Direkt zum Hauptbereich

Meine japanische Küche von Paul Stevan - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing




Meine japanische Küche 


von Paul Stevan

Rezepte für jeden Tag


Endlich einmal ein alltagstaugliches Kochbuch zur japanschen Küche! Ramen, Miso, Sushi und Sashimi, die grüne Küche Japans und der japanische Grill. Nach einer kurzen Einführung in die Warenkunde, japanischen Grundzutaten, haben mich sogleich die Brühen begeistert. Ein Huhn, Gewürze, Gemüse, mit Wasser bedecken, zwei Stunden leise köcheln lassen. Keine 12 Liter, die 18 Stunden mit der Einlage auf Volldampf kochen müssen ... Hier finden wir Rezepte mit Zutaten, die leicht erhältlich sind, Menüs, die unkompliziert herzustellen sind. Also nichts für ausgefeilte Japan-Köche, die mit Geduld ein Wochenende lang an einem Rezept basteln, sondern Rezepte für den Hausgebrauch, die hervorragend gelingen – etwas für Einsteiger in die japanische Küche. 


Shoyo-Ramen mit Ente und Shiitakepilzen



Udon Nudelsuppe


Vor jedem neuen Kapitel (Snacks, Salate, Starter, Sushi & Rice Dishes, Ramen, Brühe, Suppen, Eintöpfe, Donburi und Bowls, Pfanne und Grill und Desserts) führt eine circa zweiseitige Einführung in das Thema ein. Am Ende des Buchs erklärt Stevan japanische alkoholische Beilagen, gibt Tipps, welches Getränke zu welchen Gerichten passen.



Maki- und Ura-Maki-Sushi


Shio-Ramen mit Wakame und Garnelen; Tantanmen-Ramen; Miso-Ramen mit Mais, Eiern und Frühlingszwiebeln; Shoyo-Ramen mit Ente und Shiitakepilzen; Udon Nudelsuppe; Verschidene Shushi & Co, Tempura-Gerichte, und alles vom Grill: Tataki, Tonkatsu (so etwas wie das japanische Wiener-Schnitzel); Schweinebauch und zarte Rippchen; Chickenburger mit Wasabai-Ketchup und Mandarinen-Mayonnaise; Zaru Soba (kalte Buchweizennudeln mit einem würzigen Dip), Tamagoyaki (Rührei-Rolle), Gyoza (Teigtaschen), Teba Shichimi (knusprige Hähnchenflügel); Backhähnchen mit Panko-Panade und Knoblauch-Pflaumensauce; in Sake gedämpfte Venusmuscheln; Kartoffelsalat mit Wasabi-Dressing; Gerösteter Blumenkohl; Grüner Spargel mit Miso-Mayonaise,; in der süßen Abteilung Grüntee-Frischkäsekuchen; Matcha-Eiscreme Schoko-Seidentofu-Mousse; ein paar Ausschnitte aus den Rezepten. Für die ganz schnellen Köche gibt es den Tipp, für die Udon-Nudelsuppe die Einlage des Brathähnchens mit einem fertigen Huhn vom Grill zu bestücken.



Tataki



Scharfe Rippchen


Stevan Paul erklärt zum Beispiel, wie man Teriyaki-Sauce selbst herstellen kann. Interessant auch das «falsche Dashi» bei dem er die Kombu-Alge und Bonitoflocken durch Sardellenfilets, Sojasauce, Knoblauch, Ingwer und altes Brot ersetzt. Schweinebauch ist ja eigentlich nichts für mich – doch der wird in der Ramenküche viel verwendet. Dieses Rezept, «butterzart und knusprig», ein Fleisch, das fast zerfällt, kann ich mir vorstellen, zuzubereiten. Das Cover trägt eine Holzoptik, auch haptisch, und die ungewöhnliche Art der Bindung verhindert, dass die aufgeschlagenen Seiten automatisch wieder zuklappen – herrlich, dann muss man sich nicht mit einem Beschwerer behelfen. Was mir gefällt, ist das Augenmerk auf die Machbarkeit der Rezepte. Anleitung und Zutaten sind machbar, führen zu brauchbaren Ergebnissen.  Schhon die Präsentation der Rezepte macht Lust. Wer sich an die japanische Küche am eigenen Herd heranwagen möchte, der liegt hier richtig! Abteilung Lieblingskochbuch in meinem Regal!



Tamagoyaki (Rührei-Rolle)



Gerösteter Blumenkohl


Stevan Paul ist gelernter Koch und als Autor und Rezeptentwickler für verschiedene Verlage, Zeitungen, Zeitschriften und Radiostationen tätig. Neben erfolgreichen Kochbüchern schreibt er als freier Journalist kulinarische Texte, Kolumnen und Reisereportagen. Mit nutriculinary.com betreibt er eines der meistgelesenen Food-Blogs im deutschsprachigen Raum.


Andrea Thode wurde 1972 in Norditalien geboren, lebt aber seit seiner frühen Kindheit in Hamburg.Nach seiner Ausbildung zum Fotografen hat er sich zunächst in diversen Berufen geübt,bevor er schließlich als fester Fotograf für das Magazin Effilee Reisen, Reportagen undStillleben rund um das Thema Essen und Trinken bebildert hat. Seit 2012 arbeitet erleidenschaftlich als freischaffender Fotograf für verschiedene Redaktionen und Werbekundenmit dem Schwerpunkt Food.


Ausprobiert:

Die Hühnerbrühe gekocht und sie war hervorragend. Wir hatten wegen des Geschmacks noch Hühnerbeine für die Brühe hineingegeben, Tipp aus einem anderen Buch.






Paul Stevan
Meine japanische Küche
Rezepte für jeden Tag
Fotografin: Andrea Thode
Kochbuch, Rezepte, Kulinarisch, Asiatische Küche, Japanische Küche
Hardcover, 224 Seiten, 265cm x 200cm
Hölker Verlag, 2017




Kulinarische Bücher 

Kochbücher, Backbücher und alles rund um Lebensmittel findet sich kompakt auf dieser Seite. Auch Genussromane, soweit ich welche lese. Schleckermäulchen also hierher klicken:


Sachbücher

Hier stelle ich Sachbücher vor, die im Prinzip nichts mit Fachliteratur zu tun haben. Eben Sachbücher jeder Art, die ein breites Publikum interessieren könnte.
Sachbücher


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Zappenduster von Hubertus Becker

Wahres aus der Unterwelt Kurzgeschichten aus der Unterwelt: »Alle Autoren haben mehr als zehn Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbracht.« 13 Geschichten von 6 verschiedenen Autor*innen. Diverse Schreibstile, vermischte Themen, aber das Zentralthema ist Kriminalität. Knastgeschichten, Strafvollzug, die Erzählungen haben mir unterschiedlich gut gefallen – zwei davon haben mich beeindruckt, die von Sabine Theißen und Ingo Flam. Weiter zur Rezension:  Zappenduster von Hubertus Becker 

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Kein Bock mehr von Anna Lott und Andrea Ringli

  Eine witzige Geschichte über ein starkes Mädchen, das Verantwortung für ihre Umwelt übernimmt. Eines Tages kommt Juli aus dem Haus und der Baum ist weg. Wo mag er geblieben sein? Doch als Juli nach Hause kommt, liegt er in ihrem Bett: «Kein Bock mehr!» Den Baum hat es erwischt: Burnout. Kein Wunder, dass er so viel arbeiten muss, denn er ist der einzige Baum weit und breit. Aber wo soll die Amsel denn nun ihr Nest bauen? Und wo soll die Fledermaus schlafen? Kein Problem, meint Juli, der Baum brauchte sicher nur mal eine Pause. Und so lange kann sie ja für die Tiere da sein … Humorvolles Bilderbuch mit Tiefgang ab 3 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Kein Bock mehr von Anna Lott und Andrea Ringli 

Rezension - Zeiten der Auflehnung von Aram Mattioli

  Aram Mattioli erzählt zum ersten Mal den langanhaltenden Widerstand der First Peoples in den USA - vom First Universal Races Congress (1911) über die Red Power-Ära und die Besetzung von Wounded Knee (1973) bis hin zu den Protesten gegen die Kolumbus-Feierlichkeiten (1992). Die American Indians waren dabei nie nur passive Opfer, sondern stellten sich dem übermächtigen Staat sowohl friedlich als auch militant entgegen.  Schwer verdaulich, wie die Native Americans noch im 20. Jahrhundert entrechtet und diskriminiert wurden. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Zeiten der Auflehnung von Aram Mattioli

Rezension - Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

  Eine fantasievolle poetische Gutenachtgeschichte, eine Bilderbuch-Reise über das, was in der Nacht geschieht. Eine Tochter fragt den Papa: «Was ich dich schon immer mal fragen wollte ..... Was passiert eigentlich, wenn ich schlafe?» Und der Papa beginnt zu erzählen. Es beginnt um neun Uhr. Stunde um Stunde verändert sich die Nacht und zeigt uns ihr wahres, ihr traumgleiches Antlitz: Statuen spielen verstecken, Telefone rufen sich gegenseitig an, der Wal im Schwimmbad traut sich an die Wasseroberfläche, die Laternen trinken aus Pfützen… Ist das möglich, was Papa erzählt? Oder will er uns einen Bären aufbinden? Eine wunderschöne Gutenachtgeschichte ab 4 Jahren, die zu herrlichen Träumen einlädt. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Was macht die Nacht? von Dirk Gieselmann und Stella Dreis

Rezension - Ein Freund wie kein anderer von Oliver Scherz und Barbara Scholz

Die Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, die einige Krisen überwinden muss. Ein illustriertes spannendes Kinderbuch zum Vorlesen, ebenso für Erstleser geeignet. Ein Erdhörnchenkind und ein Wolf freunden sich an, haben manches Abenteuer zu bestehen und ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt. Weiter zur Rezension:    Ein Freund wie kein anderer von Oliver Scherz und Barbara Scholz

Rezension - Das Wassergespenst von John Kentrick Banges und Barbara Yelin

Dieses witzig-gruslige Jugendbuch, bzw., schlicht Comic, nimmt eine über 100 Jahre alten Geschichte von John Kendrick Bangs auf. Die Comic-Zeichnerin Barbara Yelini interpretiert die Story neu mit wundervollen Wasserbildern. Ein wundervoller Comic für Jugendliche, die nicht sehr lesebegeistert sind. Zur Rezension:    Das Wassergespenst von John Kentrick Banges und Barbara Yelin

Rezension - In allen Spiegeln ist sie Schwarz von Lolá Ákínmádé Åkerström

  Kemi, Brittany-Rae und Muna: drei Frauen leben in Schweden – drei völlig unterschiedliche Lebenswelten; eins haben sie gemeinsam: Sie sind schwarz und nicht in Schweden geboren. Ihre Ausgangssituationen können kaum unterschiedlicher sein. Trotzdem beginnen sich ihre Leben auf unerwartete Weise zu überschneiden – in Stockholm, einer als liberal geltenden Stadt. «In allen Spiegeln ist sie Schwarz» erzählt die schwierigen Themen Migration, Rassismus, Sexismus und Identität mit Leichtigkeit; obwohl nichts komplexer ist als dieser Themenbereich. Spannender zeitgenössischer Roman. Empfehlung!  Weiter zur Rezension:   In allen Spiegeln ist sie Schwarz von Lolá Ákínmádé Åkerström

Kreativ - Kunst - Zeichnen - Lesen - Künstler - Was gibt es Neues?

Kreativ - Kunst - Zeichnen - Lesen - Künstler - Was gibt es Neues? Große Kunst wird gekauft und verkauft, sie kommt unter den Hammer und wird vorn und hinten versichert. Kleine Kunst ist kein Produkt. Sie ist eine Haltung. Eine Lebensform. Große Kunst wird von ausgebildeten Künstlern und Experten geschaffen. Kleine Kunst wird von Buchhaltern geschaffen, von Landwirten, Vollzeitmüttern am Cafétisch, auf dem Parkplatz in der Waschküche.  (Danny Gregory) Das Farbenbuch von Stefan Muntwyler, Juraj Lipscher und Hanspeter Schneider Als ich dieses Kraftpaket von Buch in den Händen hielt, war ich zunächst einmal platt. Wer dieses Sachbuch hat, benötigt keine Hanteln mehr! Aber Spaß beiseite, wer dieses Buch gelesen hat, hat auch keine Fragen mehr zum Thema Farben. Farben werden aus Pigmenten hergestellt, soweit bekannt. Die beiden Herausgeber sind der Kunstmaler Stefan Muntwyler und der Chemiker Juraj Lipscher, beide lebenslange Farbspezialisten, und dies ist ein Kompendium der P

Rezension - In der Ferne von Hernan Diaz

  Anfang der 1850er Jahre, Håkan Söderström lebt zu einer Zeit in Schweden, in der die Menschen täglich ums Überleben kämpfen. Auszuwandern ins gelobte Land Amerika scheint eine Chance. So schickt der Vater die ältesten Jungen los. Zusammen mit seinem großen Bruder Linus steigt Håkan auf das Schiff nach England. Von dort soll es nach Nujårk, New York, weitergehen, doch im Hafen von Portsmouth verlieren sich die Brüder. Håkan fragt sich durch: Amerika! Doch der Bruder erscheint nicht auf dem Schiff – denn Håkan sitzt auf dem nach Buenos Aires. Das kapiert er zu spät, steigt in San Francisco aus. New York ist sein Ziel. Fest entschlossen, den Bruder zu finden, macht er sich zu Fuß auf den Weg, entgegen dem Strom der Glückssucher und Banditen, die nach Westen drängen. Sprachlich ausgefeilt, eine spannender, berührender Anti-Western, ein Drama mit einem feinen Ende. Die Epoche der Besiedlung Amerikas, Kaliforniens, wird hautnah eingefangen. Empfehlung! Weiter zur Rezension:  In der Ferne v