Direkt zum Hauptbereich

Alfred Hitchcock von Noël Simsolo, Dominique Hé - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Alfred Hitchcock 


von Noël Simsolo, Dominique Hé 

2 Der Meister des Suspense 



Im Leben geht es nicht nur ums Atmen. Es geht auch darum, atemlos zu sein. (Alfred Hitchcock)


Dies ist der zweite Teil der Graphic Novel-Biografie über Alfred Hitchcock und behandelt seine Schaffenszeit in den USA. 1960 traumatisierte «Psycho» Kinogänger auf der ganzen Welt, denn nie zuvor waren Angst und Spannung derart brillant auf der Leinwand inszeniert worden. Als «Master of Suspense» ist Hitchcock in die Kinogeschichte eingegangen. In kleinen Ausschnitten präsentiert dieser Comic seine ersten Schritte in Hollywood, die anfangs mit zahlreichen Hindernissen einhergingen, bis hin zum Zenit seines Erfolgs. Workaholic, Perfektionist, Scherzbold und Koloss in mehr als einer Hinsicht - Hitchcock ist und bleibt ein Phänomen! Der erste Band behandelte das Leben und die beruflichen Anfänge und Erfolge von «Hitch» in London. 




1963 wird in Cannes Les Oiseaux (Die Vögel) gezeigt, der Film, der von der US-Kritik niedergemacht wird. «Rebecca» erhielt 1941 den Oscar für den besten Film, doch Hitchcock selbst wird nie den ersehnten Oscar erhalten. Noël Simsolo ist Filmhistoriker und ein auf Biografien spezialisierter Comic-Autor. Er setzt Schlüsselszenen aus dem Leben von Hitchcock und seinen Filmen in diesem Buch zu einer hervorragenden Biografie zusammen, die Dominique Hé in fast fotografischen Schwarz-Weiß-Szenen grafisch umsetzt, die an die präzisen Storyboards von Hitch erinnern, die er vor jedem Dreh anfertigte. Lass die Bilder sprechen, lass sie wirken – so seine Devise. Die Dialoge sind ein Nebenprodukt der Bilder. Die musikalische Unterlegung war in seinen Filmen nicht unwesentlich. Jeder hat diese Bilder im Kopf: Die Vögel, die zu Tausenden auf die Menschen niedergehen; der Duschvorhang, das Messer, die kämpfende Frau unter laufendem Wasser – die Musik. Bedrohung durch die Macht der Bilder. 



Wenn ich das Drehbuch fertig und den Film auf Papier entworfen habe, ist für mich der kreative Teil erledigt, und der Rest ist nur noch langweilig.(Alfred Hitchcock)



Hitchcock der Voyeur: Perspektiven, Beleuchtung, Schock, eindringliche Töne. Wer war dieser Mann, der seine Mitmenschen gern mit üblen Streichen überraschte? Die Kindheit und Jugend war im ersten Band angesprochen – die Erziehung nicht immer ganz einfach für den jungen Alfred. Hitch der Perfektionist, der Workaholic, der mit Ängsten seines Publikums spielt, der König des Thrillers. Er legte alle Kameraeinstellungen bereits vor dem Dreh akribisch fest. Der Aufstieg in den 50er Jahren: «Das Fenster zum Hof» (1954), «Über den Dächern von Nizza» (1955), «Vertigo» (1958), «Der unsichtbare Dritte» (1959), «Psycho» (1960). Mit «Immer Ärger mit Harry» (1955), zeigte er, dass er auch bissige Humor-Filme drehen kann. Glück für Shirley MacLaine, die für ihr erstes Engagement hier mit dem Golden Globe als «Meistversprechende Nachwuchskünstlerin» belohnt wurde. Hitchcock konnte die Creme der Schauspieler überzeugen, in seinen Filmen mitzuwirken. Er drehte im Laufe seiner Karriere mit nahezu allen großen Schauspielern seiner Zeit: James Stewart, Gregory Peck, Cary Grant, Henry Fonda, Sean Connery, Paul Newman, Anthony Perkins, Joseph Cotten, Charles Laughton, John Forsythe Günter Strack, Hansjörg Felmy – Grace Kelly, Janet Leigh, Ingrid Bergman, Doris Day, Marlene Dietrich, Julie Andrews, Kim Novak, Eva Marie Saint, Tippi Hedren, wobei er bei den weiblichen Hauptrollen Blondinen den Vorzug gab. Im Alter neigte Hitch zu Alkoholexzessen und Übergriffigkeit gegenüber Frauen, mischte sich in das Privatleben seiner Schauspielerinnen ein, bestimmte deren Garderobe und Styling. Es soll auch Annäherungsversuche gegeben haben. 


Besonders schwer hatte es Tippi Hedren mit ihm, die sich im Groll von Hitchcock trennte. Das betraf den privaten Bereich. Doch auch im Dreh verlangte Hitch ziemlich viel von seinen Schauspieler*innen. Tippi Hedren musste für «Die Vögel» einen Raum betreten, der mit lebenden Vögeln vollgestopft war, die von Männern permanent in ihre Richtung aufgescheucht wurden. Man hatte ihr versichert, es werde nur mit künstlichen Vögeln gedreht. Einer hackte nach ihrem Auge, ein anderer verletzte sie heftig im Gesicht. Nach diesem Dreh erlitt sie einen Nervenzusammenbruch. Für sie ließ Hitch teure Garderobe entwerfen; nicht nur für ihre Filmrollen. Er ließ sie überwachen, wollte ihr vorschreiben, welche Freunde sie haben darf. In «Marnie» spielte sie das Opfer einer bestialischen Vergewaltigung – das hatte es in einem Film bisher noch nie gegeben. Hitch machte ihr sexuelle Angebote, und nach Beendigung des Films verzichtete sie auf eine weitere Zusammenarbeit. Auch in seinem letzten Film «Frenzy» (1972) wurden wieder brutale Morde an Frauen dargestellt, wobei der Frauenmörder genussvoll in die Kamera blickte, während er seine Opfer massakrierte.



Alfred Hitchcock erhielt unzählige Auszeichnungen im Kino- und Showbiz. 1979 zeichnete ihn das American Film Institute mit dem AFI Life Achievement Award aus – eine große Ehre. Er war sechsmal für den Oscar nominiert, erhielt ihn aber nie – zu blutig und zu brutal für Hollywood. Vier Monate vor seinem Tod erhielt er 1980 die Erhebung in den Adelsstand, allerdings ohne Kniefall. Krankheit und sein massiger Körper ließen das nicht zu. Als sympathischen Zeitgenossen bezeichnete man Alfred Hitchcock weniger. Dumme Scherze auf Kosten anderer zu machen, war sein Hobby. Seinem Team hat er extrem viel abverlangt, was genau darum seine Filme auszeichnete. Sein Umgang mit Frauen war in den letzten Jahren nicht rühmlich. Aber er war ein grandioser Filmemacher und Regisseur. Kein anderer hat die Filmgeschichte geprägt wie er. The Master of Suspense. Die Panels in dieser Graphic Novel sind aneinandergeheftet in kurzen Sequenzen, bringen eine gute Übersicht über die Persönlichkeit von Hitch und seinen Werken. Grafisch erinnern sie an Filmszenen, sind im klassischen Stil arrangiert. Für mich passend zu dieser Biografie. Nach Band 1 nun der Abschluss mit Band 2, rundet das gewaltige Werk von Alfred Hitchcock ab. Sehr lesenswert!



Noël Simsolo, geboren 1944 in Périgueux, ist ein französischer Regisseur, Drehbuchautor, Filmhistoriker und Romancier. Er ist vor allem für die Edgar Flanders-Reihe sowie Interviews mit Sergio Leone bekannt. 2004 erschien mit Ne touchez à rien sein erstes Comicalbum. Inzwischen hat Simsolo beim französischen Verlag Glénat eine ganze Reihe vornehmlich historischer Comics vorgelegt, unter anderem über Napoleon Bonaparte und Marie Antoinette. In der Kollektion 9 1/2, die ebenfalls von Glénat verlegt wird, widmet er sich großen Persönlichkeiten der Filmgeschichte wie Sacha Guitry, Sergio Leone oder Alfred Hitchcock.


Dominique Hé, geboren 1949, studierte zunächst Agrarwissenschaften, bevor er auf Comics umschwenkte. Seine ersten Stories brachte er ab 1973 in der Zeitschrift Pilote unter und ab 1976 bei Rock & Folk sowie Métal Hurlant (Schwermetall). Im Lauf der Jahre arbeitete Hé mit zahlreichen bekannten Comic-Schaffenden wie Jean Giraud, Patrick Cothias und Serge Le Tendre für diverse große Verlage und Zeitschriften in Frankreich, darunter Les Humanoïdes Associés, Glénat, Dargaud, Hachette und auch den Louvret. Er lebt in Paris.



Noël Simsolo, Dominique Hé 
Alfred Hitchcock 
2 Der Meister des Suspense
Originaltitel:  Le Maitre de L’Angoisse 
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Comic, Graphic Novel, Biografie, Filmgeschichte, Sachbuch
Hardcover, 160 Seiten
Splitter Verlag, 22


Hier der Trailer auf YouTube:  


Alfred Hitchcock – von Noël Simsolo und Dominique Hé

Was fällt mir bei Hitchcock sofort ein? «Die Vögel», «Psycho», «Bei Anruf Mord», «Das Fenster zum  Hof», «Über den Dächern von Nizza» – aber das sind im Prinzip späte Werke. Und wer war Hitchcock als Mensch? Diese Comic-Biografie gibt über Werk und die Person des Regisseurs eine gute Einsicht, sehr passend als Graphic Novel, denn der Meister des Suspense sprach am liebsten in Bildern. Dieser erste Teil handelt von Hitchcocks Aufstieg als Regisseur in Großbritannien, seinem Durchbruch noch in der Stummfilmzeit. Der zweite Teil wird ab seiner Übersiedlung bei Weltkriegsanfang in die USA handeln. Einblick in die Person Hitchcock, Filmgeschichte und eine Hommage an sein Schaffenswerk.

Weiter zur Rezension:   Alfred Hitchcock – von Noël Simsolo und Dominique Hé


Graphic Novel, Comic, Grafisches  

Für die Fans von Comis / Graphic Novels und sonstigem Gezeichneten, wie Satire. Hier auf dieser Seite zusammengefasst.  Alle Altersgruppen. Graphic Novel, Comic, Grafische

Sachbücher

Hier stelle ich Sachbücher vor, die im Prinzip nichts mit Fachliteratur zu tun haben. Eben Sachbücher jeder Art, die ein breites Publikum interessieren könnte.
Sachbücher

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Chronisch gesund statt chronisch krank von Dr. med. Bernhard Dickreiter

Von der Schulmedizin bis heute ignoriert: Die wahren Ursachen der chronischen Zivilisationskrankheiten – und was man dagegen tun kann Noch nie hat es so viele chronisch Kranke gegeben wie heute: Arthrose, Diabetes, Alzheimer, Rückenleiden, Krebs, Burnout usw. Der Internist, Reha-Experte und Ganzheitsmediziner Dr. med. Bernhard Dickreiter ist überzeugt, dass diese Patienten selbst aktiv etwas dagegen unternehmen können. Sein Standpunkt: Wir müssen alles dafür tun, damit es den Zellen in unserem Organismus gut geht. Jede Zelle ist von einer organtypischen Umgebung eingeschlossen, in die sogenannte extrazelluläre Matrix (EZM). Dort zieht die Zelle ihre Nährstoffe, den Sauerstoff, und hier entsorgt sie ihre Abfallstoffe. Ist die Zellumgebung nicht gesund, werden wir krank. Die Schulmedizin bekämpft meist nur Symptome: Schmerzen – Schmerztablette. Die Ursachen werden oft nicht hinterfragt, bzw. operabel versucht zu beheben: neues Knie, neue Hüfte usw. Dickreiter geht ganzheitlich vor. ...

Rezension - Entführung im Drachenwald von Barbara van den Speulhof und Kurzi Shortriver

Theos bester Freund ist der Drache Kokolo, aber das darf keiner wissen. Denn Drachen gibt es ja gar nicht. Mitten in der Nacht klopft Kokolo an Theos Fensterscheibe: Sie müssen schnell etwas unternehmen denn der fiese Adler Malo hat eins der Babys von Tante Xenna Drachen entführt!  Werden sie noch rechtzeitig kommen? Lesenlernen mit einem Comic, kurze Texte, für Leseanfänger konzipiert. Eine spannende Graphic Novel ab 6 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:    Entführung im Drachenwald von Barbara van den Speulhof und Kurzi Shortriver

Rezension - Nur noch kurz ein kleiner Furz! von Jonny Leighton und Mike Byrne

Kinder lieben Pupsbücher! Wie ist das eigentlich mit den Tieren? Wie pupsen die? Auf einer urkomischen Reise durch das Reich der Flatulenz beobachten Elefant und Maus die unterschiedlichsten Fürze. Und so lernt die Maus, dass Pupsen die normalste Sache der Welt ist! Witzig gestaltet, den Text in Reimform gebracht, macht dieses Bilderbuch Spaß! Lustiges Bilderbuch ab 3 Jahren, Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Nur noch kurz ein kleiner Furz! von Jonny Leighton und Mike Byrne

Abbruch - Alles Gute von Eva Rossmann

  Alles Gute von Eva Rossmann Abbruch! Wir beide kamen nicht zusammen. Der Anfang konnte mich nicht begeistern, ich fühlte mich eher wie in einem Kochbuch, nicht wie in einem Krimi. Peter Gruber hat Eine App gegen die Spaltung der Gesellschaft geschrieben, «LISA wünscht ALLES GUTE», die Millionen User hat und damit ist er reich geworden, aber er hat den größten Teil in eine Stiftung gesteckt und etwas für seine Nichte bereitgelegt. Weil er sich bedroht fühlt, verabredet er sich mit der Journalistin Mira Valensky. Gruber erscheint nicht, ist plötzlich spurlos verschwunden. Freiwillig untergetaucht – wenn ja warum? Oder was immer auch passiert ist … Ich habe versucht, zu verstehen, was das für eine App ist. Man kann damit Menschen per Strichmännchen «Alles Gute» wünschen? Und damit soll Gruber Millionen verdienen, weil die User dafür bezahlen? Peter Gruber, ein ehemaliger Lehrer, der vor heutigen politischen Tendenzen warnt, die an die 1930er Jahre erinnern, plädiert für mehr Freundl...

Rezension - #Erstkontakt von Bruno Duhamel

  Doug, ein ehemaliger Fotograf lebt von der Öffentlichkeit zurückgezogen in den schottischen Highlands. Niemand liked seine Fotos, er ist frustriert, darum hat er seit 17 Monaten nichts veröffentlicht. Doch dann fotografiert er durch Zufall am See vor seiner Haustür ein seltsames Wesen – und teilt den Schnappschuss im sozialen Netzwerk «Twister». Danach geht er duschen, kommt zurück, kann es nicht fassen: «150.237 Personen haben auf ihren Post reagiert; 348.069 mal geteilt». Sofort bereut er seinen Post. Er ahnt, was nun geschehen wird, er hat Büchse die Pandora geöffnet … Ein herrlicher Comic, Graphic Novel, fast ein Cartoon, nimmt mit schwarzem Humor Social Media und Aktivist:innen diverser Gruppen auf die Schippe. Weiter zur Rezension:    #Erstkontakt von Bruno Duhamel

Rezension - Italien: Food. People. Stories von Haya Molcho & Söhne

  Haya Molcho begibt sich mit ihren Söhnen auf eine italienische Reise von Triest bis nach Sizilien, wobei sie lokale Produzent:innen und Köch:innen besuchen, die über die unterschiedlichsten Facetten der italienischen Kochkunst erzählen und uns ihre liebsten Rezepte verraten. Im zweiten Teil der kulinarischen Reise gibt es italenische Rezepte der Familie, typisch Neni. Levantinische Küche trifft auf italienische Originalrezepte; dabei auch traditionelle italienische Gerichte im Original. Reiseliteratur, Kulinarisches mit vielen Rezepten, Italienische Küche, Levante-Küche – Empfehlung. Weiter zur Rezension:   Italien: Food. People. Stories von Haya Molcho & Söhne

Rezension - Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen von Carola Becker, Ina Krabbe

  Wer hat die Superschaf-Unterhose geklaut? Finn ist sauer! Jemand hat seine stinkbesonderen Unterhosen von der Leine gestohlen. Sein Freund Mäc Mief muss den Dieb aufspüren, denkt sich Finn. Das schottische Schaf Mäc Mief liebt nichts mehr, als auf seiner Weide zu stehen und in Ruhe saftiges Gras zu fressen. Aber für seinen Lieblingsmenschen Finn geht die Spürnase auf die Suche. Gemeinsam mit seiner Freundin, Hütehund Bonnie, versuchen sie a la Sherlock Holms und Watson der Unterhosenbande auf die Spur zu kommen.  Weiter zur Rezension:    Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen von Carola Becker, Ina Krabbe

Rezension - Unser Deutschlandmärchen von Dincer Gücyeter

  Eine türkische Familiengeschichte, die mit der Urgroßmutter und der Großmutter einleitend beginnt. Die nächste Generation wandert nach Deutschland aus – das gelobte Land, wo Milch und Honig fließt. Der Traum, den viele «Gastarbeiter» träumten: Arbeiten, viel Geld verdienen, nach Hause zurückkehren und ein Haus bauen. Und dann wurden aus den Gästen Einwohner. In Deutschland die Türken – in der Türkei die Deutschen – entwurzelt, nirgendwo wirklich zu Hause. Eine Familie, die sich bemüht hat, sich zu integrieren. Ein Zwiegespräch zwischen Sohn und Mutter – zwei völlig verschiedene Generationen, aber auch eine Abrechnung mit der deutschen Gesellschaft und eine mit dem Heimatland und dem Machismo, mit der Erniedrigung der Frauen. Ein hervorragender Gesellschaftsroman, ein Bildungsroman über Migration, Rassismus und Misogynie – meine Empfehlung! Weiter zur Rezension:     Unser Deutschlandmärchen von Dincer Gücyeter

Rezension - Demon Copperhead von Barbara Kingsolver

  Gesprochen von Fabian Busch Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 20 Std. und 39 Min. Ein Trailer in den Wäldern Virginias. Das Land der Tabakfarmer und Schwarzbrenner, der «Hillbilly-Cadillac»-Stoßstangenaufkleber an rostigen Pickups, aufgegeben von sämtlichen Superhelden und dem Rest der Nation. Hier kommt Demon Copperhead zur Welt. Seine Teenie-Mutter ist frisch auf Entzug, der Vater tot. Ein starker Charakter mit großer Klappe und einem zähen Überlebenswillen schlägt sich durch: Er lebt in Armut mit einer Junkie-Mutter, ein gewalttätiger Stiefvater kommt dazu, es folgen Pflegefamilien mit Gewalt, Missbrauch, Kinderarbeit. Aufwärts geht es mit Comiczeichnen, Football; weiter geht es mit Drogensucht durch Oxi und Meth, erste Liebe und unermesslicher Verlust. Ein Bildungsroman, der berührt, kraftvoll erzählt. Empfehlung. Weiter zur Rezension:  Demon Copperhead von Barbara Kingsolver