Direkt zum Hauptbereich

Superlecker! Selbst gemacht von Annabel Karmel - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Superlecker! Selbst gemacht 


von Annabel Karmel

Die Kochschule für Kinder


Superlecker! Selbst gemacht, die fröhliche Kinderkochschule für die ganze Familie, macht Lust aufs Kochen und zeigt, wie kinderleicht sich leckere Gerichte zubereiten lassen. Mit über 50 abwechslungsreichen Rezeptideen: vom Avocadosalat, selbstgebackenem Brot, Lachs im Blätterteig, Lasagne, Marmorkuchen bis hin zu Wraps. Kinder lernen Kochen – aber bitte nicht ein Buch in die Hand drücken und sagen: Nun mach mal ... Denn genau das habe ich mehrfach in Kritiken zu Kinderkochbüchern gelesen: Nicht tauglich, weil das Kind mit dem Buch in der Hand nicht alleine klar kam. Nach meinem Aufschrei erfolgt nur Kopfschütteln. Ein Azubi in der Kochausbildung muss ja auch nicht sofort ein ganzes Menü nach einem Kochbuch herstellen. Es geht um den Bezug zu Lebensmitteln, den Umgang damit, das Erlernen von Garmethoden, Schneiden, Rezepte lesen. Dies ist ein Kinder-Kochbuch, kindgerecht aufgearbeitet, mit wichtigen Tipps und Grundlagen – ein Standardwerk für ein Nachwuchs. Auf den ersten Blick sehr fein – schon wegen der Fotoanleitungen und Gesamtaufmachung. Auf den zweiten Blick kommen eine Menge Mängel ans Licht.



Hier wird kurz und knackig Grundsätzliches erklärt: Sicherheit in der Küche, Sauberkeit, übliche Abkürzungen und Symbole. Küchenutensilien – fotografiert und mit Namen beschriftet – diese optische Aufzählung hat mir gut gefallen. Wie ernähre ich mich gesund? Ernährungstipps zum «Regenbogenessen», Früchte und Gemüse – auch hier wird viel fotografisch agiert. Los geht es mit dem Ei: kurze Warenkunde, ein Ei kochen, Rührei oder ein Omelett, dünne oder dicke Pfannkuchen. Krustiges: Toast oder Crustini, leckere belegte Sandwiches und Wraps. Einfache Gerichte! 



Weiter  zu den Garmethoden für Gemüse, die kindgerecht erklärt werden. Ab hier geht es bunt gemischt durch die Menüs – die sich nun nach Schwierigkeitsgrad steigern. Auch das gefällt mir – erstmal klarkommen in der Küche. Darum heißt das erste Kapitel: Erste Schritte. Eine einfache Maiscremesuppe (mit oder ohne Hähnchenfleischbeigabe / Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe). Es folgt ein unkomplizierter Nudelsalat mit Hähnchen (das man wieder weglassen kann oder eine Alternative einsetzen). Hier lernen wir, Paprika im Ofen zu rösten, abzuziehen. Das gebratene Fleisch wird in Stücke geschnitten, am Schluss dazugegeben. Ein Avokadosalat folgt und ein Schicht-Nudelsalat mit Krabbenfleisch. Brotbacken, Ofenkartoffeln, gefüllte Kartoffeln, Dips, Smoothies – easy, aber mit Pfiff. Im Kapitel Hauptgerichte steigert es sich. Die glasierten Hähnchenkeulen sind im asiatischen Stil eingelegt und im Ofen gebacken – und schmackhaft; haben wir ausprobiert. Hähnchenschnitzen in einer leckeren Panade aus altem Weißbrot und Parmesan gebraten – und hier wird der Tipp gegeben, was dazu passen könnte: In diesem Fall Spaghetti mit Tomatensoße – angelehnt an eine Piccata. Hähnchen mal indisch als Tikka Marsala. Und wie kocht man Schweinefleisch süß-sauer? Gar nicht schwer. Wir machen uns Köttbullar oder eine Lamm-Tajine. Queer durch die Weltküche gekocht! Zu diesen Rezepten meine Kritik: es fehlt mir der Vorschlag zu einem passenden Gemüse, bzw. eine Gemüseeinlage. Die Mengenangaben in dem Buch sind eher für das Kindergartenalter bemessen – das Kochbuch ist aber für Ältere gedacht. Und man will ja für die gesamte Familie kochen. 450 Gr Lammfleisch für 6 Personen? 225 Gr. Schweinefleisch für 4 Personen oder 225 Gr. Hackfleisch für 6 Personen – und das alles ohne (oder wenig) Gemüse, nur mit Sättigungsbeilage. Die Mengenangaben sind mächtig schiefgegangen.



Zum Thema Fisch werden verschiedene Lachspäckchen, Fisch-Nuggets und Lachs im Teig vorgestellt. Burger, Pizza, Nudeln selbst gemacht und passende Soßen, Risotto, Gemüse-Lasagne (es wird die Zubereitung einer Bechermehlsoße im Prinzip erklärt, hier mit 4 Sorten Käse),  – alles Gerichte, die Kindern schmecken. Am Ende folgt noch ein langes süßes Kapitel – das war mir zu lang, denn gerade Kinder sollten doch eher auf Süßes verzichten. Muffins, Möhrenkuchen, Marmorkuchen, Cupcakes, Brownies, Kekse, Müsliriegel – und dann endlich Obst! Apfel-Pastete und Obstörtchen, Beereneis. Am Zum Schluss geht es ums Vorbereiten von Zutaten – hätte das nicht an den Anfang gehört? Schneidetechniken, Tomaten häuten, Zitronenabrieb, Brühe, Herstellung von Semmelbrösel, würzen, Begriffe zum Backen. Aber die Techniken wurden bereits in den Rezepten erklärt – hier nochmal zusammenfassend kompakt als Grundlagenwissen. 



Insgesamt hat mir das Buch sehr gut in seiner Gestaltung gefallen. Kindgerechte Texte, Menüs, die Kindern Spaß machen, gute fotografische Schritt-für-Schritt-Anleitungen, klasse Küchentipps nebenbei. Oben drüber Garzeit, Vorbereitungszeit und Personenanzahl, am Anfang eine übersichtliche Zutatenliste. Ich weiß nicht genau, wie die Menge berechnet wurde, aber mit den meisten 4-Personenmenüs kann man sicher nur 2 Personen sättigen. Am Anfang wird von der Wichtigkeit von Obst und Gemüse geredet – doch in den Rezepten für Hauptgerichte kommen diese kaum vor und es gibt wenig Tipps, welches Gemüse als Beilage passt. Das finde ich schade! Wer ist nur Hähnchenkeulen oder Fleisch mit Soße und Sättigungsbeilage? Denn wie wird es gleich am Anfang erklärt?: Gute Ernährung bedeutet; 12 % Fisch/Fleisch, 8 % Fett, 33% Obst /Gemüse. Und Kuchen und Kekse soll man nicht oft essen ... Dafür gibt es am Ende ziemlich viele süße Rezepte, und was für dicke Kalorienbomben.  Die Kuchenrezepte enthalten bis auf das Letzte kein Obst, ein viel zu hoher Fett- und Zuckeranteil ist bemessen, dazu Schokolade, Buttercreme, Glasuren, Baisers. Das «Kuchenkapitel», nennt sich «süße Sachen» (dickes Kapitel); das würde ich als ungenügend bewerten. Desserts gibt es nicht im Programm, lediglich ein Eisrezept. Wo bitte bleiben Obst, Joghurt und Quark?  Das Kochbuch ist sehr fleischlastig, es gibt kaum Gemüserezepte. Alles an sich eine prima Idee und Präsentation – allerdings ernährungswissenschaftlich mangelhaft, insbesondere, da es ja ein Kinderkochbuch ist. Das interessante ist: Die Einleitung über Ernährung zeigt, wie es geht – doch die Umsetzung in den Rezepten funktioniert nicht. Genau das ist mir ein Rätsel. Es hätte ein richtig tolles Kochbuch werden können ... mit diesen inhaltlichen Mängeln allerdings nur Mittelmäßigkeit. Der Verlag Dorling Kindersley Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 6 Jahren – das passt; bis hin ins Jugendalter.



Annabel Karmel ist eine der renommiertesten Expertinnen für Baby- und Kinderernährung – auch in Deutschland. Sie hat mehr als 20 Bücher zu diesem Thema geschrieben und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit.


Ausprobiert: Marinierte Hähnchenkeulen, in der Marinade gebacken. Sehr lecker!




Annabel Karmel
Superlecker! Selbst gemacht
Die Kochschule für Kinder
Originaltitel ‏ : ‎ You can cook
Kochbuch, Kinderkochbuch, Weltküche; Kinderbuch, Sachbuch, Sachkinderbuch, Kulinarisches, Rezepte
Hardcover, 128 Seiten, 216 x 276 mm
Verlag Dorling Kindersley Verlag, 2010
Altersempfehlung: ab 6 Jahren

Zum Thema:


Die Kochschule für Kinder von Tina Marcelli

Dieses Kochbuch für Kinder hat mich begeistert, da hier endlich Kindern etwas zugetraut wird. Hier wird gekocht! Vorsicht heiß – vorsicht, scharfe Klingen! Das gehört zum Kochen dazu, und wer frühzeitig lernt, damit umzugehen, keine Angst zeigt, der kann auch damit umgehen. Von der Kinder-Carbonara bis hin zum Gulasch, oder eine Garnelenpfanne, Milchreis, das Backen von Zupfbrot oder Käsekuchen. Kinder, ran an die Kochlöffel und ran an die Töpfe! Ab 9 Jahren – mit Elternassistens früher

Weiter zur Rezension:  Die Kochschule für Kinder von Tina Marcelli


Simplissime – Das einfachste Kochbuch der Welt: Kochen für Kinder von Jean-Francois Mallet

Eine klare Bildsprache und optische Präsentation benötigt nicht viel Text. Kochen für Kinder. Die Rezepte sind ziemlich einfach, machen aber optisch viel her! Hier wird mit Spaß und guter Laune serviert! Ein einfaches, belegtes Baguette – mit Frischkäse, Gurke und Lachs, aufgeschnitten und schlängelig drapiert – mit Gurke Augen und Zunge aufs erste Stück garniert – wird ganz schnell zu einer lustigen Schlange. Ich hätte mir die Rezepte in der heutigen Zeit etwas frischer und ausgewogener vorgestellt. Ein Buch zum Spaß haben – anleiten zum Kochen und dekorieren – denn Kochen macht Spaß. Kreativität im Kopf entwickeln! Das ist es – allerdings nichts für Vegetarier und Veganer. Ab 6 Jahren (unter Aufsicht der Eltern).

Weiter zur Rezension:   Simplissime – Das einfachste Kochbuch der Welt: Kochen für Kinder von Jean-Francois Mallet


Zack, fertig! Ich kann das allein! von Christiane Kührt

Mit diesem Kinder-Kochbuch kann man seine Kids wirklich selbstständig in der Küche werkeln lassen, außer man ist überängstlich und mag sie nicht mit dem Messer allein hantieren lassen, denn hier bleiben Herd und Ofen ausgeschaltet. Klasse Rezepte, so dargestellt, dass sich alles leicht nachmachen lässt. Ohne Frage ist das gut – aber trotzdem bekommt das Kinderbuch die Gender-Zitrone! Nur Mädchen in der Küche zu sehen, wo das doch ein Buch für Kinder sein soll!

Weiter zur Rezension:   Zack, fertig! Ich kann das allein! von Christiane Kührt



Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
Kinder- und Jugendliteratur


Kulinarische Bücher 

Kochbücher, Backbücher und alles rund um Lebensmittel findet sich kompakt auf dieser Seite. Auch Genussromane, soweit ich welche lese. Schleckermäulchen also hierher klicken:





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Zappenduster von Hubertus Becker

Wahres aus der Unterwelt Kurzgeschichten aus der Unterwelt: »Alle Autoren haben mehr als zehn Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbracht.« 13 Geschichten von 6 verschiedenen Autor*innen. Diverse Schreibstile, vermischte Themen, aber das Zentralthema ist Kriminalität. Knastgeschichten, Strafvollzug, die Erzählungen haben mir unterschiedlich gut gefallen – zwei davon haben mich beeindruckt, die von Sabine Theißen und Ingo Flam. Weiter zur Rezension:  Zappenduster von Hubertus Becker 

Rezension - Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

  Eine fantasievolle poetische Gutenachtgeschichte, eine Bilderbuch-Reise über das, was in der Nacht geschieht. Eine Tochter fragt den Papa: «Was ich dich schon immer mal fragen wollte ..... Was passiert eigentlich, wenn ich schlafe?» Und der Papa beginnt zu erzählen. Es beginnt um neun Uhr. Stunde um Stunde verändert sich die Nacht und zeigt uns ihr wahres, ihr traumgleiches Antlitz: Statuen spielen verstecken, Telefone rufen sich gegenseitig an, der Wal im Schwimmbad traut sich an die Wasseroberfläche, die Laternen trinken aus Pfützen… Ist das möglich, was Papa erzählt? Oder will er uns einen Bären aufbinden? Eine wunderschöne Gutenachtgeschichte ab 4 Jahren, die zu herrlichen Träumen einlädt. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

Rezension - Kein Bock mehr von Anna Lott und Andrea Ringli

  Eine witzige Geschichte über ein starkes Mädchen, das Verantwortung für ihre Umwelt übernimmt. Eines Tages kommt Juli aus dem Haus und der Baum ist weg. Wo mag er geblieben sein? Doch als Juli nach Hause kommt, liegt er in ihrem Bett: «Kein Bock mehr!» Den Baum hat es erwischt: Burnout. Kein Wunder, dass er so viel arbeiten muss, denn er ist der einzige Baum weit und breit. Aber wo soll die Amsel denn nun ihr Nest bauen? Und wo soll die Fledermaus schlafen? Kein Problem, meint Juli, der Baum brauchte sicher nur mal eine Pause. Und so lange kann sie ja für die Tiere da sein … Humorvolles Bilderbuch mit Tiefgang ab 3 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Kein Bock mehr von Anna Lott und Andrea Ringli 

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - In allen Spiegeln ist sie Schwarz von Lolá Ákínmádé Åkerström

  Kemi, Brittany-Rae und Muna: drei Frauen leben in Schweden – drei völlig unterschiedliche Lebenswelten; eins haben sie gemeinsam: Sie sind schwarz und nicht in Schweden geboren. Ihre Ausgangssituationen können kaum unterschiedlicher sein. Trotzdem beginnen sich ihre Leben auf unerwartete Weise zu überschneiden – in Stockholm, einer als liberal geltenden Stadt. «In allen Spiegeln ist sie Schwarz» erzählt die schwierigen Themen Migration, Rassismus, Sexismus und Identität mit Leichtigkeit; obwohl nichts komplexer ist als dieser Themenbereich. Spannender zeitgenössischer Roman. Empfehlung!  Weiter zur Rezension:   In allen Spiegeln ist sie Schwarz von Lolá Ákínmádé Åkerström

Rezension - Zeiten der Auflehnung von Aram Mattioli

  Aram Mattioli erzählt zum ersten Mal den langanhaltenden Widerstand der First Peoples in den USA - vom First Universal Races Congress (1911) über die Red Power-Ära und die Besetzung von Wounded Knee (1973) bis hin zu den Protesten gegen die Kolumbus-Feierlichkeiten (1992). Die American Indians waren dabei nie nur passive Opfer, sondern stellten sich dem übermächtigen Staat sowohl friedlich als auch militant entgegen.  Schwer verdaulich, wie die Native Americans noch im 20. Jahrhundert entrechtet und diskriminiert wurden. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Zeiten der Auflehnung von Aram Mattioli

Rezension - Das Wassergespenst von John Kentrick Banges und Barbara Yelin

Dieses witzig-gruslige Jugendbuch, bzw., schlicht Comic, nimmt eine über 100 Jahre alten Geschichte von John Kendrick Bangs auf. Die Comic-Zeichnerin Barbara Yelini interpretiert die Story neu mit wundervollen Wasserbildern. Ein wundervoller Comic für Jugendliche, die nicht sehr lesebegeistert sind. Zur Rezension:    Das Wassergespenst von John Kentrick Banges und Barbara Yelin

Kreativ - Kunst - Zeichnen - Lesen - Künstler - Was gibt es Neues?

Kreativ - Kunst - Zeichnen - Lesen - Künstler - Was gibt es Neues? Große Kunst wird gekauft und verkauft, sie kommt unter den Hammer und wird vorn und hinten versichert. Kleine Kunst ist kein Produkt. Sie ist eine Haltung. Eine Lebensform. Große Kunst wird von ausgebildeten Künstlern und Experten geschaffen. Kleine Kunst wird von Buchhaltern geschaffen, von Landwirten, Vollzeitmüttern am Cafétisch, auf dem Parkplatz in der Waschküche.  (Danny Gregory) Das Farbenbuch von Stefan Muntwyler, Juraj Lipscher und Hanspeter Schneider Als ich dieses Kraftpaket von Buch in den Händen hielt, war ich zunächst einmal platt. Wer dieses Sachbuch hat, benötigt keine Hanteln mehr! Aber Spaß beiseite, wer dieses Buch gelesen hat, hat auch keine Fragen mehr zum Thema Farben. Farben werden aus Pigmenten hergestellt, soweit bekannt. Die beiden Herausgeber sind der Kunstmaler Stefan Muntwyler und der Chemiker Juraj Lipscher, beide lebenslange Farbspezialisten, und dies ist ein Kompendium der P

Rezension - In der Ferne von Hernan Diaz

  Anfang der 1850er Jahre, Håkan Söderström lebt zu einer Zeit in Schweden, in der die Menschen täglich ums Überleben kämpfen. Auszuwandern ins gelobte Land Amerika scheint eine Chance. So schickt der Vater die ältesten Jungen los. Zusammen mit seinem großen Bruder Linus steigt Håkan auf das Schiff nach England. Von dort soll es nach Nujårk, New York, weitergehen, doch im Hafen von Portsmouth verlieren sich die Brüder. Håkan fragt sich durch: Amerika! Doch der Bruder erscheint nicht auf dem Schiff – denn Håkan sitzt auf dem nach Buenos Aires. Das kapiert er zu spät, steigt in San Francisco aus. New York ist sein Ziel. Fest entschlossen, den Bruder zu finden, macht er sich zu Fuß auf den Weg, entgegen dem Strom der Glückssucher und Banditen, die nach Westen drängen. Sprachlich ausgefeilt, eine spannender, berührender Anti-Western, ein Drama mit einem feinen Ende. Die Epoche der Besiedlung Amerikas, Kaliforniens, wird hautnah eingefangen. Empfehlung! Weiter zur Rezension:  In der Ferne v

Rezension - Spanischer Totentanz von Catalina Ferrera

Der erste Barcelona-Krimi, »Spanische Delikatessen«, von Calina Ferrera hatte mir als Hörbuch gefallen: leichte Story mit Lokalkolorit, feiner Humor, spannende Geschichte. Leider konnte mich der zweite Band nicht überzeugen. Weder Spannung noch ein Gefühl für die Stadt kam auf. Touristische Beschreibungen und Restaurantbesuche lähmen eine durchschaubare Kriminalgeschichte, die die Mossos d’Esquadra auf den Cementiri de Montjuïc und die Zona Alta führt. Weiter zur Rezension:    Spanischer Totentanz von Calina Ferrera