfehlung: ab 12 Jahren (von mir ab 14 Jahren)
Kinder- und Jugendliteratur
Kommentare
Kommentar veröffentlichen