Rezension
von Sabine Ibing
Wir sind Bier
Typologie und Trinkgeständnisse
von Jürgen Roth und Metulczki
Abendabschlussbier Flüssiger Pazifismus
Ich probiere es mal sachlich: Dies ist ein Bierlexikon. Es beginnt bei A, »Abendabschlussbier« und endet bei Z, ganz in der Reihenfolge. Das Letzte ist das »Zwischenbier«. Aber der Kürze halber zitiere ich das Vorletzte:
ZweitbierWinterrentnertouristen gönnen sich vor dem Abflug nach Teneriffa auf dem Frankfurter Flughafen schon morgens um sieben fröhlich und frisch ein Zweitbier, berichtet Andrea Diener in der FAZ vom 3. Februar 2015. Ei Guudee, warum net?
Jürgen Roth sammelt so einiges, zum Beispiel zu Vögeln (Kritik der Vögel). Ich muss ihn einmal fragen, wie er das macht, in Mappen, Schuhkartons? Und zu welchen Themen hat er weitere Sammelleidenschaften? Ich bin gespannt. Hier sind gesammelte Werke zum Thema Bier gefasst. Kurioses, Zeitungsmeldungen, mitgehörte Sprachfetzen aus der Kneipe usw. - Gedankengänge … Fazit: ein Brüller. Selbst ich fand es ziemlich witzig – das heißt schon was für ein Männerbuch. Zwischendurch gibt es Fotos von Acrylbildern von Metulczki, abgebildet sind Bierkrüge, Biergläser, Tresen und Kneipentische mit und ohne Bier. Die Männer waren begeistert von den Bildern. Hm. Das fehlt mir wohl ein Gen. Immerhin, die Texte fand ich lustig, provokant – Jürgen Roth, wie man ihn kennt. Und wer hat es gekauft? Klar, mein Mann, auf einer Lesung bei Bier und Weißwurscht mit Jürgen Rot und dem üblichen Verdächtigen, der hier das Vorwort schrieb: Thomas Kapielski.
PuffbierFrankfurt-Bockenheim, Sommer 2014. Ein Fußballfan zum anderen: man brauche jetzt sofort ein Puffbier, um den Pegel bis zum nächsten Spiel zu halten.
Hopfen und Malz, Gott erhalt’s! – Ein kleiner Band für Biertrinker zum Ablachen und sinnieren. Es gibt noch einen weiteren Band, ein Lexikon: Jürgen Roth, Michael Rudolf: »Bier! Das Lexikon«, das wandert garantiert nach der nächsten Lesung in unserem Bücherschrank. Hier werden Biersorten bewertet, und manches scheint »überraschend hopfungslos«. Wie sagte schon Kurt Tucholsky »Was darf die Bier-Satire? Alles.«
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