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Die Brandstifter von Annika Brockschmidt - Rezension

Rezension

von Sabine Ibing





Die Brandstifter von Annika Brockschmidt 

Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen


Wie konnte es passieren, dass die Republikanische Partei – die Partei Lincolns der Sklavenbefreiung  – zu einer Partei geworden ist, die Ausgrenzung, Nativismus, Rassismus und Hetze zu ihren Hauptmerkmalen zählt? Wie ist es zu erklären, dass ihre politischen Hoffnungsträger:innen auf der Jahresversammlung einer so extremistischen Organisation wie Moms for Liberty auftreten und derart rechten Kräften die Treue schwören?

«Die Brandstifter» zeichnet die Geschichte der Republikanischen Partei nach und stellt ihre wichtigsten Akteure vor. Spannend, erhellend und in der Kompaktheit schlüssig nachzuvollziehen. Gespenster der Vergangenheit, die bis heute nachwirken. Und wenn man heute Trump vorwirft, er rede rassistisches Zeug, verbreite Angst und Lügen, den Schrecken … dann ist das nichts anderes als das, was Goldwater, Reagan usw. vor ihm verbreitet haben. Der Süden Amerikas: Weiße Männer an die Macht: die N‘s, I‘s und M‘s als Menschen zweiter Klasse betrachten, Steuern weg, Sozialleistungen weg, Frauen an den Herd, Homos nicht erwünscht, die Reichen reicher machen, Gewerkschaften unerwünscht, die Armen an die Leine. Dem weißen Arbeiter verkaufen, er sei mit im Boot. Das aggressiv herumbrüllen (Reagen hatte gelernt von Goldman: brüllen funktioniert nicht, besser charmant verkaufen), zur Not mit dem Gewehr verteidigen. Und Reagan hat unter seiner Regierung später diese Hardliner und ihre Familien ins weiße Haus und in den Kongress geholt. Die waren nie anders, haben nur auf einen tumpen Messias gewartet. Und der tr(u)ampelte dann ins weiße Haus. Danach krochen sie aus der Versenkung der Gand Old Party (GOP)heraus. Sie waren nie weg!

Wenn sich Rassismus und Ressentiments in der GOP heute nicht mehr hinter einer bürgerlichen Fassade verbergen müssen, so liegt das auch daran, dass sich die Rahmenbedingungen für den Konservatismus verändert haben. … Außerdem beschlossen sie, gezielt und strategisch all die Schlupflöcher im amerikanischen System auszunutzen, die dafür sorgten, dass ihre Weiße, ländliche und christliche Wählerschaft bevorzugt wurde – und somit weiterhin verlässlich Republikanische Wahlsiege ermöglichte. 
… Der Erhalt der Weißen, christlichen, konservativen Vorherrschaft hat im Ernstfall Vorrang vor dem Schutz der Demokratie.

No Big Goverment

Was hat Reagan dem Staat gebracht? Steuern runter, Sozialleistungen gestrichen, Militärausgaben extrem in die Höhe. Gewerkschaften das Genick gebrochen. Haben die Reichen mehr Geld in der Tasche, stellen sie ein und alle geben Geld aus … so das Versprechen. Realität: Die höchste Staatsverschuldung ever! Die Reichen reicher, die höchste Armut und Arbeitslosigkeit ever. Daraus folgte später die Wirtschaftskrise. Was hat Bush Junior dem Staat gebracht, der von Clinton volle Taschen übernommen hatte. Siehe Reagan, plus einen Krieg. Goldwater hatte verloren, weil er seinen Rassismus offen herausbrüllte, Reagan hörte auf seine Berater, hielt sich öffentlich zurück und bediente sich intensiv des «Dog Whistle» (nicht auszusprechen, wen man meint, aber jeder weiß, wer gemeint ist). Er schimpfte auf Sozialleistungen, auf ein «Big Goverment» (Sozialstaat), denn wer arbeiten will, der bekommt auch Arbeit, verband das mit innerstädtischer Gewalt. – Gemeint waren die Schwarzen in den Ghettos der Großstädte, demonstrierende Studenten usw. Und klar, wer demonstriert oder den Staat kritisiert, wird sofort als Kommunist markiert.

Die Radikalisierung 

Nach einem Jahr hatte die Reagan-Regierung 60 % des Plans umgesetzt. …
Reagan weitete die Macht der Exekutive durch den verstärkten Einsatz sogenannter Exekutivverordnungen aus und besetzte Leitungsposten von Behörden, die mit der Regulierung und Kontrolle bestimmter Sektoren beauftragt waren, gezielt mit Leuten, die eine solche Regulierung dezident ablehnten, um so die Arbeit dieser missliebigen Behörden zu untergraben …

In diesem Sachbuch wird deutlich, wie porös die Brandmauer zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus in den USA schon immer war, nicht erst seit Trump. Brockschmidt erzählt packend, wie historische Entwicklungen und Machtkämpfe die Partei geprägt und radikalisiert haben – und warum das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2024 nicht nur für die USA von entscheidender Bedeutung sein wird. Die radikalen Konservativen sehen sich in einem Krieg, bei dem es «um die Seele Amerikas geht». In seinem Wahlkampf 2009 bezeichnete Buchanan den US-Kongress als «israelisch besetztes Gebiet». Irgendwann wurde es bei den Republikanern legitim, ihre Gegner persönlich rhetorisch anzugreifen, bis zur untersten Schublade; Haushaltspläne zu boykottieren – eben weil man die Macht hat – den Präsidenten zu erpressen, um die USA zahlungsunfähig zu machen. Dieses Spiel wurde von Gringrich gegen Clinton erstmals eingesetzt und reicht bis in die Gegenwart. Und sie gehen sogar soweit, die eigenen Leute als Speeker zu boykottieren. Wie die kleinen Kinder: Ich kann es, also mache ich es, und freue mich, wenn alles still steht. 


Blick auf die eine Seite der amerikanischen Seele

Bush sprach von ‹Schurkenstaaten›, die den Terroristen Unterschlupf gewährten, und von einer ‹Achse des Bösen›, die den Terrorismus steuere. In seiner Rede vor dem Kongress am 20. September stilisierte er den Kampf gegen den Terror zu einem ‹Kampf der Zivilisationen›.

Bush trieb Amerika mit einer Lüge in den Krieg, eröffnete in Guantanamo einen rechtlosen Knast, in dem Menschen gefoltert wurden. Als Obama nach seinem Amtsantritt ein Konjunkturprogramm schnürte, dass Hausbesitzer in der Krise unterstützen sollte, die Probleme mit ihren Krediten hatten, sagte Rick Santelli: «Wie viele von euch wollen den Kredit eurer Nachbarn abbezahlen, die ein extra Badezimmer haben und ihre Rechnungen nicht bezahlen können? … Wir denken darüber nach, eine Chicago Tea Party abzuhalten.» Zorn gegen dieses Paket und die Einführung einer Krankenversicherung brachte die neu gegründeten ‹Tea Party Patriot› in Zorn und Rage; sie kaperten Bürgerversammlungen und bei einer Veranstaltung, auf der Obama sprach, «brachte ein Teilnehmer eine 9 mm Waffe mit und ein Schild, auf dem Stand ‹Es ist an der Zeit, den Baum der Freiheit zu wässern.›» Dieses Buch liest sich wie ein Krimi und öffnet einen Blick auf die eine Seite der amerikanischen Seele. Und die ist so schwarz und dreckig wie die Nacht. White Power!


Dies Buch ist ist eine Warnung an uns alle

Trump plant außerdem, den Prozess des ‹Implounding› wieder einzuführen, was bedeutet, dass der Präsident Haushaltsgelder blockieren kann, die vom Kongress für bestimmte Programme vorgesehen sind, wenn sie ihm nicht gefallen. Der Kongress hatte diese Macht des Präsidenten 1974 enorm eingeschränkt, nachdem Nixon sie missbraucht hatte.

Das «Projekt 25» soll unter Trump die vollständige Kontrolle des Exekutive übernehmen, Abtreibung, Gender, LGBTQ-Themen sollen unter Strafe gestellt werden – auch Presse und Telekommunikationsunternehmen, die dies verbreiten, sollen geschlossen werden. Wie weit wird Trump gehen? Der Historikerin Heather Cox Richardson ist klar: «Das Ende der amerikanischen Demokratie. Daran habe ich absolut keinen Zweifel.» Ein fantastisches Sachbuch über die Grand Old Party. Es liest sich spannend wie ein Thriller und ist ebenso erschreckend. Unsere Erinnerungen an Nixon, Carter und Reagan sind oberflächlich und lückenhaft, weil wir damals noch zu jung waren. Das Buch gibt einen guten geschichtlichen Exkurs. Es ist eine Warnung, wie brüchig die Demokratie ist, eine Warnung an uns, denn auch in Europa ist Rassismus wieder salonfähig geworden und Rechtsradikale reißen die Klappe auf.  Trump ist keine Ausnahme, er ist lediglich einer, der ausspricht, was die Hälfte der Amerikaner denkt und sich lange nicht getraut hat, laut auszusprechen. Ein wichtiges Buch, das man unbedingt lesen sollte! Selbst ein Friedrich Merz würde in den USA noch als Kommunist gelten – insbesondere wenn die CDU nun auch noch mit Wagenknecht kuschelt.


Annika Brockschmidt hat Geschichte, Germanistik und War and Conflict Studies in Heidelberg, Durham und Potsdam studiert. Sie ist Freie Journalistin und Autorin, hat für das ZDF Hauptstadtstudio gearbeitet und produziert die Podcasts «Kreuz und Flagge» und «Feminist Shelf Control». Sie ist Senior Correspondent für Religion Dispatches, und schreibt unter anderem für den Tagesspiegel, Zeit Online, die Frankfurter Rundschau, Republik und den Freitag. Ihr Buch «Amerikas Gotteskrieger über die Macht der Religiösen Rechten in den USA» war 2021 ein Bestseller.


Annika Brockschmidt 
Die Brandstifter 
Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen
Sachbuch, USA, Politik, Republikanische Partei, historisches Sachbuch
Hardcover mit Schutzumschlag, 368 Seiten
Rowohlt Verlag, 2024




Sachbücher

Hier stelle ich Sachbücher vor, die im Prinzip nichts mit Fachliteratur zu tun haben. Eben Sachbücher jeder Art, die ein breites Publikum interessieren könnte.
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