Rezension
von Sabine Ibing
Chief Joseph
von François Corteggiani und Gabriel Andrade
Die wahre Geschichte des Wilden Westens
Wenn der weiße Mann in Frieden mit den Indianern leben will, so kann er das. Gebt allen Menschen das gleiche Gesetz. Gebt allen Menschen die Möglichkeit, zu leben und sich zu entwickeln. Alle Menschen wurden vom großen Geist erschaffen und alle sind Brüder. Chief Joseph
Chief Joseph oder Hinmaton-Yalatkit (auch Hinmuuttu-yalatlat) - «Donner-der-den-Berg-herunter-rollt» oder Hinmatóoyalahtq'it - «Donner-der-zu-höheren-Gebieten-wandert», oder Heinmot Tooyalakekt, wurde am 3. März 1840 geboren, als Kind von katholischen Missionaren erzogen, starb am 21. September 1904 im Reservat, «an gebrochenem Herzen», wie sein Arzt diagnostizierte. Er war der Häuptling der Wal-lam-wat-kain, auch als Wallowa bezeichnet, zugehörig zum Stamm der Nez-Percé-Indianer aus dem Wallowa-Flusstalim im nordöstlichen Oregon. Er war der Führer des Stammes mit rund 1000 Stammesmitgliedern mit über 200 Kriegern, galt als intelligent und als kluger Taktiker und man gab ihm den Spitznamen «indianischer Napoleon». Joseph forderte beim amerikanischen Staat auch immer wieder im Kongress, beim Präsidenten, die Gleichstellung aller Einwohner Amerikas ein. Er ist leider nicht so bekannt wie Sitting Bull oder Tecumseh und andere, darum freut es mich besonders, dass man mit diesem Comic auch Chief Joseph ein Denkmal gesetzt hat. Zeichnerisch hat Gabriel Andrade Jr. die Graphic Novel sehr fein umgesetzt im typischen Comic Stil, atmosphärisch dicht. Erzählerisch bleiben die Figuren auf Abstand. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe in den Persönlichkeiten gewünscht, das bleibt mir zu oberflächlich. Alles in allem aber ein guter Comic aus der Serie «Die wahre Geschichte des Wilden Westens». Prima Idee, US-Geschichte, die Besiedlung Amerikas als Graphic Novel zu präsentieren.Indians! von Tibure Oger
1922, irgendwo in Amerika. White Wolf, ein ehemaliger Häuptling der Chippewa, sitzt als Zirkusattraktion vor Publikum und erzählt aus seinen Erinnerungen. Es sind Geschichten aus einem langen Leben, das bald sein Ende finden wird. Geschichten aus 400 Jahren Kolonialismus, von einseitigen Kriegen und zweischneidigen Verträgen, von Heldenmut und von Habgier. Geschichten vom wackeren Kampf der First Nations gegen den Mord an ihrem Volk und von ihrer scheinbar unausweichlichen Niederlage. Tiburce Oger hat für «Indians!» sechzehn herausragende Künstlerinnen und Künstler der Neunten Kunst versammelt, um eine Chronik der Eroberung des Westens zwischen 1540 und 1889 zu erschaffen: Die bittere Kehrseite des amerikanischen Traums, die Auslöschung von Kulturen der indigenen Völker. Sehr guter Comic, der in kleinen Graphic Novels aus der Sicht der Ureinwohner die Geschichte ins rechte Licht rückt.
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