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Detektiv Danny Dodo ermittelt von Nick Crumpton und Rob Hodgson - Rezension

Rezension

von  Sabine Ibing


Detektiv Danny Dodo ermittelt 


von Nick Crumpton und Rob Hodgson

Warum sterben Tiere aus? Und was kannst du dagegen tun?


Detektiv Danny Dodo ist ein Vogel, ein Dodo, der auf der Insel Mauritius lebte und bereits ausgestorben ist; 1662 wurde der Letzte seiner Art gesehen. Es gibt einige Tiere, die bereits ausgestorben sind, andere sind stark gefährdet oder zumindest gefährdet. Heute sind 26.0000 bekannte Spezies von Extinktion bedroht! Dieses Bilderbuch handelt zum großen Teil von ihnen, zählt aber auch ein paar stark gefährdete auf. Detektiv Danny Dodo geht dem Artensterben auf den Grund und erklärt uns, wo die Tiere gelebt haben, warum es sie nicht mehr gibt.




Fliegende Frösche aus Sri Lanka und Panama, Schnecken aus Hawaii, Riesenschildkröten der Galapágos-Inseln und Igel-Rochen aus dem Indischen Ozean – viele exotische Tiere verschwinden allmählich von der Erdoberfläche. Danny erklärt, warum seine Familie und die Tasmanischen Tiger heute nicht mehr existieren – weil man sie jagte, wie die Lemuren, Seekühe, Albatrosse, oder wie das Schwarze Rhinozeros, immer weniger Futter fanden, weil menschliche Einwanderer in ihren Gebieten rücksichtslos mit der Natur umgingen. Leider ist der Mensch immer eingebunden in die Zerstörung von Lebensraum, bzw. in das Töten von Tieren. Die Dodos waren nicht sehr schmackhaft, trotzdem aßen die Menschen die Vögel – doch das war es nicht. Sie brachten Schweine, Katzen und Hunde mit nach Mauritius. Und diese Nutztiere fraßen den Dodos das Futter weg, bzw. ihre Eier. Irgendwann gab es keine Dodos mehr. Die Faultier-Lemuren auf Madagaskar löschte der Klimawandel aus, die Stellersche Seekuh wurde nach ihrer Entdeckung innerhalb von 27 Jahren vom Menschen durch Jagd ausgerottet; Axolotl, Zwergelefanten ...




Die Kuba-Aras sind ausgestorben, für die Karolina-Sittiche und Spix-Aras gibt es Hoffnung, sie sind in der freien Wildbahn wegen Abholzungen und Haustierverkauf untergegangen, aber Züchter konnten die Arten erhalten und es gibt Bemühungen, die wieder auszuwildern. Am Ende vom Kinderbuch gibt es einen Hinweis auf stark gefährdete Tiere und ein Glossar. Einige dieser Tiere sind recht unbekannt. Aber dieses Buchs zeigt auch positive Taten: beispielsweise von 100-jährigen Galapagos-Schildkröten oder von Zoologen, die bedrohte Eisvögel retteten. Das Artensterben vom Zoologen erklärt für Kinder – am Ende ein paar kleine Tipps, wie jeder etwas dazu beitragen kann, unseren Planeten zu retten. Interessant ist es für die Kinder zu wissen, was ein Artensterben auslöst: Verlust des Lebensraums, Abholzung, Überjagung/fischung, Klimawandel. Bei der Überjagung geht es ja nicht mal unbedingt um Nahrungsbeschaffung! Nashörner, Tiger usw. dienen abstrusen «medizinischen» Präparaten, Papageien zum Schmuck - und manches Tier stört einfach den Menschen.




Der Autor, Nick Crumpton, ist Paläobiologie und Zoologe und die Berichte basieren inhaltlich auf seiner intensiven Forschungsarbeit. Die Illustrationen von Rob Hodgson sind farbenfroh gestaltet, Mehrfachtechnik computeranimiert, teils Collagen. Wissenswertes ist komprimiert in Vignetten verteilt, die Sprache ist kindgerecht. Es ist ein wichtiges Kindersachbuch zum Verständnis der Natur und der Arten, ein Bilderbuch, das Umwelt und Ökologie näherbringt. Der Seemann Henschel Verlag empfiehlt ein Lesealter von 5 - 7 Jahren, das für mich in Ordnung ist.


Nick Crumpton, geb. 1986, ist Paläobiologie, Zoologe und Kinderbuchautor, der in London lebt und mehrere Titel wie «The Amazing Animal Atlas», «Animal. Exploring the Zoological World» und «Triassic Terrors» herausgegeben hat. Er forschte in Indonesien und Nordamerika, war für das Londoner Natural History Museum und für die BBC tätig. Heute arbeitet der Autor für die Royal Society und am University College in London und als Berater für Funk, Fernsehen und Verlage.

Rob Hodgson, geb. 1988, studierte Illustration an der Universität Plymouth und lebt derzeit als Designer, Illustrator und Autor in Bristol. Er kombiniert alte und neue Ideen, lässt sich von Unordnung und seiner Umwelt inspirieren und realisiert mit traditionellen Prozessen seine Arbeiten. Tiere, Skateboards, Wahrnehmungspsychologie und das Sammeln seltsamer Spielsachen gehören zu seinen Interessen. Mit seinem Buch «The Cave», wurde er 2019 für die BookTrust-Kampagne Time to Read ausgewählt.


Nick Crumpton, Rob Hodgson 
Detektiv Danny Dodo ermittelt
Warum sterben Tiere aus? Und was kannst du dagegen tun?
Originaltitel: Danny Dodo’s Detektive Diary
Aus dem Englischen übersetzt von Alexandra Titze-Grabec
Kinderbuch, Bilderbuch, Natur, Umwelt & Ökologie
Gebunden, 48 Seiten
E.A. Seemann Henschel Verlag, 2021
Lesealter: 5 - 7 Jahre

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Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendliteratur hat mich immer interessiert. Selbst seit der Kindheit eine Leseratte, hat mich auch die Literatur für Kinder nie verlassen. Interesse privat, später als Pädagogin, als Leserin, als Mutter oder Oma. Kinder- und Jugendbücher kann man immer lesen! Hier geht es zu den Rezensionen.
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