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Interview mit Marion Meister von Sabine Ibing

Interview mit Marion Meister

mit Sabine Ibing

© Marion Meister





Verschiedene Pseudonyme, verschiedene Genres. Die 1974 geborene Marion Meister wurde in eine kreative, musikalische, reiselustige Familie hineingeboren. Nach ihrem Studium des Animationsfilms an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg (heute: Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) wandte sie sich der Illustration zu. Durch ihren Mann Derek Meister, den sie während des Studiums kennenlernte, entdeckte sie ihre Affinität zum Schreiben. Gemeinsam veröffentlichen Marion Meister und ihr Mann spannende Kinder- und Jugendbuchreihen wie «Sternenschiff Argon» oder «Drachenhof Feuerfels». Unter ihrem eigenen Namen erschienen «Hanna und Professor Paulchen» und «Julie Jewels». Das Pseudonym Mareike Marlow nutzt sie als Krimiautorin («Blaubeermorde» ,«Blutroter Flieder».) Als June Perry stieg sie in das Jugendbuchgenre ein: «White Maze - Du bist längst mittendrin». Die Autorin lebt in Niedersachsen auf dem Land. Ihr neuster Jugendroman «LifeHack – Dein Leben gehört mir» (June Perry) hat mir sehr gefallen, denn es beschäftigt sich mit unserer nahen Zukunft, Mensch und Maschine.


 S.I.:   Frauen wird nachgesagt, sie könnten sich nicht mit Technik in Büchern auseinandersetzen. Du hast das Gegenteil mit deinen beiden Jugendromanen bewiesen. Welchen Anspruch hast du beim Schreiben, Technik mit Fachausdrücken zu besetzen und technische Beschreibungen umzusetzen?


M.M.:   Das wird Frauen nachgesagt?  *Räusper* Da sage ich jetzt lieber nix zu. 
Zu Studientagen habe ich einen kurzen Ausflug in die Programmierung gemacht, was mir jetzt, als June Perry, geholfen hat. In den Büchern versuche ich aber sparsam mit Fachbegriffen umzugehen. Das wichtige sind ja nicht hochtrabende Begriffe, sondern was dahintersteckt. Die Funktionsweise. Gerade bei „White Maze“ ist es wichtig zu begreifen, was technisch passiert. Ich versuche immer, es mit „normaler“ Sprache zu beschreiben.
Wenn ein Testleser mich fragt: was ist denn xy? Dann weiß ich, dass es mir noch nicht gelungen ist. Dann schleife ich so lange, bis das Feedback „oh! Alles klar“ lautet. Denn bei den June Perry Büchern ist es wichtig, dass man die Zusammenhänge und die Machbarkeit von zukünftigen Entwicklungen versteht, da man sonst stellenweise dem Plot nicht folgen kann.


S.I.:   Marion, du beschreibst in deinem Roman die nahe Zukunft: Der Mensch umgibt sich mit Robotern. Haussysteme, welche die Elektronik im Haus steuern (die gibt es bereits), Haushaltsroboter, die wir geringfügig bereits einsetzen, wie Staubsauger, Rasenmäher. Ich wünsche mir einen, der das Geschirr säubert, putzt, die Wäsche wäscht, bügelt. So etwas gibt es bei dir im Buch. Aber hier tauchen auch Unterschiede auf: Wer Geld besitzt, hat das volle Programm, andere Menschen haben nur veraltete Maschinen, und noch andere verweigern die Technik. Wird so die Zukunft aussehen?


M.M.:   Ist es denn nicht auch jetzt so? Das Neuste vom Neusten haben nur die, die es sich leisten können. Andererseits kenne ich auch viele, die versuchen, sich der Technologisierung zu entziehen. Doch das wird nicht mehr lange funktionieren. Wer eine Überweisung gebührenfrei tätigen will, muss inzwischen ein Smartphone nutzen, um per Photo-Tan die TAN-Nummern zu erhalten. An vielen Fahrscheinautomaten braucht es eine Karte mit Chip oder gar ein Smartphone. Mit Münzen oder Scheinen kommt man nicht weit. Oder die Organisation der Vertretungspläne an der Schule, auch Hausaufgaben: ohne App und Internet geht es nicht mehr.
Das wird in den nächsten Jahren in allen Bereichen des Lebens zunehmen, davon bin ich überzeugt.


S.I.:   In deinem Roman haben Roboter vielen Menschen die Arbeitsplätze gekostet. Androiden, Maschinen, die dem Menschen in der Optik nachempfunden werden: Haushaltskräfte, Verkäufer, die Servicekräfte im Gastronomiebereich, überhaupt Servicekräfte, Handwerker – und sogar die Software-Architekten und Programmierer, die diese Geräte erfunden haben – auch sie wurden von Maschinen ersetzt. Was bedeutet das für die Zukunft, wie werden wir die Arbeitslosigkeit der Menschen in Griff bekommen? Es werden ja auch neue Jobs entstehen, müssen wir uns darauf vorbereiten?


M.M.:   Es könnte tatsächlich sein, dass sich die Tätigkeitsfelder verlagern. Alle „einfachen“ Tätigkeiten, die mit Mustererkennung und Routine erledigt werden können, sind effizienter und preiswerter von Maschinen/KIs zu erledigen. Aber jemand muss sich mit diesen Maschinen auskennen, sowohl mechanisch als auch mit der Software. Es braucht immer Kreative sowohl in der technischen Entwicklung als auch im künstlerischen Sinn.
Der Übergang wird meiner Meinung nach aber schleichend gehen. Nach und nach wird es keine Ausbildungsplätze mehr für Berufe geben, die zB allein auf Prüfen von Werten oder Rechnungswesen basieren.


S.I.:   Die Entwicklung von Robotern und künstlicher Intelligenz lässt erahnen, welch tiefgreifender Wandel dem Arbeitsmarkt in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht. Wenn die Menschen mehr Zeit zum Chillen haben, weil ihre Arbeitskraft nicht mehr gebraucht wird, muss ein solches System finanziert werden. Brauchen wir eine Robotersteuer, eine KI-Steuer? Besteuerung von Produktivkapital. Oder soll der Roboter in die Sozialversicherung einzahlen?


M.M.:   Langfristig denke ich nicht, dass die Menschen mehr chillen. Die Arbeitsfelder werden sich verlagern. Es wird mehr Jobs im Bereich Entwicklung und Wartung der Systeme geben, aber auch in den Bereiche Soziales und Kultur. In meiner Utopie steigt also die Spezialisierung, das Fachwissen der Menschen für ihren Job. Viele einfache Jobs, aber auch Beamtenstellen wird es nicht mehr geben. Doch das wird keine Massenentlassung, sondern ein schleichender Prozess.
Sicher müsste man darüber nachdenken, ob bei zunehmender Automatisierung auf dem Arbeitsmarkt Sozialabgaben für Roboter und KI-System nicht sinnvoll wären.


S.I.:   Du beschreibst in deinem Buch Androiden, die wie Menschen aussehen, man kann sie gar nicht, bzw. fast nicht vom Menschen unterscheiden, das macht vielen Leuten Angst. Ist es der falsche Weg, einen Roboter zu vermenschlichen, sollte er mehr einem Blechkumpanen ähneln?


M.M.:   Vermutlich ja. Denn wir Menschen suchen doch in allem etwas Menschliches. #iseefaces. Wir neigen dazu, zu Dingen, die wir täglich nutzen, eine Beziehung aufzubauen. Und wenn dieses Ding dann auch noch tatsächlich so aussieht wie ein Mensch? Und sich am Ende auch noch so verhält …
In meinen Recherchen bin ich auf einen sehr interessanten Versuch gestoßen. Die Probanden mussten mit einem Roboter, (ein Spielzeugroboter mit Kopf, Armen, Beinen, aber aus Plastik und bunt) zusammen arbeiten, um einen Wochenplan zu erstellen. Soziale Interaktion. Danach sollten sie den Roboter ausschalten. Doch der Roboter sagte: „Bitte schalte mich nicht aus!“ Erstaunlich viele Teilnehmer brachten es nicht fertig oder zögerten extrem lange. Sie wollten nicht gegen den Willen des Roboters handeln.


S.I.:   Die ewige Frage der Schriftsteller: Wird es Roboter geben, die fühlen können? Ist das überhaupt möglich? Lieben, hassen, Ironie, Machtstreben, sich ausgeschlossen fühlen, gewinnen, verlieren – diese Gefühle teilen wir mit Tieren. Hier spielen neuronale Netzwerke, Erfahrungen, Gene, Nerven und Hormone ein Zusammenspiel.


M.M.:   Dies war die Kernfrage, die mich zu „LifeHack“ gebracht hat. Ich hatte einen Artikel über neuronale Netzwerke gelesen. Dass sie dem Gehirn in der Komplexität immer ähnlicher werden sollen.
Angenommen das gelingt irgendwann. (Schon jetzt kann in mancher KI nicht mehr nachvollzogen werden, was genau zwischen Input und Output passiert.) Und angenommen, das, was uns zum Menschen macht, unsere Gefühle, entstehen im Gehirn ... Warum sollte dieser Prozess dann nicht auch in einem künstlichen Gehirn stattfinden? Und was unterscheidet dann den Menschen vom Androiden mit KI? Die andere „Bauart“? Sehr spannende Frage, finde ich.


S.I.:   Brauchen wir ethische Gesetze, umgesetzt in juristische Gesetze für KI oder können wir abwarten und sehen, was passiert?


M.M.:   Das wird wohl davon abhängen, wie weit wir diese KIs in unsere (privaten) Leben lassen. So lange KIs die Steuer berechnen, die Straßen sauber halten und den Einkauf automatisch scannen und vom Konto abbuchen, wird es nicht viel anders., denke ich. Die Frage kommt, wenn sie unsere Freunde werden. Wie die PAPs in „LifeHack“. Wenn wir einem Programm unser Leben überlassen, unser Gedächtnis, unsere Pläne für die Woche und die weitere Zukunft. Wenn wir bei ihm Rat einholen wie wir uns kleiden sollen, welche Entscheidung wir im Beruf treffen sollen, wen wir daten sollen.  (Oh. Ups. Das passiert ja schon alles). Es ist meiner Meinung nach an der Zeit, sich Gedanken zu machen, ob wir nicht Regeln und Gesetze formulieren sollten, damit wir nicht irgendwann zu Marionetten unserer Assistenz Programme werden.
(An dieser Stelle noch ein kleiner Hinweis auf ein Easteregg: Wer „LifeHack“ gelesen hat (Wichtig!, sonst Spoiler), und Muse hat, kann sich ja mal fragen, was dieser Binärcode an jedem Kapitelanfang wohl zu bedeuten hat …?)


S.I.:   Welche Rolle spielt für dich der direkte Draht zur Leserschaft? Und in welchem Genre am meisten?


M.M.:   Ich liebe es, mich mit Lesern zu unterhalten. Zum einen, weil ich immer neugierig bin, ob Szenen so funktionieren, wie ich erhofft hatte. Zum anderen, weil ich selbst ebenfalls leidenschaftlich gerne lese und mich sehr gerne über Gelesenes oder Empfehlungen austausche. Deshalb bin ich hauptsächlich auf Instagram unterwegs. Ich freue mich dort über jede Nachricht und „quatsche“ da viel mit (meinen) Lesern.
Momentan schreibe ich fast nur Bücher ab 14 Jahren. Entweder Near-Futur-Thriller als June Perry oder fantastisches/magisches als Marion Meister. Beides Genres, die ich selbst auch sehr gerne Lese.



S.I.:   Bist du eine planende Autorin, plottest du oder bist du eine Bauchschreiberin?


M.M.:   Extrem planend.


S.I.:   Wie akribisch?

M.M.:   Ich nutze eine sehr lange Pinnwand, an der ich den Plot aufbaue. Jede Figur/Perspektive bekommt eine eigene Farbe. Meist gehe ich nach dem klassischen 3-Akt-System vor. Wenn ich dort das Skelett habe, schreibe ich ein Treatment. Jede Szene/Kapitel reiße ich darin ab, was darin passieren muss. Manchmal, wenn ich es schon weiß, sogar Dialogfetzen, Szenerie, Wetter etc.
Zum einen ist das super, weil der Verlag an Hand dessen schon Feedback geben kann, ich zB einen Logikfehler habe. Und sie haben dann eine gute Vorstellung davon, wie sich die Geschichte anfühlen wird und können besser das Cover planen. Aber vor allem: ich habe eine entspannte Schreibzeit vor mir. Ich kann mich ganz in die Szenen fallen lassen und muss mir keinen Kopf mehr um Logik machen. Das ist super, da ich nur halbtags Schreiben kann, denn am Nachmittag haben meine Kinder Vorrang.


 
S.I.:   Wenn du eine beliebige Romanfigur treffen könntest, welche wäre das?

M.M.:   Da habe ich jetzt lange gegrübelt. Bei einem Treffen, würde ich mit demjenigen natürlich ausführlich quatschen wollen. Und sicher nicht über das Wetter. Und da fällt mir momentan nur einer ein, mit dem ich wirklich dringend diskutieren wollen würde. In der Hoffnung, die richtigen Argumente zu finden, um ihn umdenken zu lassen. Und das wäre Prepender aus „White Maze“. (Als Autorin habe ich da versagt. Vielleicht könnte ich als Besucherin mehr ausrichten.)


S.I.:   In welchem Roman würdest du gern als Figur auftreten?

M.M.:   Auftreten vielleicht nicht unbedingt. Aber die Welt besuchen. Eine exklusive Führung der Heldin/des Helden wäre klasse. Zum Beispiel würde ich gerne Lyra* besuchen, allein um herauszufinden, welche Gestalt mein Dämon hätte. Einen Kurztrip mit Athur Dent** würde ich aber auch nicht ablehnen. Und ganz neu entdeckt: mit Ophelia*** zu den Archen reisen wäre sicherlich sehr beeindruckend.
* Philip Pullman: Der Goldene Kompass
** Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis
*** Christelle Dabos: Die Spiegelreisende


S.I.:   Was gibt es demnächst Neues von Marion Meister & Co? Und woran arbeitest du derzeit?

M.M.:   2020 wird ein sehr intensives Schreibjahr. Fünf Bücher wollen geschrieben werden. Alle werden im kommenden Jahr unter Marion Meister erscheinen. Vier davon sind Jugendbücher aus dem Genre Urban-Fantasy und eines wird ein Kinderbuch mit Magie. Danach geht es hoffentlich wieder mit June Perry weiter. Die Idee ist schon da …


S.I.:   Vielen Dank für das Interview.

M.M.:   Ich bedanke mich!


Weiter zur Rezension:   LifeHack – Dein Leben gehört mir von June Perry

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