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Erzählende Affen von Samira El Ouassil, Friedemann Karig - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing



Erzählende Affen 


von Samira El Ouassil, Friedemann Karig

Wie Geschichten unser Leben bestimmen. Vom Patriarchat bis zur Klimakrise - Narrative prägen die Welt


Gesprochen von: Sebastian Dunkelberg
Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 15 Std. und 2 Min.


Wir entdecken überall Geschichten, weil wir überall welche finden wollen, beziehungsweise finden müssen, selbst wenn es sich um abstrakte Formen handelt. Unser Gehirn sucht nicht nur nach Geschichten – es ist regelrecht süchtig nach ihnen.


In diesem Sachbuch werden, banal gesagt, die Erkenntnisse der Erzähltheorie erörtert. Angefangen mit Lagerfeuergeschichten, Stammesgeschichten, Mythen und Märchen bis hin zur Ilias, Odyssee, über Herr der Ringe und Harry Potter, über die PR bis zum Gaming. Es geht auch um Selbstdarstellung auf Instagram usw. Wir alle wachsen mit Heldengeschichten und Märchen auf. Die Elemente der Heldenreise von Joseph Campbell «The Hero with a Thousand Faces» von 1945 sind der Grundstock. Jede Menge Bücher, Filme und TV-Serien werden nun als Beispiel benannt. Um die Heldenreise kurz zusammenzufassen: Ein Mensch wie du und ich (meistes; hin und wieder wird gleich der Held gerufen) wird in eine Situation gebracht, in der er sich finsteren Mächten (den Antagonisten) entgegenstellen muss – und er wird am Ende siegen. Meistens hat er sich die Rolle nicht selbst gewählt, sondern will lediglich in Ruhe sein Leben verbringen. James Bond oder Supermann sind Helden, deren Lebensziel es ist für das Recht zu kämpfen, als solche zu Beginn gleich als Held identifizierbar. El Ouassil und Friedemann Karig erklären anhand der Heldenreise unsere Erzählstruktur von Anbeginn, die «Geschichte der Menschheit … auch als Summe unserer geteilten Geschichten» als tiefverwurzelte Narrative. Durch Anstrengung und Furchtlosigkeit kann ein Held alles erreichen, die Welt retten, Denkstrukturen durchbrechen, Menschen, Kulturen zusammenführen. Wir alle kennen die kollektiven Geschichten, die die Menschheit fasziniert, die weitererzählt werden, die uns glauben lassen, alles wird am Ende gut ausgehen, die Trost in dunklen Zeiten spenden, die uns helfen, uns zu orientieren, die Welt zu verstehen, uns helfen, das Gute vom Schlechten zu identifizieren, die Moral schärfen, uns in fantastische Welten katapultieren. 


Wer bestimmt, wer wann und wo mehr Recht auf die Validität seiner Geschichte hat? Konflikte vermeintlich kultureller Art sind oftmals narrative Konflikte, da Kultur selbst eine Erzählung ist von dem, was gut und wahr und schön ist – oder eben nicht.



Diese Strukturen kann man natürlich auch mit gefährlichen Narrativen füllen, politisch, rassistisch, religiös usw. Was erzählt wird, wird zunächst geglaubt, wenn es gut verpackt ist durch Sprachpolitik und Framing. «Und je mehr Menschen sich auf bestimmte Erzählungen einigen, desto mehr verfestigen sich auch die darin eingebetteten Narrative.» Und so landen wir bei Lügen, Fakenews, Propaganda, Kriminalität. PR, Werbung, Politik – alles funktioniert nach dem Storytelling – eine gute Geschichte erzählen, um bei Zuhörern anzukommen. Einer macht sich selbst zum angeblichen Volkshelden, erklärt eine andere Gruppe zum Antagonisten, zum Feind, zum «Untermenschen», zur Gefahr usw. – die Geschichte zeigt genügend Beispiele, wie es funktioniert. Die anderen sind an allem Schuld, wenn es bei einem selbst nicht funktioniert. Ein gutes Storytelling kann ganze Völker aufhetzen.


Man benötigt weiterhin einen Journalismus, der das Problem verständlich macht und dessen Tragweite vermittelt, aber man braucht ebenso eine konstruktive, lösungsorientierte Berichterstattung, um Verhaltensänderung zu inspirieren.



Herkules


Unsere Zivilisation und Kultur basiert auf unseren Geschichten. Es gibt ziemlich viele Erzählungen, Mythen und Märchen, die auf der ganzen Welt sind, egal welche Kultur sie erzählt, die im Prinzip die gleiche Grundgeschichte erzählen. Ein Held wird erst gerufen oder muss sich stellen, wenn die Gesellschaft bedroht wird, wenn sowieso alles verloren scheint. Dann muss einer es wagen, sich für alle ins Zeug zu scheißen. Wir bezeichnen gefallene Soldaten als Helden und mancher wird heute als Held bezeichnet, weil er früh ins Gras biss, und nicht mehr zeigen konnte, ob er wirklich einer geworden wäre. Laut Forschern spalteten sich die Menschen von den Tieren ab, als sie begannen, Lügengeschichten zu erzählen, was wahrscheinlich mit der Sprachentwicklung zur gleichen Zeit passierte. Unsere Stammesgeschichten zeigen selbstverständlich auch ein Macht- und Geschlechterverhältnis. Die Frau spielt eine untergebene Rolle. Wenn die Geschichten es erzählen, wird es so richtig sein. Es hat lange gebraucht, um eine Wendung zu erzwingen. Ebenso: «Macht euch die Erde untertan», alles Narrative, die wir durchbrechen müssen. Und der moderne Roman zeigt, dass eine Geschichte auch ohne Helden – Heldengeschichte – funktionieren kann.



Che Guevara


Um zu verstehen, inwiefern Geschichten ein wirkmächtiges Instrument der Menschheit waren, muss man begreifen, dass der Mensch Geschichten genutzt hat, nicht nur um sich zu unterhalten, um Affekte zu evozieren, sondern auch um Informationen zu verbreiten und früher – um das Lagerfeuer herum – wurden Geschichten genutzt, um überlebensnotwendige Informationen und Botschaften auf niedrigschwellige Art und Weise schnell zu multiplizieren.



Das Buch ist in die zwölf Kapitel einer Heldenreise gegliedert. Im letzten Teil geht es um die Richtung der Erzählung, die immer gleich bleibt. Die Autoren sagen, Journalisten berichten falsch zum Thema Klima, Klima-Aktivistinnen reden von Verboten, machen uns alle zu Antagonisten. Hier geht es aber um die Verantwortung des Einzelnen, etwas besser zu machen, sich zu verändern. Verhaltensänderung erreichen wir nur, wenn wir unser heutiges Verhalten als beschämend und ehrlos begriffen. Mit Verboten klappt es nicht. Die Klimakatastrophe kann nicht von einem Heldenteam aufgehalten werden – es gibt auch keinen einzelnen Antagonisten, eine Gruppe böser Buben, die Heldenreise funktioniert nicht zu diesem Thema. Ach ja  – wer sagt schon Katastrophe? Das Narrativ ist Klimawandel. Die Autoren raten: «Jedes abgeschaltete Kohlekraftwerk, jedes neu gebaute Windrad muss zu einem gefeierten Meilenstein auf der Heldenreise der Vernünftigen werden.» Gesellschaften verändern sich über die Geschichten, die man ihnen erzählt. Das kann man positiv nutzen, die Welt, die Gesellschaft zu verbessern, oder manipulativ, um Kriege zu führen, um Gesellschaftsschichten zu auszustoßen, um Regierungen zu stürzen. Wahrheit und Lüge zu unterscheiden, ein wichtiges Thema im Storytelling. Das Internet mit seinen vielschichtigen Möglichkeiten zeigt: «... wo laut diverser Untersuchungen die Wut das Gefühl ist, das am meisten geteilt wird.» Wut und Hass verbreiten, den Emotionen freien Lauf lassen. Zu erklären ist eine Möglichkeit, dies zu stoppen, die bei den Wutschnaubenden meist aber nicht ankommt – von anderer Seite wird das Feuer minütlich angeheizt. Hier funktionieren die Stammesgeschichten nicht mehr.



Das Wort Klimawandel, so harmlos es klingt, ist eine Erfindung der US-amerikanischen Republikaner, die versucht haben, dass die Vorstellung, das Konzept wir unseren eigenen Lebensraum zerstören, dass wir unsere eigene Atmosphäre erhitzen, bis der Planet brennt, in ein Wort zu gießen, was weniger bedrohlich klingt, quasi: natürlich. Ein Klimawandel und nicht eine Klima-Erhitzung oder Welt-Zerstörung


Soziologie und Kulturtheorie, Rhetorik von der Stammesgeschichte bis zum Storytelling im Marketing, im Selbstmarketing bis zu Instagram und TikTok, einschließlich populistischer Lügen und Verschwörungsmythen. Ein feines Buch das sich mit kollektiven Geschichten und deren Auswirkung auf die menschliche Psyche beschäftigt. Leider ist der Sprecher des Hörbuchs, Sebastian Dunkelberg, nicht der englischen Sprache mächtig. In diesem Sachbuch kommen eine Menge allgemeiner Anglizismen vor, die man eigentlich kennen sollte. Bei der falschen Aussprache dieser Worte klingelte es in meinen Ohren bis hin zum Zahnschmerz. Das ist wirklich ätzend. Und ganz ehrlich, ich finde, das Buch ist als Papierwerk sowieso wertvoller. Ich werde es mir holen. Es gibt kluge Gedanken, die ich gern nochmal nachschlagen mag, und es beinhaltet sehr viel Information, die gelesen besser verarbeitet werden kann. Ein Buch, in dem man auf Papier gut markieren kann und den Rand vollschreiben. 


Wir müssen viel stärker in den Fokus rücken und eindrücklich davon erzählen, was wir als Menschen, als Gesellschaft, als Eltern von Kindern und Kindeskindern gewinnen können. Und zwar nicht nur eine gewisse Stabilität und das Überleben unserer Spezies, sondern auch so etwas wie Banales, wie bessere Luft, saubere Flüsse, gesünderes Essen. Momentan steht sehr stark im Fokus, was schlechter werden könnte oder schlechter wird. Wir könnten aber auch davon erzählen, in welcher Welt wir eigentlich leben wollen und worüber wir uns freuen würden. In 20 oder 30 Jahren.


Samira El Ouassil, geboren 1984 in München, ist eine deutsche Autorin, Schauspielerin, Musikerin und Politikerin (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative). Seit September 2018 schreibt sie für das Onlineportal «Übermedien» die Kolumne «Wochenschau».Seit 2019 moderiert sie zusammen mit Christiane Stenger den philosophischen Audible-Podcast «Sag niemals Nietzsche». Seit 2020 schreibt sie eine Online-Kolumne beim «Spiegel». Zusammen mit Friedemann Karig moderiert sie seit 2020 den Podcast «Piratensender Powerplay». El Ouassil ist Sängerin der Band Kummer und Mitglied im Verein Mensa.


Friedemann Karig, geboren 1982, studierte Medienwissenschaften, Politik, Soziologie und VWL und schreibt unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, das SZ-Magazin, Die Zeit und jetzt. Er  moderierte das für den Grimme-Preis nominierte Format «Jäger&Sammler» von «funk», dem jungen Online-Angebot von ARD und ZDF. Mit Samira El Ouassil betreibt er den Podcast «Piratensender Powerplay». Dschungel war sein literarisches Debüt, zuvor erschien 2017 sein Buch «Wie wir lieben. Vom Ende der Monogamie». Das von ihm 2021 zusammen mit Samira El Ouassil verfasste Buch Erzählende Affen wurde zum Bestseller und für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Karig lebt in Berlin und in München. 

 


Erzählende Affen von Samira El Ouassil, Friedemann Karig
Wie Geschichten unser Leben bestimmen. Vom Patriarchat bis zur Klimakrise - Narrative prägen die Welt
Gesprochen von: Sebastian Dunkelberg
Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 15 Std. und 2 Min.
Sachbuch, Schreiben, Storytelling, Soziologie, Kulturtheorie, Rhethorik
Audible, Hierax Medien, 2021, 
Ullstein Verlag, Hardcover mit Schutzumschlag, 528 Seiten, 2021



Zum Thema: 

Vom Erzählen von Hermann Bausinger

Hermann Bausinger untersuchte für dieses erzählende Sachbuch (Kulturwissenschaft) das alltägliche Erzählen - also Witze, Anekdoten, Märchen, allgemeine Plaudereien und natürlich Übertreibungen, der Schwatz im Treppenhaus, – die soziale Kommunikation – eine Interaktion, die nicht der Wissenserweiterung dient, sondern dazu, die Beziehung zu anderen Menschen herzustellen: Orte, Gelegenheiten, Riten, Themen, über die man redet – die Entstehung von Erzählungen; Erzählmuster, die sich in der Entwicklung der Menschheit manifestiert haben; Stilrichtungen; Sprachelemente, Werkzeuge mit denen man stilistisch eine Erzählung reicher macht. Erzählen ist für Bausinger «eine zentrale Ausdrucksform menschlicher Kultur». Empfehlung!

Weiter zur Rezension:   Vom Erzählen von Hermann Bausinger


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