Direkt zum Hauptbereich

Der Privatsekretär von Claudia Pineiro - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Der Privatsekretär 

von Claudia Piñeiro


Der erste Satz: Jeder Mensch schleppt einen Fluch mit sich herum.

Román Sabaté, Privatsekretär des bekannten Politikers Fernando Riveras, befindet sich auf der Flucht. Mit ihm reist Joaquín, der dreijährige Sohn seines Arbeitgebers. Sie sind auf dem Weg zu Onkel Adolfo. Riveras wird ihn jagen, das ist gewiss und darum müssen sie vorsichtig sein. Wie es dazu kam, wird nun rückblickend multiperspektiv erzählt.

Wer Angst hat, sollte nicht in die Politik gehen. Angst ist nur was für uns, für die kleinen Leute. Politiker kommen doch gerade deshalb so weit, weil sie vor nichts Angst haben.

Wie wahr. Wer die Wahrheit sagt, wird zerrissen, dem folgen die Wähler nicht. Wer kleine Brötchen backt, nichts verspricht, dem wollen sie nicht folgen. Die Großmäuler, charismatisch, manipulativ, die versprechen etwas. Narzissten hatten schon immer gute Karten beim Volk. Darum geht es in diesem Roman.

Bauunternehmer Fernando Revira, reich geworden durch Finanz- und Immobilienspekulationen, gründet die Partei »Pragma«. Ziel des Multimillionärs ist, sich zum Gouverneur wählen zu lassen, um später zum Präsidenten aufzusteigen. Sportlich, gutaussehend, charismatisch, voll Eloquenz, baut er sich für seinen Aufstieg in die Politik ein Team auf, vertrauenswürdige Menschen, intelligente Berater, ein Marketingteam. Hierzu gibt es Auswahlverfahren für Hochschulabsolventen. Sebastián, mit den besten Noten, ein glühender Anhänger von Revira, will unbedingt dabei sein, überredet seinen Freund Román Sabaté, mitzukommen, auch am Assessment-Center teilzunehmen. Aus Langeweile begleitet er seinen Freund, rechnet sich mit seinen Noten keine Chancen aus. Eigentlich hat er mit Politik nichts am Hut oder eine Familie, die ihn protegieren könnte. Sebastián bekommt keinen Job. Doch Román gelangt sofort in den inneren Kreis, wird als Privatsekretär und Personaltrainer eingestellt. Er versteht nicht, was Revira in ihm gesehen hat. Viel später wird er verstehen, zu welchem perfiden Zweck er wirklich eingestellt wurde. Der Leser erfährt es in der Mitte des Romans.

Dem Gouverneur Adolfo Alsina gelang es nicht, Präsident Argentiniens zu werden. Und so blieb es seit Dardo Rocha: Nie schaffte es ein Gouverneur der Provinz Buenos Aires, die Wahl zum argentinischen Präsidentenamt für sich zu entscheiden.

Wenn man Südamerikaner kennt, bzw. Literatur aus Südamerika liest, weiß man, wie viel Aberglaube in diesem Kontinent steckt. Riveras Partei bekommt immer mehr Einfluss, er ist sich siegessicher, aber auch in ihm steckt der Aberglaube fest verwurzelt. Das von ihm angestrebte Amt hat einen Haken. Und auf diesem Titel liegt ein Fluch, so glaubt Rivera. Noch nie hat es ein Gouverneur der Provinz Buenos Aires bis zum Präsidentenamt geschafft, keiner von ihnen wurde je gewählt. Also, so Riveras Plan, muss man die Provinz teilen: zwei neue Provinzen mit zwei neuen Namen. Nun legt er alles dran, dieses Ziel zu erreichen.

Charisma. Durch den Erfolg angelockt, schlossen sich ihm alle möglichen Unternehmer, Politiker kleinerer Gruppierungen, Medienleute und weitere einflussreiche Akteure an und halfen ihm, jeder auf seine Weise, bei der Gründung von Pragma, der Partei mit dem Wahlspruch: Damit es wieder aufwärtsgeht - packen wir es an.

Román Sabaté ist in seiner Position dicht an Rivera dran, bekommt hautnah mit, wie dieser Mann seinen Einfluss ausbaut. Korruption, illegale Parteienfinanzierung, Lügen, Intrigen, der Mann geht im wahrsten Sinn des Wortes über Leichen. Marketing, die Sicht nach außen zählt. Was wollen die Leute hören, wie verkauft man etwas, wie gibt man sich nach außen? Welche Worte wählt man? Innenansicht und Außenansicht des smarten Teams. Wie kann ein Bau- und Immobilienlöwe solche Macht gewinnen? Mit Millionen. Der Blick auf die andere Seite des Kontinents lässt grüßen. Claudia Piñeiro hat die heutige Welt fein beobachtet. Politiker ohne Herzblut und Grundsätze, ohne Ideen, ihr Land nach vorn zu bringen, die aus reiner Machtgier inhaltsleer regieren, lügen, betrügen, jonglieren, hat sie mit ihrer Figur des Parteiführers wahnsinnig gut in Szene gesetzt. Eine Politik des Marketings, der Showbühne der Versprechungen und Lügen, der Intrigen und Manipulation, des Social Media.

An verdorbenen Charakteren herrscht in jedem Fall in unserer Geschichte kein Mangel. (China) 

Eine weitere Figur ist Valentina, genannt China, eine Journalistin, die im politischen Feld agiert, eine TV-Journalistin die an einem Buch über Rovira arbeitet. Claudia Piñeiro schreibt den Roman multiperspektiv, stellt am Anfang die wichtigsten Figuren auf, langsam, fein herausgearbeitet. Sie wechselt die Perspektive und die Zeitebene, der Roman wird nicht chronologisch erzählt. Der Leser erhält dadurch einen Wissensvorsprung gegenüber den Protagonisten. Ab der Mitte nimmt die Story Fahrt auf, wird spannend, galoppiert zum Schluss, wartet mit einem unerwarteten Ende auf. Über die Figur China fügt die Autorin zwischendurch Interviews ein. China arbeitet nebenbei an ihrer »Projektskizze – Der Alsina-Fluch« (Hier erfährt man eine Menge über weltweite Flüche). Die Interviews hat die Autorin mit echten Politikern geführt, bzw. andere Interviews sind rein fiktiv.



Das Buch heißt im Original »Las Maldiciones«, »Die Flüche«, für mich ein passenderer Titel. Claudia Piñeiro hat für mich wieder ein Glanzstück vorgelegt. Mit sehr genauer Beobachtung der Politikwelt hat sie uns nicht nur ein Stück Argentinien gezeigt, sondern eine Sicht, die man weltweit beobachten kann. Wie immer würzt Claudia Piñeiro mit einer Portion Humor und Sarkasmus ihren Text. Ihre Romane sind immer von ausgesprochener Raffinesse, immer unterliegt ein krimineller Akt (oder eine Schuld), ohne dass man die Bücher eindeutig als Thriller oder Krimi einstufen kann, gesellschaftspolitisch sind alle Werke. Ihre Sicht auf Menschen und Schicksale, auf die Gesellschaft, zeigt von genauer Beobachtungsgabe. Ihre Sprache ist klar auf den Punkt gebracht. Claudia Piñeiro gehört zu den erfolgreichsten AutorInnen Argentiniens, Bestseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt werden. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften, arbeitete als Rechnungsprüferin, »was sie, wie sie sagt, lehrte, hinter die Fassaden zu blicken«. Sie arbeitete als Journalistin, schrieb Theaterstücke, Kinder- und Jugendbücher und führte Regie fürs Fernsehen. Ihre Romane wurden verfilmt und oft ausgezeichnet, unter anderem 2005 mit dem »Premio Clarín« für »Die Donnerstagswitwen« und 2010 mit dem »LiBeraturpreis« für »Elena weiß Bescheid«.


Claudia Piñeiro 
Der Privatsekretär von Claudia Pineiro
Zeitgenössische Literatur, Kriminalliteratur, Lateinamerikanische Literatur, Argentinische Literatur
Aus dem argentinischen Spanisch von Peter Kultzen
Broschiert, 192 Seiten
Unionsverlag, 2020




Kathedralen von Claudia Pineiro

Lía glaubt nicht mehr an Gott. Nicht, seit ihre siebzehnjährige Schwester grausam ermordet wurde, eine Tat, die nie aufgeklärt wurde. Von ihrer streng religiösen Familie in Argentinien fühlte sie sich völlig allein gelassen, und sie brach den Kontakt ab, als sie kurze Zeit danach nach Spanien zog. Ausgerechnet in Santiago de Compostela lässt sie sich nieder, um eine Buchhandlung zu führen – mitten im katholischen Herzen. Lediglich mit dem Vater führt sie einen heimlichen Briefkontakt. Dreißig Jahre später steht plötzlich die ältere Schwester in ihrem Laden, die nach ihrem Sohn sucht. Und dieser Sohn, der nun ebenfalls vor der Familie floh, mit dem Großvater engen Kontakt pflegte, bringt Nachrichten mit, die den Mord wieder aufleben lassen. Ein hervorragender Roman, Kriminalroman zum religiösen Dogmatismus.

Weiter zur Rezension:   Kathedralen von Claudia Pineiro


Wer nicht? von Claudia Piñeiro 

Bisher hat Claudia Piñeiro Romane veröffentlicht, die mich allesamt begeistert haben. Der «Corriere della Sera» schrieb über sie: «Hitchcock ist eine Frau, und sie lebt in Buenos Aires.». Das finde ich sehr passend, um ihre Romane zu beschreiben. In diesem Band hat sie sechzehn Erzählungen zusammengetragen, sehr unterschiedliche Geschichten, die sie über viele Jahre verteilt geschrieben hat. Wie verhalten wir uns, wenn ein Erlebnis uns den Boden unter den Füßen wegzieht, wenn wir plötzlich in einer unerwarteten, unangenehmen Situation stecken, wenn das Leben eine abrupte Wendung nimmt? Großartige Geschichten über Beziehungen, Geheimnisse und unwiderrufliche Entscheidungen, Ereignisse, mit denen man plötzlich konfrontiert wird, Begebenheiten über Menschen, denen das Leben eine Falle stellt.

Weiter zur Rezension:   Wer nicht? von Claudia Piñeiro 


Zeitgenössische Literatur

Hier verbirgt sich manche Perle der Literatur. Ich lese auch mal einen Bestseller, natürlich, aber mein Blick ruht  immer auf den kleinen Verlagen, auf den freien Verlagen. Sie trauen sich was - und diese Werke sind in der Regel besser als der Mainstream der meistgekauften Bücher …
Zeitgenössische Romane




Krimis und Thriller

Ich liebe Krimis und Thriller. Natürlich. Spannend, realistisch, gesellschaftskritisch oder literarisch, einfach gut … so stelle ich mir einen Krimi vor. Was ihr nicht oder nur geringfügig bei mir findet: einfach gestrickte Krimis und blutrünstige Augenpuler.
Krinis und Thriller

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Feuerwanzen lügen nicht von Stefanie Höfler

  Mischa und Nits sind beste Freunde. Mischa liebt die Poems von Nits. Und der bewundert Mischa, weil er schlau ist und ein wandelndes Lexikon über Tiere zu sein scheint. Lügen geht gar nicht, so Nits Überzeugung. Darum fragt er sich, warum Mischa dem Lehrer weismachen will, er hätte eine Chlorallergie, als der Schwimmunterricht beginnt – Nits erzählt er, die Badehose sei von Mäusen angefressen worden. Überhaupt scheint Mischa in Schwierigkeiten zu stecken – doch wohl eher sein Vater ... Nits betritt in dieser Familie plötzlich eine völlig andere Welt – die der Armut. Aber das ist ein Unterthema – Mischas Vater ist untergetaucht; Mischa und Nits werden ihn nicht im Stich lassen – aber das könnte gefährlich werden ... Spannung, Humor und ein wenig Tragik machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Meine Empfehlung ab 11 Jahren für diesen exzellenten Kinderroman.  Weiter zur Rezension:    Feuerwanzen lügen nicht von Stefanie Höfler 

Rezension - Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

  Offene Antworten auf deine Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät Ein Aufklärungsbuch, das locker Fragen beantwortet und kurze Erfahrungsberichte von jungen Menschen einstreut, das alles mit knalligen Illustrationen unterlegt. Du bist, wie du bist, und du bist, wie du bist okay. Das Jugendbuch erklärt, stellt Fragen. Die Lust im Kopf, genießen mit allen Sinnen; was verändert sich am Körper in der Pubertät?, die Vagina, die Monatsblutung, der Penis, Solosex, LGBTQIA, verliebt sein, wo beginnt Sex?, Einvernehmlichkeit, wie geht Sex?, Verhütung, Krankheiten, Sextoys – das Buch spart nichts aus. Informieren, anstatt tabuisieren! Locker und sensibel werden alle Themenfelder sachlich vorgestellt. Prima Antwort auf offene Fragen; ab 11 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

Rezension - Splendido. Primavera/Estate: Italienische Küche für Frühling und Sommer von Juri Gottschall und Mercedes Lauenstein

  Lauenstein und Gottschall laden wieder dazu ein, die Vielfalt und Hochwertigkeit der regionalen italienischen Küche zu entdecken. Eine Reise durch Italien mit Fotos von Landschaften und Menschen, von hervorragenden Rezepten. Die Frühjahrs-Sommerküche überzeugt durch die Qualität der Zutaten, denn das ist der Grundstock des Geschmacks. 70 Rezepte zu saisonalen Besonderheiten, Ursprüngen, Küchengeschichten, italienische Kultur und Feste – saisonale Schätze und Spezialitäten spielen zu bestimmten Anlässen eine große Rolle. Wieder ein sehr gutes Kochbuch, das Liebhaber der italienischen Küche im Regal stehen haben sollten. Weiter zur Rezension:    Splendido. Primavera/Estate: Italienische Küche für Frühling und Sommer von Juri Gottschall und Mercedes Lauenstein 

Rezension - Grazie Roma von Daniel Gottschlich, Sebastian Späth und Dimitrios Katsavaris

  Wie ich mein Sternerestaurant zurückließ, in Italien Inspiration für neue Gerichte fand und mich am Ende selbst überraschte Daniel Gottschlich erhielt als erster Koch das Stipendium an der Deutschen Akademie in Rom – die bedeutendste Auszeichnung für deutsche Künstler im Ausland. Ein Koch, als Künstler? Man argumentierte mit dem von Joseph Beuys geprägtem «erweiterten Kunstbegriff», der das Kreative mit dem Künstlerischen gleichsetzt. Tage des Austauschs und der Inspiration, Stunden voller kreativer Eindrücke und künstlerischer wie musischer Erlebnisse. Im Mittelpunkt aber stand: die ausgezeichnete italienische Küche. Neben dem Reisebericht und den Eindrücken gibt es 30 Rezepte. Das erzählende Sachbuch ist eine Mischung aus Reiseliteratur und Kochbuch. Inspirierte Italienische Küche, Kulinarisches der mediterranen Küche, Lieblingsrezepte, Weltküche. Ein gelungenes Buch! Empfehlung! Rezension:   Grazie Roma von Daniel Gottschlich, Sebastian Späth und Dimitrios Katsavaris...

Rezension - Irrfahrt von Toine Heijmans

  Donald, der Skipper befindet sich mit seiner sieben Jahre alte Tochter auf einen Segeltörn. In zwei Tagen wollen sie von Dänemark bis in die Niederlande segeln. Doch in der Nacht schlägt das Wetter um, es wird Sturm geben. Der Vater meint, die Tochter schliefe in der Kajüte. Doch dann ist sie nicht dort – sie kann nur über Bord gefallen sein. Weiter zur Rezension:    Irrfahrt von Toine Heijmans 

Rezension - Übung in Gehorsam von Sarah Bernstein

  Eine junge Frau aus einer Anwaltskanzlei aus der Stadt und zieht auf die Bitte von ihrem Bruder, der von Frau und Kindern verlassen wurde, zu ihm in ein Land im hohen Norden; sie kann von dort ihren Job weiter erledigen. In dem abgelegenen Dorf in einem nördlichen Land lebten bereits die jüdischen Vorfahren der Familie; es ist ihnen dort nicht gut ergangen. Als jüngstes von zahlreichen Geschwistern scheint es der jungen Frau nichts auszumachen, sich als Haushälterin des Bruders aufzuopfern. Eine komplexe Geschichte, Sarah Bernstein ist eine feine Beobachterin, alles ist offen; ist diese Erzählerin zuverlässig? Das Gehirn des Lesenden ist in Arbeit, viel Interpretation ist an vielen Stellen offen. Klasse! Weiter zur Rezension:    Übung in Gehorsam von Sarah Bernstein

Rezension - Die Witwe von Helene Flood

  Gesprochen von Cornelia Tillmanns Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer 10 Std. und 41 Min. Eine gutbürgerliche Nachbarschaft in Oslo, Evy ruft ihrem Mann nach: «Fahr vorsichtig!» Wenige Minuten später erleidet Erling wieder einen Fahrradunfall und stirbt im Krankenhaus. Ein Herzinfarkt? Zurück bleiben Evy, mit der er seit fünfundvierzig Jahren verheiratet war und seine drei Kinder. Der Unfall lässt Fragen offen, denn wo sind die Herzmedikamente, sein Terminkalender, und wo ist sein Fahrrad? Die Polizei ermittelt, da Erling ohne diese Dinge aufgefunden wurde. Ein Testament schockiert die Familie: Erling hat kurz vor seinem Tod fast sämtliches Bargeld in Immobilien investiert. Evy ist die Alleinerbin. Sie erfährt von Erlings Freund, dass Erling der Meinung war, jemand wolle ihn umbringen – wahrscheinlich eins seiner geldgierigen Kinder. Und darum sei auch Evy in Gefahr. Ein Kriminalroman, der unaufgeregt bis zur letzten Seite dahinplätschert, sich mit den Inneneinsichten von Evy befasst...

Rezension - Devil’s Kitchen von Candice Fox

  Die Feuerwehrleute von «Engine 99» gelten als die Besten in New York – mutig, unerschrocken, verehrt. Was niemand ahnt: Sie sind parallel eine beinharte Gang, denn sie legen Brände, um im Chaos Vorbereitungen zu treffen, um später Banken und Juweliere auszurauben. Das könnte immer so weiterlaufen, wenn Bens Lebenspartnerin Luna und ihr Sohn nicht verschollen wären und er seine Kumpel nicht im Verdacht hätte, sie getötet und verscharrt zu haben. Er will es wissen! Und dafür ist er bereit, die Bande auffliegen zu lassen, sich selbst ans Messer zu liefern. Er bietet dem FBI an, wenn sie «seine Familie» finden, herausfinden, was mit Frau und Kind passiert ist, wer verantwortlich ist, dann packt er aus. Und so wird die freiberufliche Ermittlerin Andrea Nearland auf die Truppe angesetzt. Blockbuster – Spannung, die niemals abfällt! Klasse Thriller! Weiter zur Rezension:    Devil’s Kitchen von Candice Fox

Rezension - Männer, die die Welt verbrennen von Christian Stöcker

  Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit  Profiteure der fossilen Brennstoffe versus erneuerbare Energien im Zeichen der Klimakatastrophe – wer ist dabei, unsere Welt zu verbrennen und warum? Die Welt steckt in der Endphase eines Kulturkampfs: Gier gegen Gerechtigkeit, Zerstörung gegen Nachhaltigkeit, Zynismus gegen Empathie. Nichts zeigt dies deutlicher als die Reaktionen auf die Klimakatastrophe: Hier jene, die versuchen, das Schlimmste zu verhindern, dort jene, die alles tun, um aus dem Verbrennen fossiler Stoffe Profit zu ziehen, die behaupten, es gäbe keinen Klimawandel, bzw. das sei alles nicht schlimm. Jahrzehntelang haben Ultrareiche mit ihren Unternehmen mit CO₂-Produktion gut verdienen, mit skrupelloser Desinformation Zweifel daran gesät, dass wir Menschen mit unserer Sucht nach fossilen Brennstoffen die Erde aufheizen.  Ich kann nur jedem raten, dieses Buch zu lesen, wenn er die Klimaerwärmung verstehen will. Denn Öl, Gas und Kohle sind die Haupt...