Rezension
von Sabine Ibing
Das Mäusehaus – Sam & Julia im Hafen
von Karina Schaapman
fotografiert von Allard Bovenberg
Ahoi, ihr Landmäuse! Wir gehen in den Hafen, denn dort gibt es viel zu entdecken! Vorweg ein paar Informationen zum Mäusehaus: Die Künstlerin Karina Schaapman wohnt in Amsterdam, wo sie inspiriert durch die Stadt seit Jahren an ihrem Mäusehaus bastelt. Angefangen mit der »Puppestube« ist daraus ein ganzes Stadtbild entstanden. Das Ganze ist sehr detailliert, mit einem Hauch von Nostalgie. Die Mäusekinder Sam und Julia, wie auch alle anderen Protagonisten, sind selbst gebastelt.
Schlägt man das Buch auf, sieht man auf der Inlett-Doppelseite die Straße mit Mäusehaus, in dem Sam und Julia wohnen. Denn dieses Bilderbuch ist szenisch fotografiert, es ist bereits der 9. Band der Serie. Wir sehen die Freunde in der Mäuseschule, wo sie sich für den Nachmittag verabreden: Sie wollen Opa Seemann im Hafen besuchen. Und auf geht es in den Hafen (mehrere Bilder mit und ohne Text). Faszinierend ist die Detailliebe, mit der Karina Schaapman ihre Szenen zusammenbaut. Man kann die Bilder lange anschauen, findet immer wieder etwas Neues. Begeistert bin ich vom Fischladen, mit seiner großen Auslage an diversen Fischen und Meerestieren, die die Künstlerin modelliert hat. Weiter geht es zur Schiffswerft und zum Hafenmeister. Onkel Jan, der alles kann, ist ein begnadeter Bastler und er erklärt bereitwillig wie man ein Boot baut, das auch schwimmt. Ab geht es in die Seemannskneipe. Denn bald gibt es ein Bootsennen, an dem die Mäuse teilnehmen wollen.
Am nächsten Tag wollen Sam und Julia ihr Schiff bauen. Dazu müssen sie noch zum Seiler und entdecken unterwegs ein Malheur im Maislager. Am Ende findet das Bootsrennen mit selbst gebauten Booten statt. Und los geht es. Oh je, was da wieder alles schief geht! Am Ende gibt es eine Überraschung für unsere Mäuse.
Fischbrötchen, Seemannsknoten – ein detaillierter maritimer Einblicke mit spannenden Begegnungen für Sam und Julia in diesem Band. Ein Buch, das man immer wieder gern in die Hand nimmt, wieder etwas Neues entdeckt. Die nostalgische Wärme und die Detailverliebtheit der Künstlerin geben den Bildern viel Atmosphäre. Das besondere an diesem Bilderbuch ist eben die Machart: Ein gebasteltes Atelier, das szenisch abfotografiert wird. Die Altersangabe vom Verlag liegt bei 4 - 6 Jahre. Das halte ich für angemessen, da viel Information in Bild und Wort gibt. Wer die beiden Mäuse kennt, hat sie lieb. Und wer sie ganz lieb hat, sollte beim nächsten Ausflug nach Amsterdam auf jeden Fall das Mouse Mansion besuchen. Auf der Website gibt es viel Information, keine Filmchen.

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