Direkt zum Hauptbereich

Zauberberg 2 von Heinz Strunk - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing





Zauberberg 2 von Heinz Strunk

Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 6 Std. und 58 Min.
Gesprochen von Heinz Strunk 


Echte Patienten sind viel deprimierender als Film- oder TV-Patienten. Im Unterschied zum turbulenten TV-Krankenhaus-Alltag passiert im wirklichen Krankenhaus nie etwas, keine geilen Ärzte, keine verrückten Besucher, keine Liebesabenteuer, keine Überraschungen, nichts, nur Vitalwerte, Suppe und Langeweile.

Dieser Roman ist Heinz Strunks Hommage an Thomas Manns «Zauberberg»: Der Protagonist, Jonas Heidbrink, ein Erfolgsmensch, ein IT-Entwickler. Schon vor dem Dreißigsten hat er sein Start-up versilbert; arbeiten muss er sein Leben lang nicht mehr. Er fühlt sich derzeit schlecht, Langeweile und Lustlosigkeit überfällt ihn, Angst vor der Zukunft, Angst vorm Älterwerden und allem Weltschmerz. Und so begibt er sich eines kalten Januartages in die mecklenburgische Einöde einer Sumpflandschaft, checkt für 30 Tage (dabei wird es nicht bleiben) in ein Sanatorium ein. Nobel, aber eben doch: Klinik, für Menschen mit dem einen oder anderen Knacks. 


Heidbrink beobachtet und protokolliert sehr tiefgehend, liebevoll, sarkastisch

 

Uwe aus Dormagen, dick, triefäugig. Sein Körper hat Ähnlichkeit mit einer Kirchenglocke. Einer der phlegmatischen, leicht unterbelichtet wirkenden, geschlechtslos-onkelhaften Männer, die, weil sie so harmlos sind, als sympathisch durchgehen.

Heidenbrink betrachtet sich im Rückspiegel seines Autos: «Ein Pseudointellektueller, Kindergreis, Woody Allen junior, fahl, käsig, kränklich, die Augen rot und verschwommen.» 823 Euro täglich als Selbstzahler, kein Problem für ihn – vier Wochen sind vorgesehen – aus denen schließlich ein Jahr wird. Schnell ist Heidbrink in das Korsett von Visiten und Anwendungen eingepackt, Musik-, Gesprächs-, Schreib-, Foto, Tanz-, Biblio-, Bewegungstherapie, progressive Muskelrelaxation … Die Leute hier betrachtet er distanziert, nicht seine Welt. Aber er muss er sich entscheiden, ob er im Speisesaal seiner Misanthropie folgen oder Anschluss finden will. Essen ist ein gutes Thema. Heidbrink beobachtet die Menschen beim Essen: «Sein dicker Schildkrötenhals vibriert, als würgte er Fische aus.», letztendlich gruselt es einem bei jeder Beschreibung – eben Strunk. Die Menschen hier, Arzte, Schwestern, Patienten, sind ihm zunächst fremd, doch bald sind sie seine Welt. Marcel Rinkhaus, den Heidbrink als Platzhirsch bezeichnet, Heinz-Christian, «erfolgreicher Unternehmer in der Krise», Pia und Eddy, die ein Liebespaar werden, «Veronika könnte geradewegs aus Woodstock hergebeamt worden sein. Ein spargeliges, friedlich-freundlich-vegan-vegetarisches Geschöpf». Und mit dem bemitleidenswerten Kettenraucher und Alkoholiker Klaus entwickelt sich so etwas wie Freundschaft. Heidbrink kümmert sich aus Mitgefühl ein wenig um die verlorene Seele, und zieht gleichzeitig eigenen Nutzen, für etwas Sinnvolles gebraucht zu werden. Heidbrink beobachtet und protokolliert sehr tiefgehend, liebevoll auf die typisch sarkastische strunksche Weise. Herrlich die Beschreibung der gruppentherapeutischen Sitzungen! 


Ein Gesellschaftsroman


Keine verrückten Besucher, keine Liebesabenteuer, keine Überraschungen, nichts, nur Vitalwerte, Suppe und Langeweile. Nach dem Essen nimmt er eine Schmerztablette und legt sich aufs Bett. Dann liegt er da wie von einem Bestatter hergerichtet, die Arme dicht am Körper.

Die Klinik scheint wirtschaftlich nicht rundzulaufen. Ein Nebengebäude wird geschlossen, das Personal entlassen, es geht das Gerücht um, es werde jetzt nur noch Convenience in der Mikrowelle aufgewärmt. Alle haben das gleiche Problem, Altern, Verfall, das Angesicht des Todes, der da irgendwo lauert, trotz all er Kohle auf dem Konto. Und so reiht sich ein Monat an den anderen - bis es in den Sümpfen zu einem rätselhaften Unglücksfall kommt. Strunks Beschreibungen machen wie immer richtig Spaß: ein Gesicht, das aussieht «wie eine vertrocknete, überreife Paprika», oder jemand hat den «modrigen Opageruch nach Nikotin, Staub und verkleckertem Essen», «Schröders Stimme ist sehr klar und irgendwie perkussiv, die einzelnen Silben wie Bohnen, die in einem Gefäß klötern.». Wie immer Kopfkino pur. Ein Gesellschaftsroman, der dieses Mal nicht richtig rund durchläuft, sich hin und wieder durch das Buch stottert. Unterhaltsame Passagen, grandiose Textabschnitte, dazwischen wieder Langeweile. Und wie kam Strunk zu dieser Idee?

Der Einfall kam mir vor etwa sieben Jahren und landete zunächst in meiner Ideensammlung. Aber je öfter ich an die Idee dachte, desto besser gefiel sie mir. Als ein Freund mir dann sagte, dass der Mann’sche Zauberberg 2024 sein hundertstes Jubiläum feiert, war klar: Die Gelegenheit darf ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen, so eine Chance bekommt man in einem Autorenleben nur einmal. Die angehängte 2, noch dazu in der Schrifttype der ‹Terminator›-Filme, war eigentlich gar nicht provokativ gemeint, aber wenn sich irgendwelche Spießer darüber aufregen, umso schöner. Bücher wie Filme, die in einem klar umrissenen Setting spielen, fand ich schon immer reizvoll. Und in diesem Fall konnte ich mein Knowhow, was seelische Verwerfungen betrifft, voll ausspielen, indem ich aus dem Sanatorium eine Fachklinik für psychische und psychosomatische Beschwerden machte. Wenn es etwas gibt, womit ich mich auskenne, dann damit. Lebensziel ist und bleibt Nobelpreis für Literatur und Oscar als bester Hauptdarsteller. Ob das klappt, sei mal dahingestellt, aber es gilt: Gib niemals deine Träume auf, sonst werden deine Träume dich aufgeben. Oder: das kalte Wasser wird nicht wärmer, wenn du später springst. Oder: Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

Ich bin ein absoluter Strunkfan seit dem ersten Buch «Fleisch ist mein Gemüse», und ich war gespannt. Meiner Meinung nach ist das hier ist das schwächste Buch, das Heinz Strunk je geschrieben hat. Ein moderner Zauberberg? Weit gefehlt. Neben den tragischen Geschichten der Menschen im Sanatorium hatte Thomas Manns (der übrigens nicht unbedingt zu meinen Leibeslesespeisen gehört) Zauberberg etwas Politisches. Er hat die kriselnde Zeitgeschichte eingefangen – Genausoetwas passiert heute, Explosion liegt in der Luft. Das wäre eine Chance gewesen. Aber Strunk war nie politisch. Immerhin bleibt er sich hierin treu, der Roman ist durch und durch ein Strunk, eine bitterböse Tragikomödie. Thomas Manns Zauberberg muss man nicht kennen. Hätte dieser Zusammenhang nicht bereits durch den Titel bestanden, so wäre ich nicht drauf gekommen, denn ein Remake ist es nicht. Strunk wird immer unter Humor verkauft – Humor ist etwas Plattes. Strunk schreibt bissige, intelligente Satire, die dem Leben und der Gesellschaft auf den Pelz rückt. Fein beobachtend, so auch dieser Roman angelegt, ein gutes Buch, aber nicht das Beste, das Strunks Feder entsprungen ist.



Der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk  wurde 1962 in Bevensen geboren  als Mathias Halfpape. Seit seinem ersten Roman «Fleisch ist mein Gemüse» hat er 14 weitere Bücher veröffentlicht. «Der goldene Handschuh» stand monatelang auf der Bestsellerliste; die Verfilmung durch Fatih Akin lief im Wettbewerb der Berlinale. 2016 wurde der Autor mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis geehrt. Seine Romane «Es ist immer so schön mit dir» und Ein «Sommer in Niendorf» waren für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Heinz Strunk 
Zauberberg 2 
Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 6 Std. und 58 Min.
Gesprochen von Heinz Strunk 
Zeitgenössische Literatur, Gesellschaftsroman, Satire, Thomas Mann, Psychotherapien
Tacheles! / Roof Music, 2024 
Rowohlt Buchverlag, 2024, Hardcover, ‎288 Seiten 



Der gelbe Elefant von Heinz Strunk

Abgründe – das Thema von Heinz Strunk. Früher mit jungem Gemüse mit mehr Humor, heute Themen zum alternden Mann, noch scharfzüngiger, noch abgründiger. Und nun legt er einen Band mit Kurzgeschichten vor. Männer waren immer das Thema. Armselige Gestalten, profunde männliche Vereinsamung, Charaktere, bei denen man zwischen Ekel und Mitleid schwankt. Alkohol und Frauen, «Luder steht in der Jägersprache für ein totes Tier, das als Lockmittel für Raubtiere benutzt wird», Beziehungskrisen, Alte, denen der Lebenssinn abhandengekommen ist. So banal, wie manches klingt in diesen verknappten Kurzgeschichten, so traurig und tiefsinnig ist die Message. Strunkige Geschichten, strunkige Worterfindungen, bitterböser Humor. Empfehlung!

Weiter zur Rezension:  Der gelbe Elefant von Heinz Strunk


Ein Sommer in Niendorf von Heinz Strunk

Ein bürgerlicher Antiheld, ein Jurist namens Roth, begibt sich für eine längere Auszeit nach Niendorf an die Ostsee, um ein Buch zu schreiben. In der Lübecker Bucht will er in der Abgeschiedenheit einen wichtigen Roman auf Papier bringen: eine Abrechnung mit seiner Familie. Eine bitterböse Gesellschaftssatire, eine Spezialität von Heinz Strunk, der es immer wieder schafft, die ekligsten Typen und Situationen in Szene zu setzen: gescheiterte Existenzen, Lebenslügen, Abstürze und peinliche Männer. Ein alternder Intellektueller in der Midlifecrisis, geschieden, missratene Tochter, beruflich abgearbeitet, eine bourgeoise Type – noch hoch auf seinem Ross. Der Absturz ist vorprogrammiert. Empfehlung – aber nichts für schwache Nerven.

Weiter zur Rezension:   Ein Sommer in Niendorf von Heinz Strunk


Es ist immer so schön mit dir von Heinz Strunk

Eine katastrophale Liebesgeschichte, böse ... eine Satire wie man sie von Heinz Strunk kennt. Ein ehemaliger Musiker, Mitte vierzig, der nun Hörbücher in seinem Studio produziert, ist ja eigentlich gar nicht so unzufrieden mit seinem Leben. Freundin Julia geht ihm neuerdings auf die Nerven. Da lernt er Vanessa kennen, Schauspielerin, jung, strahlend schön, blond, kornblumenblaue Augen, magersüchtig, «ein echter Hingucker». Er fühlt sich ziemlich gebauchpinselt, als sie sich für ihn interessiert. Auf der Stelle verliebt hat er nun endlich einen Grund, mit seiner langjährigen Beziehung zu brechen. Nur, hat er jetzt eine Beziehung mit Vanessa? Eine herrliche Gesellschaftssatire zum Thema Midlifecrises.

Weiter zur Rezension:   Es ist immer so schön mit dir von Heinz Strunk


Zeitgenössische Literatur

Hier verbirgt sich manche Perle der Literatur. Ich lese auch mal einen Bestseller, natürlich, aber mein Blick ruht  immer auf den kleinen Verlagen, auf den freien Verlagen. Sie trauen sich was - und diese Werke sind in der Regel besser als der Mainstream der meistgekauften Bücher …
Zeitgenössische Romane


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rezension - Die Windmacherin: Eine Sommergeschichte von Maja Lunde und Lisa Aisato

  In dem Land, in dem Tobias lebt, sind endlich wieder bessere Zeiten eingekehrt, und alle Kinder sollen zur Erholung die Sommerferien auf dem Land verbringen. Doch statt zu zweit oder zu dritt auf einem idyllischen Bauernhof, landet der 11-jährige Tobias allein auf einer Insel weit draußen im Meer, wo er bei einer menschenscheuen Frau namens Lothe unterkommt. Lothe wollte kein Ferienkind haben, man hat ihr Tobias aufgedrückt – was die mürrische Frau ihn spüren lässt. Ein Geheimnis gilt es zu lüften, Menschen und Handeln zu verstehen; Freundschaft, Kriegstraumata, vom Dunkel ins Licht gehen … Allage, Jugendbuch ab 12 Jahren. Weiter zur Rezension:    Die Windmacherin: Eine Sommergeschichte von Maja Lunde und Lisa Aisato

Rezension - Feuerwanzen lügen nicht von Stefanie Höfler

  Mischa und Nits sind beste Freunde. Mischa liebt die Poems von Nits. Und der bewundert Mischa, weil er schlau ist und ein wandelndes Lexikon über Tiere zu sein scheint. Lügen geht gar nicht, so Nits Überzeugung. Darum fragt er sich, warum Mischa dem Lehrer weismachen will, er hätte eine Chlorallergie, als der Schwimmunterricht beginnt – Nits erzählt er, die Badehose sei von Mäusen angefressen worden. Überhaupt scheint Mischa in Schwierigkeiten zu stecken – doch wohl eher sein Vater ... Nits betritt in dieser Familie plötzlich eine völlig andere Welt – die der Armut. Aber das ist ein Unterthema – Mischas Vater ist untergetaucht; Mischa und Nits werden ihn nicht im Stich lassen – aber das könnte gefährlich werden ... Spannung, Humor und ein wenig Tragik machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Meine Empfehlung ab 11 Jahren für diesen exzellenten Kinderroman.  Weiter zur Rezension:    Feuerwanzen lügen nicht von Stefanie Höfler 

Rezension - Das Herz eines Schiffes von Elinor Mordaunt

Die spannenden Kurzgeschichten, gespickt mit ein wenig Seemannsgarn haben eins gemeinsam: Hier geht es um Segelschiffe, um Dreimaster. Wir tauchen ein in eine Zeit der rauen Seefahrt. Spannend und atmosphärisch, ein wenig Humor und Seemannsgarn – Kurzgeeschichten über Schiffe und Menschen, die zur See fahren. Meine Empfehlung für den Klassiker mit ausgewählten Erzählungen von Elinor Mordaunt! Weiter zur Rezension:    Das Herz eines Schiffes von Elinor Mordaunt

Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada

Am 08.11.2019 war ich zu einer Mischung aus Lesung und Definition des Begriffs Kriminalliteratur in St. Gallen in der Wyborada zu Gast, im Literaturhaus & Bibliothek in St. Gallen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada. Else Laudan sprach zum Thema Kriminalliteratur, erzählte ihren Weg mit ihrem freien Verlag Ariadne, ein Verlag, der ausschließlich literarische Kriminalliteratur von Frauen veröffentlicht. Weiter zum Artikel:    Was ist eigentlich Kriminalliteratur? - Ein Abend mit Else Laudan in der Wyborada 

Rezension - Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

  Offene Antworten auf deine Fragen zu Liebe, Lust und Pubertät Ein Aufklärungsbuch, das locker Fragen beantwortet und kurze Erfahrungsberichte von jungen Menschen einstreut, das alles mit knalligen Illustrationen unterlegt. Du bist, wie du bist, und du bist, wie du bist okay. Das Jugendbuch erklärt, stellt Fragen. Die Lust im Kopf, genießen mit allen Sinnen; was verändert sich am Körper in der Pubertät?, die Vagina, die Monatsblutung, der Penis, Solosex, LGBTQIA, verliebt sein, wo beginnt Sex?, Einvernehmlichkeit, wie geht Sex?, Verhütung, Krankheiten, Sextoys – das Buch spart nichts aus. Informieren, anstatt tabuisieren! Locker und sensibel werden alle Themenfelder sachlich vorgestellt. Prima Antwort auf offene Fragen; ab 11 Jahren. Empfehlung! Weiter zur Rezension:   Sex in echt von Nadine Beck, Rosa Schilling und Sandra Bayer

Rezension - Devil’s Kitchen von Candice Fox

  Die Feuerwehrleute von «Engine 99» gelten als die Besten in New York – mutig, unerschrocken, verehrt. Was niemand ahnt: Sie sind parallel eine beinharte Gang, denn sie legen Brände, um im Chaos Vorbereitungen zu treffen, um später Banken und Juweliere auszurauben. Das könnte immer so weiterlaufen, wenn Bens Lebenspartnerin Luna und ihr Sohn nicht verschollen wären und er seine Kumpel nicht im Verdacht hätte, sie getötet und verscharrt zu haben. Er will es wissen! Und dafür ist er bereit, die Bande auffliegen zu lassen, sich selbst ans Messer zu liefern. Er bietet dem FBI an, wenn sie «seine Familie» finden, herausfinden, was mit Frau und Kind passiert ist, wer verantwortlich ist, dann packt er aus. Und so wird die freiberufliche Ermittlerin Andrea Nearland auf die Truppe angesetzt. Blockbuster – Spannung, die niemals abfällt! Klasse Thriller! Weiter zur Rezension:    Devil’s Kitchen von Candice Fox

Rezension - Splendido. Primavera/Estate: Italienische Küche für Frühling und Sommer von Juri Gottschall und Mercedes Lauenstein

  Lauenstein und Gottschall laden wieder dazu ein, die Vielfalt und Hochwertigkeit der regionalen italienischen Küche zu entdecken. Eine Reise durch Italien mit Fotos von Landschaften und Menschen, von hervorragenden Rezepten. Die Frühjahrs-Sommerküche überzeugt durch die Qualität der Zutaten, denn das ist der Grundstock des Geschmacks. 70 Rezepte zu saisonalen Besonderheiten, Ursprüngen, Küchengeschichten, italienische Kultur und Feste – saisonale Schätze und Spezialitäten spielen zu bestimmten Anlässen eine große Rolle. Wieder ein sehr gutes Kochbuch, das Liebhaber der italienischen Küche im Regal stehen haben sollten. Weiter zur Rezension:    Splendido. Primavera/Estate: Italienische Küche für Frühling und Sommer von Juri Gottschall und Mercedes Lauenstein 

Rezension - Die Familie von Sara Mesa

  In dieser Familie gibt es keine Geheimnisse, darauf bestehen Vater und Mutter, scheinbar eine ganz gewöhnliche Familie: Vater, Mutter, zwei Söhne, zwei Töchter. Aber alle spielen Theater, verstellen sich, verschweigen, erfinden kleine Lügen. Sara Mesas Erkundung des Mikrokosmos einer Familie ist unerbittlich, beklemmend genau. Letztendlich haben wir hier eine Ansammlung von Kurzgeschichten zu den verschiedenen Familienmitgliedern, die in der Gesamtheit diese Familie widerspiegeln. Ein perfides Spiel, das diese Eltern hier betreiben. Die Familie klebt an die, tief in deiner Seele – fein beobachtet, sarkastisch, satirisch, beste spanische Literatur. Weiter zur Rezension:    Die Familie von Sara Mesa

Rezension - Die Witwe von Helene Flood

  Gesprochen von Cornelia Tillmanns Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer 10 Std. und 41 Min. Eine gutbürgerliche Nachbarschaft in Oslo, Evy ruft ihrem Mann nach: «Fahr vorsichtig!» Wenige Minuten später erleidet Erling wieder einen Fahrradunfall und stirbt im Krankenhaus. Ein Herzinfarkt? Zurück bleiben Evy, mit der er seit fünfundvierzig Jahren verheiratet war und seine drei Kinder. Der Unfall lässt Fragen offen, denn wo sind die Herzmedikamente, sein Terminkalender, und wo ist sein Fahrrad? Die Polizei ermittelt, da Erling ohne diese Dinge aufgefunden wurde. Ein Testament schockiert die Familie: Erling hat kurz vor seinem Tod fast sämtliches Bargeld in Immobilien investiert. Evy ist die Alleinerbin. Sie erfährt von Erlings Freund, dass Erling der Meinung war, jemand wolle ihn umbringen – wahrscheinlich eins seiner geldgierigen Kinder. Und darum sei auch Evy in Gefahr. Ein Kriminalroman, der unaufgeregt bis zur letzten Seite dahinplätschert, sich mit den Inneneinsichten von Evy befasst...

Rezension - Irrfahrt von Toine Heijmans

  Donald, der Skipper befindet sich mit seiner sieben Jahre alte Tochter auf einen Segeltörn. In zwei Tagen wollen sie von Dänemark bis in die Niederlande segeln. Doch in der Nacht schlägt das Wetter um, es wird Sturm geben. Der Vater meint, die Tochter schliefe in der Kajüte. Doch dann ist sie nicht dort – sie kann nur über Bord gefallen sein. Weiter zur Rezension:    Irrfahrt von Toine Heijmans