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Neue Irre - Wir behandeln die Falschen von Manfred Lütz - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Neue Irre - Wir behandeln die Falschen 


von Manfred Lütz

Eine heitere Seelenkunde. Auf dem neuesten Stand der Forschung


Unser Problem sind die Normalen.


Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz, ist nicht nur Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, er hat auch Philosophie und katholische Theologie studiert, was diesem «Sachbuch» deutlich zu erkennen ist. Ich werde diese Rezension in der Bewertung hauptsächlich darauf ausrichten, mit welcher Intension Manfred Lütz das Buch meiner Meinung nach geschrieben hat – für absolute Laien. Fachleute werden an vielen Stellen aufschreien, widersprechen, vieles so gar nicht humorig empfinden, das Ganze als pauschal und übertrieben und oberflächlich abhaken: Im Plauderton Psychiatrie im Schnelldurchgang. Die Stärke dieses Buchs ist eben der amüsante Plauderton, für jedermann verständlich, denn in der Hauptsache geht es um Akzeptanz. Das Annehmen der eigenen Krankheit und die Toleranz durch die «Normalen». Was ist denn eigentlich «irre»? Etwas, das außerhalb der Norm der jeweiligen Gesellschaft liegt, von ihr nicht mehr als normal akzeptiert wird, von Gesellschaftsform und Zeitalter variierbar. Die Übergänge von normal zu «gestört» sind fließend. Der Psychiater schafft hier Verständnis. Jeden kann es treffen – nein, nicht immer sind genetische Lasten oder die Erziehung im Elternhaus schuldig. Kann, aber muss nicht. Viele psychisch Kranke haben lediglich einen farbigeren und feinfühligeren Charakter, so Lütz. Und überhaupt, im Einzelfall ist alles spekulativ. Lütz wirbt für Verständnis und gibt Patienten und Angehörigen ein Sprachrohr für eine weite Öffentlichkeit. Er beschreibt kurz und verständlichen psychische Erkrankungen und aktuelle Therapiemethoden. So weit gelungen.


Diese Staatsoberhäupter sind keine kranken Menschen

… eine Verharmlosung, wenn man behauptet, Donald Trump sei narzisstisch. Narzissten sind Menschen, die permanent so viel Beifall brauchen, dass sie bald keine Freunde mehr haben – und dann müssen sie zum Therapeuten. Trump hat genügend Freunde, und er leidet auch nicht. Vielmehr ist er ein Mensch, der total unmoralisch ist. So jemanden kann man nicht behandeln – der ist brandgefährlich.


Im Titel und im Klappentext geht es um die Ausführung, ob der Irrsinn die Macht der Welt übernommen hat, denn gefährliche Menschen sitzen in Spitzenpositionen von wichtigen Ländern – einige sind sogar demokratisch gewählt. Das ist ja eigentlich nichts Neues, wenn man die Weltgeschichte betrachtet. Wer hier eine psychiatrische Erklärung erwartet, wird enttäuscht sein, das Kapitel ist auch ganz kurz gehalten. «Normal» wird definiert. Diese Staatsoberhäupter sind keine kranken Menschen, sie sind lediglich unmoralisch und schlecht, denn sie wissen, was sie tun, so Lütz. Das war es auch schon. Lütz erklärt an Trump, dass dessen Vater bereits ein brutaler Typ war, gewissenlos ohne Moralvorstellung, so der Sohn abgucken konnte, dass man auf diese Weise mächtig werden kann, denn nur Geld und Macht zählt im Leben für diese Typen. Solche Menschen kann man nicht therapieren, weil sie nicht krank sind, sagt Lütz – ein wahnkranker Patient lügt auch nicht, er ist lediglich von seinem Wahn überzeugt. Trump hingegen nimmt sich alles, tut unmoralisch einfach das, was er will, hält jeden für einen Schwächling, der das nicht tut. 


Sind wirklich nur die "Normalen" gefährlich?

Im Wahlkampf hat Trump einmal gesagt, dass er auf der 5th Avenue ohne weiteres jemanden erschießen könnte, und er würde trotzdem gewählt. Auf so eine Idee kommt man nur, wenn man genau das schon einmal gedacht hat. Diese gefährliche Gewissenlosigkeit darf man nicht durch eine Diagnose wie Narzissmus verharmlosen.


Hitler, Stalin; heutige brandgefährliche Persönlichkeiten wie Kim Jong Un in Nordkorea, Jair Bolsonaro in Brasilien zählt Lütz kurz auf, die unter psychiatrischen Gesichtspunkten als normal gelten. Und genau darum hält er die Normalen für gefährlich, nicht die «Irren». An dieser Stelle war ich etwas verwirrt. Kein Wort zum Thema Psychopathen und Soziopathen – das wäre für mich an dieser Stelle fällig gewesen. Und denken wir an die «Irren», die psychiatrisch als solche gelten, oft bereits eine klinische Laufbahn hinter sich haben, die ganz harmlos mit dem Auto in Personenansammlungen fahren, Menschen erschießen, Amok laufen, Flugzeuge samt Passagiere abstürzen lassen usw. Die sind also ganz harmlos? Und was ist mit suizidalen Depressiven, die sich vor die Bahn werfen usw. und damit schwere psychische Schäden bei ihren Mitmenschen auslösen? Herr Lütz, was ist los? Das alles sind knuddelige Zeitgenossen, die ganz ungefährlich für andere sind? 


Moderne Psycho-Diagnosen und gängige Psycho-Therapien

Im zweiten Kapitel stellt der Autor die Aufgaben der Psychiatrie vor. Es geht um den geschichtlichen Abriss und die Entwicklung, sicher interessant, für Laien. Alle Diagnosen, alle Therapien: In diesem Kapitel gibt Lütz einen Überblick über verschiedene psychische Erkrankungen und neurologische Störungen. Das ist alles äußerst kurz und knapp, aber verständlich definiert. Moderne Psycho-Diagnosen und gängige Psycho-Therapien werden erklärt. Lütz zeigt den Unterschied zwischen einer Depression und einem Burnout auf. Letzteres ist keine Krankheit, lediglich ein Zustand einer psychischen Überlastung aus den verschiedensten Gründen, eine Stimmung, die sich von allein normalisiert. Auch hier hätte ich mir ein paar Worte mehr gewünscht, denn als Beispiel werden belastende Lebenssituationen angerissen, es wird nicht auf belastende Arbeitssituationen eingegangen, die heute häufig der Auslöser sind. Schizophrenie, Sucht und Angsttraumata kommen zu Wort. Und der Psychiater klärt, alles ist heute medikamentös behandelbar – nur Rückschläge wird es immer geben. An dieser Stelle verharmlost mir der Psychiater Psychopharmaka, die seiner Meinung nach heute kaum Nebenwirkungen haben. Wer mit psychisch Kranken gearbeitet hat, wird an dieser Stelle aufschreien! Wir sollen locker umgehen mit Stimmenhörern, Schizophrenen, mit dem Borderlinesyndrom, den Patienten Verständnis entgegenbringen. Das hört sich gut an und einfach. Wer als Angehöriger betroffen ist, wird nun aufstöhnen – als wenn das so unproblematisch wäre … Vieles ist hier durch die rosa Brille profan abgehandelt und nur die lustigen Seiten werden angesprochen – die harte Wirklichkeit wird für mich hier stark banalisiert.


Das Buch kann mich nicht überzeugen

Das Buch hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Auf der einen Seite wird um Verständnis geworben – und das ist gut so, es wird auf einfache Weise die Psychiatrie erklärt. Andererseits ist mir genau diese Darstellung viel zu anspruchslos und meiner Meinung nach an einigen Stellen wissenschaftlich falsch, zu undifferenziert, mit einem Humor, der in manchen Bereich fast zynisch ist. Ein bedeutender Aspekt fehlt: Wie integrieren wir in einer Leistungsgesellschaft psychisch Kranke und noch viel wichtiger: Wie gehen wir als Angehörige damit um. Ein Buch für Menschen, die unterhaltsam in die Psychiatrie hineinschnuppern möchten, mehr ist es für mich nicht. In diesem Sinn würde ich gerade noch 3 Sterne geben – als Sachbuch wäre es mir nur einen Stern wert.


Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz, geboren 1954, ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Nervenarzt und Theologe. Er studierte Humanmedizin, Philosophie und katholische Theologie in Bonn und Rom. 1989 wurde er Oberarzt der psychiatrischen Abteilung am Marienhospital in Euskirchen und zugleich Leitender Arzt der Klinik Sankt Martin in Euskirchen-Stotzheim, einer Fachklinik für alkohol- und medikamentenabhängige Männer. Von 1997 bis 2019 war er Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln, eines Fachkrankenhauses für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie. 1981 gründete Manfred Lütz in Bonn die integrative Behindertengruppe «Brücke-Krücke», eine Gruppe behinderter und nichtbehinderter Jugendlicher, für die er sich heute noch engagiert. Manfred Lütz ist Autor verschiedener Bestseller, u.a. «Gott - Eine kleine Geschichte des Größten», für das er den internationalen Literaturpreis Corine erhielt. Darüber hinaus ist er Kabarettist, Kolumnist und nimmt als Autor mehrerer überregionaler Zeitungen regelmäßig zu aktuellen Themen Stellung. Manfred Lütz ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt bei Bonn.


Manfred Lütz 
Neue Irre - Wir behandeln die Falschen
Eine heitere Seelenkunde. Auf dem neuesten Stand der Forschung
Sachbuch, Psychiatrie, Psychologie, Psychose, Psychotherapie, Depression
208 Seiten
Kösel Verlag, 2020


Sachbücher

Hier stelle ich Sachbücher vor, die im Prinzip nichts mit Fachliteratur zu tun haben. Eben Sachbücher jeder Art, die ein breites Publikum interessieren könnte.
Sachbücher


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