Rezension
Sabine Ibing
Das Wassergespenst
von John Kentrick Banges und Barbara Yelin
Dieses witzig-gruslige Jugendbuch, bzw., schlicht Comic, nimmt eine über 100 Jahre alte Geschichte von John Kendrick Bangs auf. Die Comic-Zeichnerin Barbara Yelini interpretiert die Story neu mit wundervollen Wasserbildern. Worum geht es? Harrowby Hall, der Familiensitz der gut situierten Familie Oglethorpe war fertig erbaut, zum Einzug bereit, das Zimmer der Tochter gelb-rosa gestrichen. Das gefiel ihr gar nicht und sie rebellierte. Der Vater stellte sie vor die Wahl, draußen zu schlafen oder einzuziehen. Sie ging zum See hinunter, stürzte aus Versehen hinein, ertrank und erscheint nun jedes Weihnachten, um ihr verhasstes Zimmer unter Wasser zu setzen. Heue ein Gästezimmer, zieht sich jeder dort unter Wasser gesetzte Gast eine schwere Erkältung zu, ganz ab von dem Schrecken.
Eigentum verpflichtet
Sir Oglethorpe , beschließt, das Zimmer einfach leerstehen zu lassen. Nun erscheint an Weihnachten das Gespenst in seinem Zimmer. Er erfährt, dass es auch nichts nützen würde, das Haus leerstehen zu lassen, denn das Gespenst würde dem Besitzer des Anwesens über die ganze Welt folgen, um an Weihnachten seine Wasserfälle abzulassen. Die Erkältung, die sich der Mann zuführt, überlebt er nicht.Kann man ein Gespenst austricksen?
Man stelle sich vor, jeder würde so einkaufen.
Der nachfolgende Sir Oglethorpe beschließt, das Gespenst auszutricksen. Er bestellt sich einen Taucheranzug, der per Post geliefert wird. Ja wenn das jeder machen würde, bekommt er vom Personal zu hören. Eine wundervolle Stelle. Klar, der Trick, den er ersinnt, funktioniert nicht und dieses exzentrische Jammergeschöpf sieht es gar nicht ein, sein Gespuk zu beenden. Eine neue Idee muss her.
Liebevolle Zeichnungen
Gezeichnet ist das Ganze in Schwarz-Grau-Tönen im Cartoonstil. Gespenst und Wasser sind aquamarinblau hinterlegt. Das Gespenst selbst ist im Skizzenstil dargestellt. Zeichnung und Farbstil im Einklang hinterlassen einen Gruselcharakter. Das Ende ist überraschend, typisch schwarzer, englischer Humor. Mir hat das Buch gefallen. Eine unverkennbare Wintergeschichte, die es einen unter der Wolldecke zittern lässt.Die Altersangabe des Verlags liegt bei 14. Ich denke, ab 12 kann man das Buch sicher lesen. Klein, aber mein, im Pocketformat ist dies sicher ein nettes Mitbringsel für Jugendliche, die nicht gern lesen.
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