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Fahrenheit 451 von Victor Santos - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing




Fahrenheit 451  


von Victor Santos

Comic nach dem Roman von Ray Bradbury


Dies ist die Adaption des Klassikers Fahrenheit 451 als Comic. Guy Montag ist Feuerwehrmann, aber seine Aufgabe besteht nicht darin, Brände zu löschen, sondern Bücher zu verbrennen, ein Gegenstand, der verboten ist, weil er zum Denken animiert, verschiedene Meinungen hervorrufen kann und weil Bücher Traurigkeit verursachen können. Ein mechanischer Roboterhund der Feuerwehr ist stets unterwegs, Bücher bzw. Papier zu erschnüffeln. Bewaffnet mit einer tödlichen Injektion, begleitet von Hubschraubern, spürt Montag Bücher und Dissidenten auf, die immer noch Bücher aufbewahren und lesen. Montag und seine Crew schlagen dann zu. Víctor Santos fängt in seinen Zeichnungen die versklavte Zivilisation und den Konformismus von Ray Bradburys dystopischem Klassiker gekonnt ein.


Die Bücher waren nur ein Gefäß, in dem wir etwas aufbewahrten, was wir zu vergessen fürchteten.





Inhaltlich wird die Essenz aus dem Roman gezogen und in Bilder umgesetzt. Die Menschen sitzen in ihrer Freizeit vor riesigen Bildschirmen, die mehrere Wände im Wohnzimmer einnehmen, lassen sich vom Staats-Tralala berieseln. Guy Montag weiß, was seine Aufgabe ist, bis ihm eine neue Nachbarin begegnet, sinnlich, ein wenig verrückt. Und die behauptet, früher sei die Feuerwehr dazu da gewesen, Brände zu löschen und nicht, um Bücher zu verbrennen. Und sie regt ihn zum Nachdenken an, fragt ihn, ob er glücklich sei – und er fängt an zu lesen…  Die Grübelei bleibt dem Vorgesetzten von Montag nicht verborgen. 







Im Zeichnerischen erinnert mich der Comic an die Fünfziger, Zeichenstrich, Bekleidung der Figuren, Cocktailgeschlürfe. Das Farbspiel wechselt mit den Emotionen der Situation, was mir sehr gut gefallen hat, bringt Atmosphäre in die Grafiken. Zuhause abhängen mit Cinema-TV oder das ständige scrollen in sozialen Medien; der Verbot bestimmter Bücher in Schulen der USA, das Verbrennen in anderen Ländern, mutet sich hier zum Vergleich an. Ein Roman, der bis heute seine Relevanz nicht verloren hat. Va, pensiero, sull’ali dorate … Die Gedanken sind frei und die kann uns niemand nehmen – außer der Tod. Klasse Umsetzung von klassischer Literatur zur Graphic Novel! Empfehlung! 




Der 1977 in Valencia geborene Victor Santos hat eine Vielzahl  Comics geschrieben und illustriert, die in Spanien und Frankreich veröffentlichten, darunter Los Reyes Elfos (Die Elfenkönige), Pulp Heroes, Young Ronins, Lone in Heaven, Rashomon, Sukeban Turbo und Black Kaiser. Santos hat in den Vereinigten Staaten zahlreiche Comics illustriert, darunter Azzarellos New York Times-Bestseller Filthy Rich, einen der ersten Titel der Vertigo Crime-Reihe von DC Comics, das Fantasy-Epos The Mice Templar von Bryan J. L. Glass und Michael Avon Oeming, James Pattersons New York Times-Bestsellerserie Witch & Wizard sowie verschiedene Titel wie Furious, Black Market, Godzilla: Kingdom of Monsters, Sleepy Hollow oder Big Trouble in Little China. Seine letzten Werke sind die Image-Comicserie Violent Love mit Frank Barbiere und das in Kürze erscheinende Bad Girls, das von Alex de Campi für Simon & Schuster geschrieben wird. In der Zwischenzeit hat Santos seine Karriere als Autor in Spanien mit anderen Künstlern fortgesetzt und die Graphic Novels Silhouette, Ragnarök, La sangre de las Valkirias (Das Blut der Walküren), Ezequiel Himes: Zombie Hunter, La Hija de la Tormenta (Die Tochter des Sturms) und Infinity Outrage. Seine bei Dark Horse erschienene Polar-Trilogie, sein bisher persönlichstes Projekt, wurde von dem preisgekrönten Videoclip-/Filmregisseur Jonas Akerlund mit Mads Mikkelesen (Casino Royal, Hannibal, The Hunt, Roge One: A Star Wars Story), Vanessa Hudgens (High School Musical, Spring Breakers), Katheryn Winnick (Vikings) und Matt Lucas (Alice im Wunderland, Dr. Who) in einer Constantin Films/Netflix-Produktion verfilmt. Santos hat für seine Arbeit sechs Preise auf der internationalen Comic-Convention in Barcelona und drei auf der Comic-Convention in Madrid gewonnen. 




Victor Santos
Fahrenheit 451  
Comic nach dem Klassiker von Ray Bradbury
Aus dem Spanischen übersetzt von Silvano Loureiro Pinto
Comic, Graphic Novel, Klassiker, Dystopie, Bücherverbrennung
Hardcover, 160 Seiten,21x28 cm 
Cross Cult Verlag, 2024




Graphic Novel, Comic, Grafisches  

Für die Fans von Comis / Graphic Novels und sonstigem Gezeichneten, wie Satire. Hier auf dieser Seite zusammengefasst.  Alle Altersgruppen. Graphic Novel, Comic, Grafisches

Fantasy, Fantastic, Dystopien

Hier bin ich leider in letzter Zeit etwas ratlos. In dieser Rubrik wird wenig auftauchen. Leider habe ich das Gefühl, dass hier keine neuen Ideen kommen. Ich mag nicht immer wieder das gleiche Buch in Abwandlung lesen ... Aber auch hier lasse ich mich gern überraschen. Meist findet man unter den Dystopien doch mal was Neues.
Fantasy


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