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Harley Quinn: Breaking Glass - Jetzt kracht’s! von Mariko Tamaki und Steve Pugh - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Harley Quinn: Breaking Glass - Jetzt kracht’s! 


von Mariko Tamaki und Steve Pugh


Mit nur fünf Dollar in der Tasche muss Harleen Quizel nach Gotham City zu ihrer Großmutter ziehen, als ihre Mutter einen Job auf einem Kreuzfahrtschiff erhält, sie nicht mitnehmen kann. Doch die Oma ist gerade verstorben und eine Freundin der Oma, eine Dragqueen namens Mama, wohnt in der Wohnung, nimmt sie auf. Ein Ort zum Wohlfühlen. In der Schule findet sie schnell eine Freundin, Ivy, die sich feministisch engagiert. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die beiden Mädchen werden schnell ein Team, denn das Viertel, in dem Harleen wohnt, soll Eigentumswohnungen weichen. Harleen will für ihr Heim und das kleine Theater von Mama  kämpfen und wird zu Harley Quinn. Und dann gibt es den Kämpfer namens Joker. Welches Spiel spielt er?




Ihr kennt doch bestimmt die Märchen mit den niedlichen glubschäugigen Prinzesschen mit langen Haaren und weiten Kleidern, die mit Tieren reden können, oder? Tja, die gibt’s hier nicht. Das hier ist Harleen Quinzels Geschichte. Macht euch bereit für eine Reise zurück in die Vergangenheit, Miezen.
Diverse gesellschaftliche Probleme werden in dieser Graphik Novel im Superheldenstil  hier angesprochen: soziale Ungerechtigkeit, Gentrifizierung, Korruption, Rassismus, Gleichberechtigung und Homophobie. Ein Mädchen aus schwierigen Verhältnissen engagiert sich und lässt sich von einem «Verführer» antreiben, gerät in eine böse Geschichte hinein. Aber sie kapiert was hier läuft, und dreht den Spieß um. Harleens persönlicher Kampf mit sich selbst wird recht gut dargestellt. Sie sitzt zwischen den Stühlen. Ivy möchte, dass sie demonstriert, legal ihren Protest anpackt. Doch sie ist ein wütendes Mädchen, lässt sich von Joker zu Gewalttaten überreden. Breaking Glass, Wut im Bauch, welche Seite ist die richtige? Man kann nicht immer alles richtig machen im Leben, überschreitet manchmal Grenzen. Verführer locken an allen Ecken. Grenzen erkennen, Verführern hinter die Maske zu blicken, und sich dem Problem stellen. Ein guter Comic, für Jugendliche ab 13 Jahren. Die Zeichnungen sind klasse, fotorealistisch schwarz-weiß, mit zarten Farben hinterlegt. Mit der Wut von Harleen steigert sich die Farbe rot im Hintergrund, Rot steht für Gewalt, klasse gelöst.  Hier gibt es keine «niedlichen glubschäugigen Prinzesschen», Action, Spaß, Engagement – fein herausgezeichnete Charaktere unterstreichen den Text. Meine Empfehlung!





Mariko Tamaki ist eine preisgekrönte kanadische Schriftstellerin, die in Oakland, Kalifornien, lebt. Sie ist die Autorin von «Saving Montgomery Sole» und verfasste gemeinsam mit Jillian Tamaki «Ein Sommer am See», das mit dem renommierten Eisner Award, dem Ignatz Award, der Caldecott Medal sowie dem Printz Award ausgezeichnet wurde. Außerdem schrieb sie zusammen mit Rosemary Valero-O’Connell «Laura Dean Keeps Breaking Up with Me». Zu ihrem wachsenden Repertoire an von Kritikern hochgelobten Comics und Graphic Novels gehören zudem «Teenage Mutant Ninja Turtles», «Tomb Raider», «Adventure Time», «She-Hulk», «X-23» und «SUPERGIRL: BEING SUPER».



Steve Pugh ist ein britischer Schriftsteller und Zeichner, der in den Midlands in England geboren wurde und auch heute noch dort lebt. Schon bei der Gründung von DCs Imprint Vertigo wurde er rekrutiert und arbeitete zunächst an «HELLBLAZER» sowie an «ANIMAL MAN» mit, später am «PREACHER-Spin-off DER HEILIGE DER KILLER». Er schrieb und zeichnete «Hotwire» für Radical. Außerdem illustrierte er Dutzende Serien für «Dark Horse», «DC» und «Marvel» und zeichnete die von Kritikern hochgelobte, Eisner-Award-nominierte Neuerfindung von «THE FLINTSTONES».


Mariko Tamaki / Steve Pugh 
Harley Quinn: Breaking Glass - Jetzt kracht’s!
Originaltitel: Harley Quinn: Breaking Glass
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Anne Thies
Comic, Graphic Novel, Superhelden
Taschenbuch, 212 Seiten
panini ink Verlag, 2020
Altersempfehlung: 13 - 16 Jahre






Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! 
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